13. April 2008

Kloster Himmerod heizt mit Biomasse

Zisterzienserkloster betreibt Deutschlands größte Miscanthus-Heizanlage. Hauptbrennstoff der Anlage ist Chinagras, das auf dem Klostergelände angebaut wird. 200.000 Euro hat das Land Rheinland-Pfalz mitfinanziert. Faltbox »Bruder Bernhard« sammelt Spenden für Himmerod.

Spendenbox Himmerod – Am Donnerstag, 3. April 2008, wurde Deutschlands größte Miscanthus-Heizanlage im Rahmen einer Feierstunde in Anwesenheit der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Margit Conrad der Öffentlichkeit vorgestellt. Damit ist die erste wichtige Baumaßnahme für die neue Heizungsanlage geschaffen, deren Kosten sich auf insgesamt 900.000 Euro belaufen. Ein Betrag, den die Himmeroder Klostergemeinschaft nicht aus eigener Kraft aufbringen kann.

Steigende Energiekosten sind das größte finanzielle Problem der Abtei. Um die Unterhaltungskosten dauerhaft finanzierbar zu machen, wurde von einem Kölner Ingenieurbüro und beratenden Fachleuten ein umfassendes Energiekonzept erarbeitet, das auf der Nutzung abteieigener Ressourcen wie Holz und Miskanthus basiert. Mit der neuen Versorgungslösung kann es der Klostergemeinschaft gelingen, sich vom Energiemarkt unabhängig zu machen und einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Komplettumbau des Klosters geplant

Die neue, umweltfreundliche Heizanlage ist das Herzstück eines Komplett-Umbaus des Zisterzienserklosters in einen effizienten Großbetrieb: mit Klosterladen, Restaurant, Unterkünften für Ruhesuchende, einer Öko-Fischzucht und einer Käserei. Die Erneuerung der Wasserkraftanlage und der Bau einer Solarstromanlage sind ebenfalls in Planung.

Nur noch wenige Beter besuchten die ungeheizte Abteikirche

Rund 150.000 Liter Heizöl wird das Kloster jährlich einsparen

Eine Erneuerung der überalterten Heizungsanlage für die Abteikirche und das Konventgebäude ist zur Senkung der Energiekosten von zentraler Bedeutung. In den kalten Wintermonaten suchten nur noch einige Gläubige und die wenigen Konventmitglieder die Gottesdienste und das sonntägliche Hochamt in der großen Abteikirche auf. Nur die kleine Kapelle konnte noch notdürftig beheizt werden.

Gleiches gilt für die 43 Unterkünfte für die Gäste der Abtei und alle weiteren Räumlichkeiten im Konventgebäude. Das bauliche Volumen entspricht dem von rund 120 Einfamilienhäusern. Nur wenige Gastzimmer sind mit einem kleinen Kohleofen ausgestattet. Eine unhaltbare Situation in den Augen vieler Freunde und Förderer.

Bistumsweite Spendenkampagne ist angelaufen

Bruder Bernhard sammelt für Himmerod

Seit Anfang April sind rund 200.000 Spendenboxen in Form des sympathischen Klosterbruders Bernhard auf dem Weg in die Haushalte des Bistums, um Spenden für den Bestand der Klosteranlage mit ihrer über 800jährigen Tradition zu sammeln. Die DIN-A4-großen Faltbögen, entworfen von drei Design-Studenten der Fachhochschule Trier, liegen in allen Klostergebäuden aus, ebenso in vielen Volksbank-Filialen der Region. Zusätzlich kann die Faltvorlage auch von der Website der Abtei heruntergeladen und selbst ausgedruckt werden.

Die gefüllten Spendenboxen können in allen Filialen der Volks- und Raiffeisenbanken und in der Abtei abgegeben werden. Außerdem wurde ein Spendenkonto eingerichtet: Stichwort „Heizung für Himmerod“, Abtei Himmerod, Kontonummer 119191 der Volksbank Trier (BLZ 585 601 03).

Die Spendenaktion endet am Sonntag, den 4. Mai, um 15 Uhr mit einem Benefizkonzert des Orchesters „Con Arco“ in der Abtei Himmerod.

Internet: www.abtei-himmerod.de

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