23. April 2008
Brandstiftung ist Ursache für Feuer in Steyl: Täter offenbar psychisch krank
Steyl (SVD) – Nicht nur die Motive des offenbar psychisch kranken Täters beschäftigen die Steyler Missionare im Gründungshaus im niederländischen Steyl bei Venlo, auch die finanziellen Folgen des Brandes von Alt-St. Gregor am 10. April lassen die Steyler nicht zur Ruhe kommen.
„Der junge Mann, den die Polizei noch am Tag des Brandes am 10. April festgenommen hatte, scheint geständig“, erklärt Pater Manfred Krause, Rektor der Steyler Missionare in Steyl bei Venlo. „Zu seinen Motiven ist allerdings noch nichts bekannt, nur, dass er wohl seit geraumer Zeit in psychiatrischer Behandlung ist.“ Weitere Angaben kann und will Krause zum Täter nicht machen. „Wir haben mit den Eltern des mutmaßlichen Täters Kontakt aufgenommen. Sie sind untröstlich und bedauern das Geschehene sehr. Ein Gespräch mit ihnen ist noch in dieser Woche vorgesehen.“
Die Ruine von Alt-St.Gregor wird täglich noch immer von vielen Steyler Bürgern und Schaulustigen betrachtet. „Es ist schon traurig, wie schnell ein Feuer seine zerstörerische Wirkung entfalten kann,“ meint Krause. Die Feuerwehr wurde von einem Ehepaar der Nachbarschaft kurz nach fünf in der Früh alarmiert. Wenig später stand das ganze Gebäude bereits in Flammen.
„Für uns Steyler, aber auch für das gesamte Klosterdorf ist das Geschehene ein harter Schlag. Denn auch wenn, Gott sei Dank, keine Personenschäden zu beklagen sind – der ideelle Schaden und die finanziellen Folgen sind enorm. Man schätzt den materiellen Schaden auf ca. 3,5 Millionen Euro.“ Hintergrund: Der niederländische Denkmalschutz besteht auf einem kompletten Wiederaufbau nach den ursprünglichen Bauplänen, steht doch das Klosterdorf Steyl als einmaliges Ensemble von mehreren Klöstern auf kleinstem Raum unter Denkmalschutz. „Wir hoffen, dass die Versicherung für den Schaden aufkommt. Wir Steyler können es jedenfalls nicht!“ erklärt Krause weiter.
„Am kommenden Mittwoch werden sich Denkmalschutz, Versicherung und Architekten mit uns zusammensetzen, um die zunächst notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Die gesamte abgebrannte Dachfläche soll mit einem Notdach abgedeckt werden, unter dem dann abgebrochen und wieder aufgebaut werden kann.“ Erst dann werden die konkreten Planungen für den Wiederaufbau angegangen
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