15. Juli 2008

Petrus Höhensteiger neuer Abt von Schäftlarn

Schäftlarn, Scheyern (ok) – Neue Äbte in Schäftlarn und Scheyern. Petrus Höhensteiger ist neuer Abt von Schäftlarn. Scheyerner Konvent wählte Markus Eller für zwölf Jahre zum Abt. Benediktion für den 31. August geplant.

Nach dem Benediktinerkonvent der Heilig-Kreuz-Abtei Scheyern hat jetzt auch der Konvent der traditionsreichen Benediktinerabtei Schäftlarn einen neuen Abt gewählt. Petrus Höhensteiger OSB (45), Mitglied des Konvents seit 1987, wurde entsprechend der Satzung der Bayerischen Benediktinerkongregation am 11. Juli, dem Fest des Ordensgründers Benedikt, zum sechsten Abt der nach der Säkularisation wiedererrichteten Abtei Schäftlarn gewählt. Er löst Abt Gregor Zasche ab. Der promovierte Theologe hatte den Konvent 31 Jahre geführt und bleibt als Abtpräses für weitere eineinhalb Jahre Vorsitzender der Bayerischen Benediktinerkongregation. Im Kloster Schäftlarn leben zur Zeit 13 Mönche.

Petrus HöhensteigerAbt Petrus Höhensteiger wurde 1963 in Prien am Chiemsee geboren. Im benachbarten Hittenkirchen wuchs er auf und besuchte das Ludwig-Thoma-Gymnasium in Prien. Philosophie und Theologie studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er war Lehrer am renommierten Benediktiner-Gymnasium in Schäftlarn und im Tagesinternat in der Nachmittagsbetreuung der Schülerinnen und Schüler als Präfekt tätig. Im Kloster hatte er die Ämter eines Novizen- und eines Gastmeisters inne. Seine Profess legte er 1987 ab. 1995 wurde er zum Priester geweiht.

Der Konvent von Schäftlarn führt sich auf das Jahr 762 zurück und wird 2012 das 1250-jährige Gründungsjubiläum begehen. Im Zuge der Säkularisation im Jahre 1803 wurde auch Kloster Schäftlarn aufgehoben. König Ludwig I. von Bayern gründete das Kloster 1866 neu und verpflichtete es zugleich, eine höhere Schule zu unterhalten. Zum ersten Abt des wiederbegründeten Klosters ernannte Prinzregent Luitpold Pater Sigisbert Liebert. Das Münchner Stadtarchiv hat bestätigt, dass das Areal der 1158 von Herzog Heinrich dem Löwen zum Markt erhobenen „villa munichen“ auf einen Schäftlarner Klosterbesitz zurückgeht. „munichen“, der Name der bayerischen Landeshauptstadt, steht somit ohne Zweifel für eine Zugehörigkeit „zu den Mönchen“. Der segnende Mönch im Stadtwappen, der die Verbindung zwischen München und Schäftlarn symbolisiert, wurde erst durch die Säkularisation zum „Münchner Kindl“ umgedeutet.

Ein neuer Abt auch in Scheyern

Bereits am 2. Juli hatten die 14 Mitglieder des Konvents der Heilig-Kreuz-Abtei in Scheyern einen neuen Abt gewählt. Der Konvent wählte sein Mitglied Pater Markus Eller (42) zunächst für 12 Jahre zum Nachfolger von Abt Engelbert Baumeister (72). Der in Wangen im Allgäu geborene, im oberbayerischen Obersöchering, Landkreis Weilheim-Schongau, aufgewachsene Abt ist gelernter Schreiner. Er holte das Abitur nach und trat ins Kloster ein, wo er 1994 seine Profess ablegte. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Salzburg wurde er im Jahre 2000 zum Priester geweiht und wirkte danach als Pfarrer in mehreren Gemeinden des Umfeldes von Kloster Scheyern. Im Benediktinerkloster Scheyern wird eine in der Form eines byzantinischen Patriarchenkreuzes kostbar gefasste Kreuzreliquie verehrt. Kloster Scheyern war am 30. Januar die erste Station bei der festlichen Einholung von Reinhard Marx als neuer Erzbischof von München und Freising. Während seiner Amtszeit als Erzbischof war auch Papst Benedikt XVI. gern Gast des Klosters.

Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, wird dem neuen Abt von Scheyern am 31. August in der Klosterkirche der Heilig-Kreuz-Abtei die Abtsweihe erteilen. Ein Datum für die Abtsweihe in Schäftlarn steht noch nicht fest. In der Erzdiözese gibt es noch Benediktinerabteien in St. Bonifaz in München und in Ettal. Niederlassungen der Benediktinerinnen sind die Abtei Frauenwörth im Chiemsee und Kommunität Venio in München. (wr)

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