10. April 2008

Fünf Kartäuser-Novizen auf der Suche nach Gott

Leben wie vor tausend Jahren im strengsten Orden der Welt

nancy.jpgSeit Gründung der Grande Chartreuse 1084 durch Bruno von Köln leben die Kartäuser in Einsamkeit und nahezu vollständigem Schweigen. Ihr Tagesablauf ist geprägt von Gottesdiensten, Haus- und Gartenarbeit, Studium und Gebet. Jede Ablenkung, jedes weltliche und soziale Engagement sind radikal ausgeschaltet. Der Kartäuserorden ist als einziger christlicher Orden über fast ein Jahrtausend hinweg unbeeinflusst geblieben von kirchlichen und politischen Reformen, von Revolution und Säkularisation.

Was fasziniert Menschen unterschiedlichster Herkunft daran, sich freiwillig diesen strikten Regeln zu unterwerfen und ihr ganzes Dasein als Eremiten zu verbringen? Nancy Klein Maguire, die mit einem ehemaligen Kartäuser-Novizen verheiratet ist, hat sich auf eine einzigartige Spurensuche begeben: Von Berlin bis Perth in Australien spürte sie dreißig ehemalige Mitglieder des Ordens auf und erhielt die seltene Genehmigung, das Kartäuser-Kloster Parkminster in England zu besuchen. Anhand jahrelanger Korrespondenz, ausführlicher Gespräche und zahlloser Dokumente hat sie für ihr Buch In der Stille vieler kleiner Stunden den Weg von fünf jungen Novizen durch die verschiedenen Stationen ihres Klosterlebens rekonstruiert.

Der Leser begleitet die Mönche bei der Ankunft in der Kartause, bei Andachten, Gottesdiensten, und feierlichen Gelöbnissen, bei Mahlzeiten, der Gartenarbeit und an Wandertagen. Er erlebt ihre inneren Kämpfe und Zweifel, ihre tiefen spirituellen Erfahrungen und ihr schmerzhaftes Ringen um die Entscheidung, das Kloster wieder zu verlassen oder für immer Kartäuser zu bleiben. In der Stille vieler kleiner Stunden enthält eine Fülle von Original-Dokumenten, Briefe, Gebete der Mönche, einen Plan der Klosteranlage Parkminster und viele Schwarzweiß-Fotos. Nancy Klein Maguire hat so mit ihrem Buch ein Dokument von historischem Wert geschaffen, das geradezu physisch in eine Welt eintauchen lässt, die über Jahrhunderte für fast niemanden zugänglich war.

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Lesermeinungen

6 Kommentare zu “Fünf Kartäuser-Novizen auf der Suche nach Gott”

  1. P.Bernhard
    21. März 2012 21:12

    Dieses Buch ist ein Muß für den, der sich für monastische Lebensweisen interessiert!! Die Autorin hat mit einem unvorstellbaren Feingefühl die Problematik der Kartäuserberufung dargestellt. Wer sich mit dem Gedanken trägt, diesem Orden beizutreten, sollte dieses Buch vor dem endgültigen Schritt unbedingt lesen.

  2. jakobus
    24. März 2012 16:13

    Energischer Widerspruch. Das Buch besitzt keinerlei Feingefühl und Gespür für das, was nicht gesagt werden kann und darf. Die Autorin plaudert scheinbare Intimitäten aus, wovon sie keine Ahnung hat. Sie hat sich an einen ehemaligen Kartäuser herangemacht, ihn geheiratet (!), ausgeforscht und seine Erinnerungen (?) genutzt um auch andere Personen zu verunglimpfen. Ihr lagen nicht deren Herzen offen, sondern erzwungene Aussagen. Der Orden hat sich gegen die Veröffentlichung dieses Buches gewehrt. Vergeblich. Heute kann jeder schreiben, was er für interessant hält, oder besser – womit Geld zu verdienen ist. Das Buch besteht des weiteren aus Vorstellungen und Problemen, die mit der Wirklichkeit eines Menschen, der seine Berufung prüfen möchte, in keiner Weise gerecht wird. Nein, Pater Bernhard, Sie irren mit Ihrer Aussage!

