9. Oktober 2008

Kapuziner bereitete Heiligsprechung von Bernarda Bütler vor

Luzern – Der Schweizer Kapuziner und Ordenshistoriker Beda Mayer (1893–1983) gab in den 1930-Jahren den Anstoß, den Seligsprechungsprozess für Sr. Bernarda Bütler in die Wege zu leiten. Die Schweizer Ordensfrau wird am Sonntag, 12. Oktober 2008, in Rom von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.

Im Sommer 1931 vertrat Beda Mayer, Mittelschullehrer am Kollegium St. Anton in Appenzell, den Spiritual am Kapuzinerinnenkloster in Altstätten. In der vielen freien Zeit vertiefte er sich in das Leben und die Schriften von Sr. Maria Bernarda Bütler. Daraus erwuchs daraus eine Reihe von Aufsätzen und Büchern über Sr. Bernarda. Eine Lebensbeschreibung mit dem zeittypischen Titel: »Eine Opferseele« (1939) erfuhr 1952 eine vermehrte und überarbeitete Auflage. In der Folgezeit wurde sie spanisch, portugiesisch und italienisch übersetzt.

Bernarda-Bütler-Archiv

Beda Mayer regte an, dass die Kongregation der Franziskaner-Missionsschwestern die Einleitung des Seligssprechungsprozesses ihrer Gründerin veranlassten. P. Beda – unterdessen zum Provinzarchivar ernannt – legte in Luzern ein Sr. Bernarda-Bütler-Archiv an. Zudem erreichte er, dass P. Bonaventura Furrer, Lektor in Solothurn, zum ersten Vize-Postulator der Causa ernannt wurde, mit dem er intensiv zusammenarbeitete. In der sogenannten „Positio“ von 1973, tritt P. Beda als Zeuge auf. Im Namen von Bischof Alois Scheiwiler hatte er die damals noch lebende sel. Caritas Brader über ihre einstige Oberin Sr. Bernarda befragt.

Bis zu seinem Tod 1983 hoffte Beda Mayer sehr, die kirchliche Anerkennung von Sr. Bernarda Bütler selber miterleben zu dürfen. Sie wurde schließlich 1995 seliggesprochen. Überraschend schnell erfolgt nun am kommenden Sonntag ihre Heiligsprechung.

Für weitere Einzelheiten zur literarischen Tätigkeit P. Bedas über die Heilige sei verwiesen auf: Oktavian Schmucki, Beda Mayer, O.FM.Cap. (1893-1983). Archivar und Historiograph der Schweizer Kapuzinerprovinz, in Helvetia Franciscana (Luzern) 15 (1984–87) 138-165, 197-259.

Lesermeinungen

Was sagen Sie dazu?