19. Mai 2008

Heinrich-Brauns-Preis für die Amigonianer

Gelsenkirchen – Am 17. Mai 2008 hat Ruhrbischof Genn den Amigonianern den Heinrich-Brauns-Preis für Verdienste um die Katholische Soziallehre verliehen. Für die kleine Kommunität mitten im Ruhrgebiet ist das eine große Anerkennung für ihr Zeugnis und den Dienst an benachteiligten jungen Menschen.

Freuen sich über den Heinrich-Brauns-Preis: die Amigonianer in Gelsenkirchen.Mit dem Preis würdige das Bistum Essen den auf christlich-sozialen Werten beruhenden Einsatz der Ordensleute für Kinder, Jugendliche und Familien, betonte der Bischof bei der Preisvergabe am Samstag, 17. Mai, in der Maschinenhalle der Zeche Consolidation in Gelsenkirchen. Durch ihr Leben und ihren sozialen Einsatz legten die Amigonianer ein beispielhaftes Zeugnis des Glaubens und der Tat ab. Genn: „Was im Jugendtreff an der Aldenhofstraße geschieht, nimmt sowohl die gesellschaftliche Realität als auch den Auftrag und die Sendung der Kirche ernst.“ Es sei ihm eine große Freude und eine Ehre, so der Bischof weiter, den Heinrich-Brauns-Preis gerade im Jubiläumsjahr des Ruhrbistums an die Ordensgemeinschaft verleihen zu können.

„Ihr Tun ist für uns alle Mahnung und Ansporn“, hob Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), in seiner Laudatio auf die Preisträger hervor. „Sie versehen ihren Dienst als Ordenspriester und Laienbrüder in der konsequenten Hinwendung zu den Menschen.“ Der Missionsauftrag der Kirche werde so in einer sehr konkreten und greifbaren Weise gelebt. Das Jugendhaus in Gelsenkirchen leiste einen wichtigen, Beitrag, die Situation in Gelsenkirchen-Feldmark nachhaltig zu verändern. Vesper: „Die Arbeit mit den Kindern, Jugendlichen und Eltern ist personal ausgerichtet: Die Förderung der eigenen Persönlichkeit, Erlernen von lebenspraktischen und sozialen Fähigkeiten, Erlangen eines Schulabschlusses, Integration in das Berufsleben sind zentrale Zielpunkte.“

»Manche Jugendliche machen Probleme, aber sie sind keine«

Der Generalobere der Amigonianer, Frater Ignacio Calle Ramirez, dankte dem Bistum Essen und Ruhrbischof Dr. Felix Genn für die Auszeichnung. Die Ordensgemeinschaft verstehe den Preis als Aufforderung, ihrem Auftrag stets treu zu bleiben. Pater Anno Müller, Leiter der Amigonianer-Niederlassung in Gelsenkirchen, machte deutlich, dass dieser Preis nicht nur der Arbeit seiner Ordensgemeinschaft gebühre. Er nehme die Auszeichnung zugleich stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen, sowie für die Freunde, Förderer und Nachbarn des Jugendtreffs entgegen, die das Haus an der Aldenhofstraße mit Leben erfüllten. „Manche Kinder und Jugendliche machen Probleme, aber sie sind kein Problem“, betonte Pater Anno. Vielmehr verdienten sie Respekt und eine echte Chance. Ihnen dabei zu helfen, sei der soziale Auftrag der Kirche.

Mit dem Heinrich-Brauns-Preis ehrt das Bistum Essen alle zwei Jahre Persönlichkeiten, die sich um die katholische Soziallehre und die christlich-soziale Bewegung verdient gemacht haben. Der 1978 von Kardinal Franz Hengsbach gestiftete und mit 5.000 Euro dotierte Preis erinnert an den Priester und Sozialpolitiker Heinrich Brauns (1868-1939), der als Seelsorger in Essen-Borbeck gewirkt und später als Reichsarbeitsminister (1920-1928) die deutsche Sozialpolitik geprägt hat. Frühere Preisträger sind unter anderem Ex-Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof, der ehemalige polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker sowie NRW-Arbeitsminister Josef Laumann und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Deutsche Steinkohle AG, Ludwig Ladziniski. (dr/ul, Bistum Essen).

Foto: Nicole Cronauge

Lesermeinungen

Ein Kommentar zu “Heinrich-Brauns-Preis für die Amigonianer”

  1. 19. Mai 2008 17:34

    Heinrich-Brauns-Preis für die Amigonianer…

    Am 17. Mai 2008 hat Ruhrbischof Genn den Amigonianern den Heinrich-Brauns-Preis für Verdienste um d…

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