29. Januar 2009
Bruder Paulus im Gespräch mit Michael Lesch
TV-Tipp: Sonntag 01.02.2009, 8.30 Uhr, N24 Ethik „Um Gottes Willen“
Der 19.November 1999 war für Michael Lesch ein Tag, der sein Leben veränderte. Mit einem grippalen Infekt begab er sich zum Arzt, am Ende seines Besuches stand die Diagnose: Krebs.
Die Krankheit traf den Schauspieler „aus heiterem Himmel, weil ich damals, wie wohl fast jeder Mensch, dachte – um Gottes Willen, Krebs kriegen ja nur die anderen, mir passiert das nicht“. Als „Der Fahnder“ auf dem Höhepunkt seiner Karriere, war dem gebürtigen Solinger sofort klar, dass ihn Chemotherapien, Operationen, Bestrahlung, „also das komplette Folterwerkzeug der Schulmedizin“ erwarten würden. „Aber ich wusste, das ist meine einzige Chance.“
Im Folgenden hat der 52-jährige seine laufenden Dreharbeiten beendet, „beim Fahnder musste ich meinen eigenen Tod spielen – wissentlich, dass ich Krebs habe. Das war ein ziemlich erschütternder Moment.“ In dieser schweren Zeit erfuhr der heutige Kölner große Unterstützung durch seine langjährige Ehefrau. „Es kam ihre unglaubliche Stärke zum Tragen, die mich immer wieder gepusht hat, diesen Kampf nicht aufzugeben und mir selbst zu sagen, du gehst durch dieses Leid und du schaffst es.“
In beruflichen Kreisen hingegen hat sich Lesch, den man heute als Dr. Reinhard Fährmann aus „Tierärztin Dr. Mertens“ kennt, als „persona non grata“ empfunden. „In dieser Branche zählen nur Schönheit, Fitness und Funktionsfähigkeit. Demzufolge haben sich nur wenige Menschen bei mir gemeldet.“ Doch der Schauspieler gibt zu bedenken: „Wenn ich eines gelernt habe durch diese Krankheit, dann ist es, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass man dem Kranken Mut macht durch Besuche, auch wenn man einfach nur schweigend da sitzt und sich Nähe gibt.“
Sonntag 01.02.2009, 8.30 Uhr, N24 Ethik „Um Gottes Willenâ€
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