24. Oktober 2008

St. Ottilien: Geistliche Musik zum Allerseelentag

St. Ottilien – Am 2. November 2008 erklingt um 20:00 Uhr in der Klosterkirche der Erzabtei Sankt Ottilien »Das Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens«, ein Werk des tschechischen Komponisten Petr Eben (1929–2007). An der Orgel: Professor Norbert Düchtel, Regensburg, Sprecher: Alex Dorow, Landsberg.

Dieser Orgelzyklus basiert auf ursprünglichen Improvisationen, bei denen sich Petr Eben von den Kapiteln des gleichnamigen Buches von Johann Amos Comenius (1592–1670) inspirieren ließ. Comenius – ein böhmischer Pädagoge und Theologe – wurde im Dreißigjährigen Krieg zum Flüchtling und Menschen ohne Heimat. Als letzter Bischof der reformatorischen Bewegung der »Böhmischen Brüder« musste er erleben, dass im Zuge des Westfälischen Friedens seine Glaubensgemeinschaft nicht anerkannt wurde. Sein Werk spiegelt die verzweifelte Suche des Menschen nach Glück und Wohlergehen. Comenius schreibt nach seiner Pilgerreise durch das Labyrinth dieser Welt: »(…) wie selig sind diejenigen, die nur noch allein Gott anhängen,
ja allein in ihm ihren Standort haben.«

Klangmalerisch vermittelt Petr Ebens Musik die melancholische Atmosphäre des Textes, die – so der Komponist selber – keinen idyllischen Spaziergang durch die Welt beschreibt, sondern einen bitteren, satirischen, bizarren und manchmal geradezu apokalyptischen Blick auf die Welt richtet.

Der Eintritt ist frei.

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