5. November 2008

Berlin: Mahnwache für ermordete Jesuiten vor russischer Botschaft

Berlin (KNA) – Eine Mahnwache für die beiden in der vergangenen Woche in Russland ermordeten Jesuiten Victor Betancourt-Ruiz und Otto Messmer findet am Donnerstag in Berlin statt.

Auch der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, ist bestürzt über die Vorfälle in Moskau und nimmt an der Mahnwache vor der Botschaft teil. »Ich bin erschüttert über diese Gewalttat und hoffe auf eine zeitnahe Aufklärung. Den Familien der Opfer, dem Orden und der Kirche in Russland spreche ich mein Beileid aus.«

Der Rektor des Canisius-Kollegs in Berlin, Jesuitenpater Klaus Mertes SJ, warf der russischen Presse vor, die Morde mit der Mafia in Verbindung zu bringen und die Opfer zu Schuldigen zu erklären. Durch eine solche Verleumdung und Verhöhnung stellten sich die Zeitungen faktisch in den Dienst der Gewalttäter, so Pater Mertes.

»Mit großer Sorge sehen wir eine wachsende Pogrom-Stimmung in Russland gegen viele christliche Gruppierungen, denen ohnehin in den letzten Jahren und Monaten immer mehr Wind ins Gesicht bläst, auch von offizieller staatlicher Seite her«, erklärte Pater Mertes. Die von ihm initiierte Mahnwache für die ermordeten Jesuiten vor der Berliner Botschaft der Russischen Föderation (Unter den Linden 63) findet statt von 16.00 bis 17.00 Uhr.

Nach bisherigen Informationen wurden der aus Ecuador stammende Victor Betancourt-Ruiz (42) am 25. Oktober und der Wolgadeutsche Otto Messmer (47) zwei Tage später in ihrer Wohnung in Petrowka ermordet. Betancourt-Ruiz war Theologieprofessor, Messmer war Oberer der Russischen Provinz der Jesuiten.

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