16. März 2007

Missionsbenediktiner starten Fastenaktion 2007

P. Ludger SchäfferPater Ludger Schäffer, Missionsprokurator aus St. Ottilien, mit dem Flyer zur diesjährigen Fastenaktion. (Foto: St. Ottilien)

St. Ottilien. Die Missionsbenediktiner von St. Ottilien starten am Sonntag, 18. März, ihre diesjährige Fastenaktion. Die Mönche der Erzabtei bitten dabei um Spenden für Projekte in Afrika und Lateinamerika. Sie wollen afrikanischen Schulkindern helfen, in Kolumbien ein Sozialprojekt finanzieren und Kardinal Pengo beim Aufbau einer Wallfahrt in Tansania unterstützen.

„Fasten hat mit Verzichten zu tun. Und der positive Aspekt des Verzichts ist das Teilen“, sagt Pater Ludger Schäffer, der als Missionsprokurator für den Kontakt mit den Missionsgebieten zuständig ist. Bereits in der vergangenen Woche hat Pater Ludger an zahlreiche Wohltäter und Freunde der Erzabtei Briefe und Flyer verschickt, in denen die diesjährigen Projekte der Fastenaktion kurz vorgestellt werden.

„Die Missionsbenediktiner sind auf ganz unterschiedlichen Feldern aktiv“, betont Pater Ludger. „Wir bauen Kirchen, betreiben Entwicklungshilfe oder helfen Menschen, die in Not geraten sind.“ So sind auch die Projekte der Fastenaktion bewusst aus unterschiedlichen Bereichen gewählt.

Das erste Projekt ist eine Initiative für eine gerechtere Verteilung von Bildungschancen auf dem schwarzen Kontinent. Dazu sollen in den afrikanischen Schulen der Missionsbenediktiner künftig Freiplätze für begabte Kinder angeboten werden. Dann erhalten endlich auch Kinder aus Familien, die das Schulgeld nicht selbst aufbringen, eine Chance auf Bildung und berufliche Zukunft. Armut muss damit kein ererbtes Schicksal mehr sein.

Das zweite Projekt geht auf die Bitte des Bürgermeisters im kolumbianischen El Rosal zurück. Dort bieten Missionsbenediktiner für die Schüler des Colegio „José Maria Obando“ einen wöchentlichen Landwirtschaftskurs an. Die Jugendlichen lernen dabei im Kloster die Kunst der Agrarwirtschaft. Zur Humuserzeugung brauchen sie aber eine kräftige Hackschnitzelmaschine. Die ist in Kolumbien selbst nicht zu bekommen. Die Mönche von El Rosal haben daher das Stammkloster in St. Ottilien um Hilfe gebeten.

Das dritte Projekt ist pastoraler Art. In Pugu, einem Stadtteil der tansanischen Hauptstadt Dar es Salaam, soll eine Wallfahrt aufgebaut werden. Erzbischof Policarp Kardinal Pengo selbst hat die Missionsbenediktiner um Hilfe gebeten.

Abertausende junger Afrikaner kommen jedes Jahr auf der Suche nach einem besseren Leben in die Millionenstadt Dar es Salaam und lassen dabei ihre traditionellen Werte hinter sich. Die hohe Kriminalitätsrate und zahlreiche Aids-Infektionen sind Zeichen dieser verlorenen Jugend in den Slums der Haupstadt.

Pugu, auf einer Anhöhe in der Nähe der Hauptstadt gelegen, ist dagegen ein Ort des Friedens. Hier haben die Missionsbenediktiner vor über 100 Jahren ihre erste afrikanische Niederlassung gegründet. Hier starben drei von ihnen bereits ein Jahr später als Märtyrer.

Zwischenzeitlich war der Ort verwaist. Aber heute kommen viele Menschen hierher auf der Suche nach Orientierung und christlichen Werten. Kardinal Pengo möchte, dass die Missionsbenediktiner Pugu dauerhaft betreuen. Dazu brauchen die Mitbrüder dort oben aber ein festes Haus und Zugang zu Trinkwasser. Die Ottilianer wollen dem Kardinal helfen. Dazu sind sie aber selbst auf Hilfe angewiesen.

Weitere Informationen zur Fastenaktion und den Möglichkeiten zu helfen gibt Pater Ludger Schäffer unter Telefon (08193) 71-821. Wer die Missionsbenediktiner unterstützen will, kann dies über das Konto der Missionsprokura St. Ottilien bei der Sparkasse Landsberg (BLZ 70052060) unter der Konto-Nummer 14654, Kennwort: „Fastenaktion“, tun.

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