28. Juni 2008

Aus einem Schulprojekt entstanden – Kräutergarten im Kloster Maulbronn

Kloster Maulbronn – Im UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn wächst jetzt ein Kräutergarten nach dem Plan des mittelalterlichen Mönches Walahfried Strabo. Der Maulbronner Garten entstand aus einem ungewöhnlichen pädagogischen Projekt, einer Kooperation des Salzach-Gymnasiums und der Staatlichen Schlösser und Gärten.

Die Planung des Gartens orientierte sich am mittelalterlichen Vorbild: an dem Gartenmodell des Benediktinerabts Walahfried Strabo. Er legte bereits im neunten Jahrhundert auf der Insel Reichenau den ersten nachweislichen Garten dieser Art an. In Maulbronn folgt der Grundriss der Aufteilung des gelehrten Mönches: vier mal vier rechteckige Beete, die 24 Kräuter fassen. Diese besingt und beschreibt Strabo in ihrer Heilwirkung in seinem überlieferten Gedicht Hortulus. Die Kräuter im neuen Klostergarten sind zum Teil auch heute noch verbreitet, etwa Petersilie und Rosmarin. Andere kennt man kaum noch: beispielsweise den Andorn, der bei Bronchitis angewandt wird, und Odermennig, der als Tee gegen Magenbeschwerden hilft.

Für Kloster Maulbronn hat der neue Kräutergarten seine besondere Bedeutung: Die Staatlichen Schlösser und Gärten fördern die Zusammenarbeit mit Schulen. Die Projektarbeit der Klasse 7C des Maulbronner Salzach-Gymnasiums ist daher ein Schritt auf dem Weg einer engen pädagogischen Kooperation. Die inhaltliche Leitung für das Projekt lag bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. „Wir freuen uns sehr, dass die Schülerinnen und Schüler sich für das Maulbronner Kloster in so lebendiger Weise engagiert haben“, so Dr. Karin Stober, Abteilungsleiterin beim Amt Pforzheim. Organisation und Durchführung lagen bei zwei Absolventinnen des kulturwissenschaftlichen Bachelor-Studiengangs der Universität Karlsruhe, Paula von der Heydt und Anna Weißhaar. Sie begleiteten in der Schule, gemeinsam mit der Klassenlehrerin Kornelia Horn, die Projektwoche zu Klostergärten und Heilpflanzen. Die 25 Schüler pflanzten die Kräuter selbst an, stellten die Beschriftung her und gestalteten die Infotafel. Und damit die Schülerinnen und Schüler sich besser vorstellen konnten, was ihnen blüht, gehörte zum Projekt auch ein Ausflug in ein anderes UNESCO-Weltkulturerbe: nach Kloster Lorsch, wo ein solcher Garten schon blüht und gedeiht.

Damit es im Garten in Zukunft duftet, blüht und grünt, wird er in das museumspädagogische Konzept der Staatlichen Schlösser und Gärten integriert: Er erweitert künftig das Sonderführungsprogramm für Kinder und Jugendliche im UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn.

Informationen über Sonderführungen für Kinder und Jugendliche:
Maulbronn Klosterkasse
Tel. 0 70 43 / 92 66 10

Lesermeinungen

Was sagen Sie dazu?