29. November 2008

Mariawald: Erste tridentinische Messen schon im Dezember

Mariawald/Heimbach – In der Trappistenabtei Mariawald, die vor wenigen Tagen die päpstliche Erlaubnis zur Wiederaufnahme der vorkonziliären Gebräuche erhalten hatte, werden schon im Dezember die ersten Messen im tridentinischen Ritus gefeiert. Das gab die Abtei auf ihrer Website bekannt.

Foto: Abtei Mariawald

Foto: Abtei Mariawald

Die Abtei hatte das Privileg zwar erbeten, war aber überrascht, dass es schon nach wenigen Wochen erteilt wurde.

Bis zur vollständigen Umstellung auf die alten Gebräuche von 1964 werde aber noch einige Zeit vergehen, so der Abt, Dom Josef Vollberg, in einem Gespräch mit der Tagespost. Der Konvent werde die römische Erlaubnis schrittweise umsetzen. »Vor Weihnachten werden wir beispielsweise die ein oder andere Konventmesse im überlieferten Ritus haben, alles noch sehr einfach, wir sind noch am Lernen.« Bis zur Einhundertjahrfeier des Klosters am 29. September 2009 soll die Umsetzung der vollständigen Rückkehr der Abtei zur alten Tradition des kontemplativen Lebens und zur klassischen Gregorianischen Liturgie abgeschlossen sein. Während der Ãœbergangsphase wird die Abtei birituell sein, danach sollen Messen nur noch in Ausnahmefällen nach dem ordo novus gefeiert werden.

Die Kehrtwende erfordere allerdings Augenmaß, um die älteren Mönche nicht zu überfordern, könne aber Richtschnur bei der Aufnahme neuer Konventsmitglieder sein, so der Abt weiter:

»Das wird allerdings auch nicht in absoluter Buchstabentreue geschehen können, sondern in einer gesunden Abwägung, was angepasst werden muss, wenn es die Umstände angeraten sein lassen. Alles muss ja auch für heutige Menschen lebbar sein und ist nur ein Mittel zum Ziel. Letzteres besteht darin, am göttlichen Leben teilzuhaben und immer mehr das zu sein, was wir sein sollten: Mönche, die der Liebe zu Christus nichts vorziehen, wie es der heilige Benedikt in seiner Regel sagt. Eine gesunde Disziplin und Strenge, die das Leben der Mönche regelt, ist einfach wichtig!«

Abt Josef erhofft sich von der Wiederentdeckung der alten Liturgie und der alten Eigenriten des Ordens der Zisterzienser der strengeren Observanz eine Erneuerung des monastischen Lebens und hofft – mit Blick auf die blühenden altritualistischen Klöster in Frankreich – auf zahlreiche Neueintritte, die die aussterbende Abtei wiederbeleben sollen.

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