5. Februar 2008
Ältester Zisterzienser der Welt gestorben
Wenige Tage vor seinem hundertsten Geburtstag starb am Vormittag des 5. Februar P. Cornelius Steffek OCist vom Zisterzienserstift Heiligenkreuz bei Wien. Er wäre am 19. Mai 100 Jahre alt geworden. Das Begräbnis findet am Montag, 11. Februar, statt.
Im Nachtrag der Text der Parte:
Am Morgen des 5. Februar 2008 starb im 100. Lebensjahr,
gestärkt durch die Sakramente der hl. Kirche, unser Mitbruder,P. CORNELIUS VIKTOR STEFFEK O.CIST.
Mönch der Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz, Pfarrer i.R.,
Kapitelsenior und Senior des Zisterzienserordens,
Erzbischöflicher Konsistorialrat,
Ehem. Landeskurat der Pfadfinder Niederösterreichs,
Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Befreiung Österreichs,
Ehrenbürger der Gemeinde Alland,
Träger des Ehrenringes der Gemeinde Gaaden.Pater Cornelius wurde am 19. Mai 1908 in Niepolomice in Galizien, nicht weit entfernt von Wadowice, dem Geburtsort von Papst Johannes Paul II., geboren. Der Vater unseres Mitbruders war Offizier bei den Schwarzenberg-Ulanen. Seine Mutter starb früh. Durch die Erziehung im Elternhaus wurde ihm eine Haltung zu Eigen, die besonders in seiner Geradlinigkeit, seiner Korrektheit, seinem Gehorsam und in seiner treuen Verbundenheit mit dem Kaiserreich und dem Haus Österreich zum Ausdruck kam.
1925 lernte Pater Cornelius das Stift Heiligenkreuz kennen. 1926 erhielt er unter Abt Gregor Pöck das Ordenskleid, legte im darauf folgendem Jahr die Zeitlichen Gelübde und am 15. November 1930 die Feierliche Profess ab. Die Weihe zum Priester empfing er am 29. September 1931 durch den Wiener Erzbischof, Gustav Kardinal Piffl. Als junger Priester durfte Pater Cornelius seinen Vater, der seiner Frau versprochen hatte die Kinder katholisch zu erziehen obwohl er selber evangelisch war, in die Katholische Kirche aufnehmen und ihm die Erste heilige Kommunion spenden.
Nach verschiedenen Aufgaben im Stift und nach Kaplansjahren in St. Valentin, in Heiligenkreuz und im Neukloster zu Wiener Neustadt war er von 1939 bis 1952 Pfarrer in Gaaden, von 1952 bis 1957 in Trumau und von 1957 bis 1981 in Alland. Der Beginn des priesterlichen Wirkens von Pater Cornelius war reich an dramatischen Ereignissen. Als jugendlicher und sportlicher Seelsorger führte er besonders die Jugend durch das christliche Pfadfinderideal, durch Jugendwallfahrten und Bibelrunden zum Glauben. Aufgrund dieser Tätigkeit wurde er zur Zeit der Nationalsozialistischen Diktatur am 17. Februar 1944 im Pfarrhof Gaaden „wegen Verdachts der Vorbereitung zum Hochverrat“ festgenommen und bis zum Kriegsende gefangen gehalten. Nach seiner Befreiung am 6. April 1945 konnte Pater Cornelius seine Tätigkeit als Pfarrer von Gaaden wieder aufnehmen. Hier und an allen anderen Orten seines Wirkens war der Verstorbene hoch angesehen und beliebt, wovon die oben genannten Ehrungen Zeugnis geben. Nach insgesamt 42 segensreichen Jahren als Pfarrer kehrte er 1981 mit Freude in sein
geliebtes Kloster zurück. Hier war er 12 Jahre lang als Subprior, außerdem als Kirchenrektor in Sparbach, als 2.. Bibliothekar und als Spiritual und beliebter Beichtvater am Collegium Rudolphinum tätig.Wir trauern um einen vorbildlichen, liebenswürdigen und frommen Priester und Mönch, der in seinem langen Leben unermüdlich um das Reich Gottes bemüht war. Wir sind dankbar, dass Gott unserem Mitbruder fast 100 Lebensjahre geschenkt hat, von denen er 81 Jahre unserer Gemeinschaft angehörte und 76 Jahre als Priester tätig war.
Der Leichnam unseres verstorbenen Mitbruders wird am Sonntag, dem 10. Februar 2008, um 11.00 Uhr bei der Klosterpforte empfangen und in der Totenkapelle des Kreuzganges aufgebahrt. Am folgenden Tag, dem 11. Februar 2008, feiern wir um 15.00 Uhr ein feierliches Pontifikalrequiem in der Stiftskirche von Heiligenkreuz und bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof. In der Pfarrkirche Alland wird am Samstag, 16. Februar 2008, 18.00 Uhr ein Gedenkgottesdienst gefeiert.
Heiligenkreuz, 6. Februar 2008
ABT UND KONVENT DES STIFTES HEILIGENKREUZ
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