  3. Klarsten Voigt
    25. März 2012 13:10

    Ich verstehe beim besten Willen nicht, wieso Sie so energisch Widerspruch erheben?! Es ist das gute Recht von Herrn Pater Bernhard dieses Buch zu empfehlen, wenn er es für lesenswert und hilfreich für Aspiranten des Kartäuserordens hält. De gustibus non est dispuntandum! Natürlich ist es auch Ihr gutes Recht dem zu widersprechen, aber Ihr Widerspruch bezieht sich mehr oder minder auf Verunglimpfungen der Autorin, deren Wahrheitswert keiner hier im Forum nachprüfen kann. Auch denke ich, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass jemand einen exKartäusermönch heiratet, um intime Details aus dem Kartäuserleben zu erhaschen. Wahrscheinlich ist Ihre Phantasie zu lebhaft, weil es Ihnen nicht passt, dass die Autorin sehr offen und kritisch aus dem Kartäuserleben berichten lässt, was für sie zu schmerzlich scheint. Wahrscheinlich hat das Buch einen wunden Punkt bei Ihnen getroffen, den sie tiefenpsychologisch gesprochen, abwehren und verdrängen müssen. Vielleicht sollten Sie das Buch noch einmal in Ruhe auf sich wirken lassen, um Ihre inneren Konflikte und emotionalen Affekte zu analysieren.

  4. jakobus
    25. März 2012 13:36

    >Klarsten Voigt<, wollen Sie mir das Wort verbieten? Bleiben Sie bitte bei dem Buch von Nancy Klein. Haben Sie inhaltlich etwas beizutragen? Und, machen Sie sich keine Sorgen um meine psychische Gesundheit. Derlei Anspielungen sind ehr unverschämt.

  5. Karsten Voigt
    25. März 2012 20:54

    @ Jakobus

    Verdrehen Sie bitte nicht die Tatsachen! Sie waren es doch schliesslich, der die Autorin Nancy Klein eindeutig verunglimpfte, indem Sie dreist in Ihrem Post behauptet haben: „Sie (Nancy Klein) hat sich an einen ehemaligen Kartäuser herangemacht, ihn geheiratet (!), ausgeforscht und seine Erinnerungen (?) genutzt um auch andere Personen zu verunglimpfen.“ Ihr sogenannter “ energischer Widerspruch“ weist übrigens ganz deutlich daraufhin, dass Sie ein Problem mit der Meinung anders Denkender haben und auch keine Kritik vertragen können, was ja ihr letzter Post nur allzu gut dokumentiert. Ihre Art und Weise der Kommunikation ist einfach nur unverschämt und auch nicht sachlich fundiert. Ich jedenfalls stimme Herrn Pater Bernhard voll und ganz zu, dass dieses Buch lesensvwert ist und auch hilfreich für Aspiranten zum Kartäuserberuf sein kann.

  6. jakobus
    26. März 2012 10:23

    Noch einmal zur Erläuterung. Mein Widerspruch bezieht sich auf die Aussage von P. Bernhard, von dem wir einfach annehmen, dass er „Pater“ sei, der meint, das Buch sei ein „Muß“ für vielleicht angehende Kartäuser. Daraus zu konstruieren, ich könnte die Meinung von anderen nicht ertragen ist abstrus.
    Der Inhalt des Buches wurde von „Insidern“ an anderer Stelle im langen persönlichen Austausch erörtert. Einhellig waren die Betroffenen der Meinung, das Leben, der Tagesablauf, der Novizen sei formal in etwa gut beschrieben. Alles andere sei aber romanhaft dargestellt und keineswegs authentisch. Die Autorin des Buches Nancy Klein hat sich mit unlauteren Mitteln Informationen verschafft, was der Orden verurteilt. Mehr kann ich aus Gründen der Diskretion nicht sagen. Ich bitte um Verständnis. – Vielleicht hätte ich hier garnicht posten dürfen. Ich wollte mit meiner Meinung niemanden verletzen. Entschuldigung.

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