4. Mai 2008

Mutter Rosa selig gesprochen

Trier – Mutter Rosa Flesch, die Gründerin der Ordensgemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, ist am 4. Mai im Trierer Dom selig gesprochen worden.

Einzug der Reliquien von Mutter Rosa in den Trierer Dom.Als Delegat des Papstes nahm der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, die Seligsprechung vor. Kardinal Meisner stand auch der Eucharistiefeier vor, an der im Dom und auf dem Domfreihof rund 5000 Gläubige teilnahmen. Meisner bezeichnete Mutter Rosa als „leuchtendes Zeichen für ihre Gemeinschaft und darüber hinaus für die ganze Kirche.“

In seiner Begrüßung dankte Diözesanadministrator Brahm den Franziskanerinnen von Waldbreitbach, „dass sie über 50 Jahre hinweg treu das Anliegen der Seligsprechung von Mutter Rosa Flesch durch ihr Gebet und ihr Tun begleitet haben.“ Schwester M. Engeltraud Bergmann, Vize-Postulatorin im Seligsprechungsprozess, erinnerte daran, dass Mutter Rosa während ihres Lebens viel Unrecht und Leid erfahren habe:

„Durch unlautere Machenschaften und Intrigen wurde sie seit 1878 in der von ihr gegründeten Gemeinschaft an den Rand geschoben und totgeschwiegen. Ihre Größe zeigte Rosa Flesch vor allem darin, wie sie die 28 Jahre lang währende Zeit der Ausgrenzung ausgehalten hat.“

Kardinal Meisner verlas im Anschluss an die Petitio das Apostolische Schreiben vom 30. April, mit dem Papst Benedikt XVI. Mutter Rosa „in das Buch der Seligen eingeschrieben hat.“ In diesem Schreiben heißt es:

…, dass die verehrungswürdige Dienerin Gottes Maria Rosa, mit bürgerlichem Namen Margaretha Flesch, Jungfrau, Gründerin des Institutes der Franziskanerinnen der Allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln, […] fortan als Selige angerufen werden kann. Ihr Fest darf jährlich am 19. Juni an den Orten und nach dem vom Recht gesetzten Regeln gefeiert werden.“

Nach der Verlesung des Apostolischen Schreibens wurde in einer Prozession der Schrein mit den Reliquien Mutter Rosas zum Altar gebracht, getragen von Schwestern der von Mutter Rosa gegründeten Ordensgemeinschaft aus Brasilien, Deutschland, den Niederlanden und den USA.

In seiner Predigt ging Kardinal Meisner auf das Leben, Wirken und Leiden Mutter Rosas ein. Er betonte, dass heute der Gedanke an die Machbarkeit von Glauben, der Organisierbarkeit und der Funktionalisierbarkeit von religiösem Leben tief auch in die Reihen der Gläubigen eingedrungen sei und dort eine beeindruckende Aktivität entfaltet habe. Hier sei es aber notwendig, umzukehren, wobei Mutter Rosa eine wirkliche Wegweiserin sein könne.

Nach der Feier der Seligsprechung trafen sich die Gläubigen zu einem Fest der Begegnung auf dem Domfreihof.

Noch bis zum kommenden Mittwoch, 7. Mai gibt es im Trierer Dom ein so genanntes „Triduum“, also eine dreitägige Feier, in deren Zentrum jeweils die Eucharistiefeier steht. Dadurch soll vielen Gläubigen die Gelegenheit gegeben werden, die neue Selige im Dom zu verehren. An allen drei Tagen werden besondere Gottesdienste mit den Trierer Weihbischöfen im Trierer Dom gefeiert: montags und dienstags jeweils um 19 Uhr, mittwochs um 9 Uhr. Im Anschluss an den Gottesdienst am Mittwoch wird der Schrein mit den Reliquien von Mutter Rosa nach Waldbreitbach zurückgeführt, wo um 18 Uhr die Vesper gefeiert wird.

(Bistum Trier)

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