30. Januar 2009

Deutscher Franziskaner wird Bischof in Brasilien

P. Johannes Bahlmann OFM, Franziskaner aus dem niedersächsischen Visbek, wird neuer Bischof der Territorialprälatur Óbidos im brasilianischen Bundesstaat Para am Amazonas.

Johannes Bahlmann OFM (Foto: Adveniat)

Johannes Bahlmann OFM (Foto: Adveniat)

Der 48-Jährige lebt seit 1983 in Brasilien und engagiert sich in verschiedenen Sozialprojekten seines Ordens. P. Johannes wurde 1960 in Visbek in Südoldenburg geboren und absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Landwirt und ein Studium zum Agraringenieur. 1993 ging er nach einer Begegnung mit dem Franziskaner und Gründervater der Fazenda da Esperança Hans Stapel nach Brasilien, der sich in Brasilien vor allem um junge Drogenabhängige kümmerte, und trat dort in den Franziskanerorden ein. Nach dem Theologiestudium wurde er 1997 in Vechta zum Priester geweiht und hat inzwischen neben der deutschen auch die brasilianische Staatsangehörigkeit. Er ist Mitbegründer des Sozialwerks der Franziskaner in São Paulo SEFRAS, das wiederverwertbare Abfälle sammelt und an Recyclingunternehmen verkauft.

Am 9. Mai 2009 wird Johannes Bahlmann von Bischof Felix Genn im Münsteraner Dom zum Bischof geweiht. Sein erstes Pontifikalamt wird er am 10. Mai in seiner Taufkirche St. Vitus in Visbek feiern. Die Einführung in Óbidos ist für Ende Mai vorgesehen.

Bahlmanns Vorgänger Martin Lammers OFM aus Nienborg war seit 1979 Prälat von Obidos gewesen.

Die Prälatur von Óbidos liegt im nördlichen Urwaldgebiet des Amazonas und reicht von dessen Flusslauf bis zur Grenze von Suriname. Ihr Territorium ist doppelt so groß wie die Fläche der Niederlande mit einer geschätzten Einwohnerzahl von 350.000 Menschen. Seit ihrer Gründung wird die Prälatur mit ihren sieben Pfarreien durch die deutschen Franziskaner betreut.

Lesermeinungen

3 Kommentare zu “Deutscher Franziskaner wird Bischof in Brasilien”

  1. Johannes Sprenger, Pfarrer in Meschede
    4. Februar 2009 18:39

    Sehr erfreut habe ich die Nachricht gelesen, dass P. Johannes Bahlmann zum Bischof erwählt worden ist.
    Im Juni 1983 habe ich zusammen mit ihm und Paul Stapel eine Polenreise unternommen, zeitgleich mit dem zweiten Besuch von Papst Johannes Paul in seiner Heimat. Ein unvergessliches Erlebnis.
    Die liebenswerte Art von Johannes ist mir noch in guter Erinnerung. Ich sage ihm meine herzlichen Glück- und Segenswünsche. Den Termin seiner Bischofsweihe am 9. Mai in Münster habe ich in meinem Kalender festgehalten.

  2. 12. Februar 2009 21:22

    Ganz überraschend bin ich auf diese Nachricht gestoßen und bin von herzen froh und dankbar über eine so wunderbar „passende“ Entscheidung unserer Kirche.So herausfordernd und schwer dieses Amt vielleicht für P. Johannes Bahlmann werden wird, so sehr freue ich mich für die menschen seiner Diözese über einen so menschenfreundlichen, glaubwürdigen Bischof.
    Das sind die herausragenden Eigenschaften, die ich bei allen Kontakten mit ihm erfahren habe.
    Herzlichen Glückwunsch, Pater Johannes. ich freue mich sehr und bin auf jeden Fall zur Weihe in unserem Dom zur Stelle.
    Pace ebene – Friede und Heil

  3. 8. März 2013 14:17

    Leider kenne ich Bischof Johannes Bahlmann nicht persoenlich, aber dafur kenne ich seine Heimat Visbek sehr gut. Ich komme aus Langfoerden, das sind ca. 5km
    von Visbek. Das sogenannte Oldenburger Land ist sehr katholisch gepraegt. Aus unserer Gemeinde kommen 2 Bischoefe, paar Priester und Ordensleute. Ich wohne jetzt in Johannesburg wo wir eine sehr gemischte Religionsgemeinschaften und Kulturen haben. Die Mutter von Bischof Bahlmann spricht woechentlich mit ihm am Telefon auf Plattdeutsch, da koennte ich gut mithalten mit der Sprache. Ich wuensche Bischof Bahlmann alles Gute und Gottes Segen.

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