19. Dezember 2008

Felix Genn wird Bischof von Münster

Rom/Münster/Essen: Papst Benedikt XVI. hat den Bischof von Essen, Dr. Felix Genn (58), zum neuen Bischof von Münster ernannt. Genn war zuvor vom Münsteraner Domkapitel aus einer Dreiervorschlagsliste zum Bischof gewählt worden.

Bischof Felix Genn (Foto: Nicole Cronauge)

Bischof Felix Genn (Foto: Nicole Cronauge)

Die Berufung des Ruhrbischofs wurde am Freitag, 19. Dezember, um 12 Uhr zeitgleich in Rom und Münster bekannt gegeben. Genn ist Nachfolger von Bischof Reinhard Lettmann (75), der die Zwei-Millionen-Katholiken-Diözese Münster 28 Jahre geleitet hat. Die Amtseinführung im Dom zu Münster findet nach Angaben des Bistums Münster voraussichtlich im Februar 2009 statt.

Felix Genn wurde am 6. März 1950 in Burgbrohl geboren und wuchs in Wassenach am Laacher See auf. Nach dem Abitur 1969 in Andernach studierte er in Trier und Regensburg Theologie und Philosophie. Die Priesterweihe empfing er am 11. Juli 1976 im Dom zu Trier. Nach Kaplansjahren in Bad Kreuznach war Genn von 1978 bis 1985 Subregens (Stellvertretender Direktor) am Bischöflichen Priesterseminar Trier. In dieser Zeit schloss er seine Promotionsstudien zum Dr. theol. mit einer Dissertation über den heiligen Augustinus ab. Als Spiritual am Bischöflichen Priesterseminar Trier war er von 1985 bis 1994 für die geistliche Begleitung und Ausbildung der Priesteramtskandidaten zuständig. Anschließend wurde er zum Lehrbeauftragten für Christliche Spiritualität an der Theologischen Fakultät in Trier berufen. Einen Namen weit über die Grenzen seines Heimatbistums hinaus machte er sich als Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt ab 1994: Er machte die traditionsreiche Pilgerfahrt zu einem herausragenden geistlichen Ereignis, an dem zuletzt rund 700.000 Menschen teilnahmen. 1997 übernahm er die Leitung des Studienhauses St. Lambert in Burg Lantershofen, eines Seminars für spätberufene Priesteramtskandidaten.

Papst Johannes Paul II. ernannte Felix Genn im Frühjahr 1999 zum Titularbischof von Uzali und Weihbischof für das Bistum Trier. Am 30. Mai 1999 fand die Bischofsweihe im Trierer Dom statt. Als Bischofsvikar war er für den Visitationsbezirk an der Saar zuständig. Hier konnte er viele Erfahrungen in einem krisengeschüttelten Kohle- und Stahlstandort sammeln, die ihm danach sehr zustatten kamen: Am 4. April 2003 wurde der Eifelaner zum dritten Bischof des Bistums Essen ernannt. Die beiden Vorgängerbischöfe waren Franz Hengsbach und Hubert Luthe. Genns bischöflicher Wahlspruch lautet: „Wir verkünden euch das Leben“ („Annuntiamus vobis vitam“).

Umsichtig leitete er den Umstrukturierungsprozess im Bistum Essen, der durch zurückgehende Katholiken- und Priesterzahlen sowie drastisch gesunkene Kirchensteuereinnahmen notwendig geworden war. Dabei ging es ihm vor allem um die Sicherung der pastoralen und wirtschaftlichen Zukunft des Bistums Essen. 2005 fiel die Entscheidung, die 259 Gemeinden des Bistums Essen zu 43 großen Pfarreien zusammenzulegen, eine Vielzahl von Kirchengebäuden aufzugeben, Personal abzubauen und Dienstleistungen im Generalvikariat zu zentralisieren.

Erst in diesem Jahr ist Bischof Genn zum Vorsitzenden der Bischöflichen Aktion Adveniat, des Hilfswerks der deutschen Katholiken für die Kirche in Lateinamerika, berufen worden. Adveniat hat seinen Sitz in Essen. In der Deutschen Bischofskonferenz leitet Genn die Kommission für geistliche Berufe und kirchliche Dienste; außerdem ist er Mitglied der Kommission Weltkirche.

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