21. November 2008
Klöster sind »Oasen des asketischen Lebens«
Rom (ZENIT.org) – Klöster sind nach Worten Benedikts XVI. »spirituelle Oasen«, die der Welt das zeigen, worauf es in Wahrheit ankommt: die Suche nach Christus, der nichts vorzuziehen ist.
Das ist die Kernaussage der Ansprache, die der Papst gestern Vormittag im Vatikan vor den Mitgliedern der Vollversammlung der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und die Gesellschaften apostolischen Lebens hielt. Die Kongregation begeht in diesem Jahr den 100. Jahrestag ihres Bestehens. Ihre Vollversammlung steht ganz im Zeichen des Themas „Das Mönchstum und seine Bedeutung in Kirche und Welt von heute“ – ein großes Anliegen des Heiligen Vaters.
Benedikt XVI. bekräftigte, dass die geweihten Personen einen „auserwählten Teil des Gottesvolkes“ bildeten. Die Hauptaufgabe der Mitglieder der Vollversammlung des Dikasteriums bestehe deshalb darin, die Treue zur göttlichen Berufung zu fördern und zu bewahren.
Aus den Arbeitsergebnissen dieser Tage, die vor allem dem monastischen Leben der Frauen gewidmet gewesen seien, könnte man nützliche Hinweise für die Ordensfrauen ableiten, die Gott suchten und so ihre Berufung zum Wohl der ganzen Kirche verwirklichten.
Der Heilige Vater nahm anschließend auf die Ansprache Bezug, die er im September dieses Jahres in Paris an die Vertreter der Welt der Kultur gehalten hatte. Dort habe er die Beispielhaftigkeit des monastischen Lebens in der Geschichte verdeutlichen wollen und hervorgehoben, dass das elementare Ziel des monastischen Lebens im „quaerere Deum“ bestehe – Gott durch Jesus Christus zu suchen. Das geschehe dadurch, dass man „in der Erwartung der glorreichen Offenbarung des Heilands“ den Blick auf die unsichtbaren Wirklichkeiten richte, die für immer Bestand hätten.
„Wenn die Mönche das Evangelium radikal leben“, so Papst Benedikt; „wenn jene, die sich ganz kontemplativen Leben widmen, die bräutliche Einheit mit Christus in ihrer ganzen Tiefe leben, dann kann das Mönchstum für alle Formen des Ordenslebens und des geweihten Lebens eine Erinnerung an das bedeuten, was wesentlich ist und in jedem getauften Leben den Primat einnimmt: Christus suchen, und nichts seiner Liebe vorziehen.“
Benedikt XVI. wies darauf hin, dass während der letzten Bischofssynode über das Wort Gottes die Teilnehmer den Appell an alle Christen erneuert hätten, ihr Leben im Hören des Wortes Gottes zu verwurzeln. In besonderer Weise hätten die Synodenväter die Mitglieder der Ordensgemeinschaften und die geweihten Personen dazu aufgefordert, sich das Wort Gottes zur täglichen Speise zu machen – insbesondere durch die Praxis der „lectio divina“.
In diesem Sinn brachte der Papst abschließend den Wunsch zum Ausdruck, dass die Klöster „immer mehr zu Oasen des asketischen Lebens werden, wo die Faszination der bräutlichen Einheit mit Christus wahrgenommen wird und die Entscheidung für den absoluten Vorrang Gottes von einer steten Atmosphäre der Stille und der Kontemplation getragen ist“.
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