11. September 2003
“Pater General” der Jesuiten seit 20 Jahren im Amt
Seit dem 13. September 1983 steht Peter-Hans Kolvenbach SJ als [[Generaloberer]] an der Spitze der [[Gesellschaft Jesu]].
München, 11.09.2003 – Am 13. September werden es 20 Jahre, seitdem der gebürtige Holländer Peter-Hans Kolvenbach zum Generaloberen der Gesellschaft Jesu gewählt wurde. „Pater General“, wie die Jesuiten seit der Zeit ihres Ordensgründers Ignatius von Loyola den Mann an ihrer Spitze nennen, leitet von Rom aus die Geschicke des größten Männerordens der Katholischen Kirche.
Nachdem sein Vorgänger, der Baske Pedro Arrupe, 1981 nach einem Schlaganfall zurückgetreten war, hatte Papst Johannes Paul II. zunächst überraschend einen eigenen Delegaten, Paolo Dezza, mit der Leitung des Ordens beauftragt. Nach einer zweijährigen Ãœbergangszeit wählte dann die 33. Generalkongregation den damals 54-jährigen Kolvenbach zum neuen Oberen. Er ist damit der 29. „Pater General“ seit der Gründung des Ordens.
Peter-Hans Kolvenbach wirkte nach seinen Studienjahren als Orientalist und Professor für Linguistik in Beirut, war von 1974 bis 1981 Provinzial der Vize-Provinz Naher Osten und leitete seit 1981 das Päpstliche Orientalische Institut in Rom.
Der auf Lebenszeit gewählte Generalobere trägt die Verantwortung für die rund 21.000 Jesuiten, die weltweit in 90 Provinzen organisiert sind. Im Durchschnitt ernennt er 15 neue Provinziale pro Jahr. In seine bisherige Amtszeit fällt unter anderem die 34. Generalkongregation, in der 1995 das bis heute maßgebliche Aufgabenprofil des Ordens formuliert wurde: Dienst am Glauben, Förderung der Gerechtigkeit, Inkulturation und Dialog der Religionen.
In den kommenden Jahren will Peter-Hans Kolvenbach die Arbeitsschwerpunkte des Ordens vor allem in folgenden Bereichen verstärken: geographisch in Afrika und China, sozial durch den Jesuitenflüchtlingsdienst, im Dienst an der Weltkirche durch die Ausbildungsinstitutionen der Jesuiten in Rom, sowie in der intellektuellen Tradition des Ordens durch das Engagement in Wissenschaft, Forschung und Lehre.
Lesermeinungen
Was sagen Sie dazu?