23. November 2008
Förderpreis 2008 der Barmherzigen Brüder
Regensburg – Fünf Absolventinnen des Studiengangs Soziale Arbeit an der Hochschule Regensburg (früher Fachhochschule) haben am 21. November für ihre hervorragenden Diplomarbeiten den Förderpreis 2008 der Barmherzigen Brüder erhalten.
Der erste Preis, dotiert mit 1500 Euro, ging an Katrin Dietrich aus Weichs für ihre Arbeit über die »Chancen und Grenzen des Übergangs von der Werkstätte für behinderte Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt«. Katrin Dietrich befasste sich mit der Frage, warum es nur in wenigen Fällen gelingt, Menschen mit Behinderung aus der Werkstätte für behinderte Menschen (WfbM) in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln.
Der zweite und der dritte Preis wurden jeweils zwei Mal vergeben – sie sind mit 1000 bzw. 750 Euro dotiert. Einen zweiten Preis erhielt Christine Keil aus Aichkirchen für ihre Arbeit mit dem Titel »Dokumentation von Schlüsselkompetenzen aus der Familientätigkeit – Entwicklung eines Instruments«; Der andere zweite Preis ging an Monika Schwarz aus Burgau für ihre Arbeit über »Hilfen für nicht sprechende Menschen«
Einen dritten Preis konnte Kathrin Heinz aus Oberviechtach entgegennehmen für ihre Arbeit über die besondere Lebenssituation und Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder psychisch kranker Eltern. Ebenfalls über einen dritten Preis freute sich Nina Mader aus Abensberg – ihre Diplomarbeit hatte die Teilnahme an der Krebsfrüherkennung zum Thema und konzentrierte sich dabei auf gesundheitspsychologische Hintergründe sowie Nutzen und Risiken.
»Kein Mensch darf durch das Netz fallen.«
Provinzsekretär Frater Eduard Bauer brachte bei der Preisverleihung, Bezug nehmend auf die erstplatzierte Diplomarbeit, seine Befürchtung zum Ausdruck, angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise sei die Chance, Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu beschäftigen, „wieder ein Stück kleiner geworden“. In einer Gesellschaft, die der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit den Vorrang gibt, bleibe der Mensch mit Behinderung „zunehmend auf der Strecke“. Frater Eduard verwies auf das christliche Menschenbild und dankte den angehenden Sozialpädagoginnen für ihren Entschluss, sich »ausgegrenzten Menschen zu widmen«; er forderte: »Kein Mensch darf durch das Netz fallen.«
Der Förderpreis der Barmherzigen Brüder
Mit dem Förderpreis der Barmherzigen Brüder werden mit »sehr gut« bewertete Diplomarbeiten ausgezeichnet, die sich mit Hilfen für behinderte und psychisch kranke Menschen, der Rehabilitation, der Altenarbeit und Altenhilfe, der Erwachsenenbildung, der sozialen Arbeit im Krankenhaus, der Hospizarbeit, der Obdachlosenhilfe, dem christlichen Menschenbild oder ethischen Fragen befassen. Der Orden stellt dafür jährlich bis zu 5000 Euro zur Verfügung. Der Auswahl-Jury gehören seitens der Hochschule der Präsident und die Dekanin der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an, seitens der Barmherzigen Brüder der Provinzial oder ein von ihm beauftragter Mitbruder und der Gesamtleiter der Einrichtung in Reichenbach. Der Förderpreis wurde heuer zum vierten Mal vergeben.
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