3. Februar 2009

Klostersterben: Die bange Frage nach der Zukunft

Die Zahl der Neueintritte sinkt – Die Brüder und Schwestern werden immer älter. Gemeinschaften in Klöstern schrumpfen seit Jahrzehnten. Brüder und Schwestern aus der Region sind besorgt. Fusionen sind aber kein Thema.

Pater Emmanuel ist eine Ausnahme. Der 37-jährige ehemalige Käser aus dem Toggenburg lebt seit acht Jahren im Benediktinerkloster Otmarsberg in Uznach. Seine Berufswahl hat Seltenheitswert. Und mit seinem Alter gehört er zu den jüngsten der 28 Ordensmitglieder. Es schlagen je länger, je weniger Leute diesen Weg ein. In den meisten Klöstern der Region sank die Zahl der Brüder und Schwestern innert Jahrzehnten deutlich. Langfristig sind die Einrichtungen vom Aussterben bedroht.«Gäbe es mehr von uns, könnten wir einen stärkeren Akzent in der Mission in der Schweiz und im Ausland setzen», sagt Pater Emmanuel. Klagen will er über die Lage, in der fast alle Klöster der Region heute stecken, aber nicht. Dass der Glaube für viele nicht mehr wichtig sei, hält er für eine Zeiterscheinung. «Früher fiel man auf, wenn man nicht zur Kirche ging, heute ist man die Ausnahme, wenn man hingeht», sagt er.

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Lesermeinungen

21 Kommentare zu “Klostersterben: Die bange Frage nach der Zukunft”

  1. 1. März 2010 17:06

    «Früher fiel man auf, wenn man nicht zur Kirche ging, heute ist man die Ausnahme, wenn man hingeht»,

    Ihre Ausführungen klingen traurig. Ich kann Ihnen diese Stimmung nicht ausreden, bin aber auch der Meinung, dass es viele Aufbrüche in der Kirche gibt, die auch die tradionellen Ordensformen wiederbeleben können, wenn man die neuen Zweige am Rebstock Christi wachsen lässt. Kirche muss und wird – davon bin ich überzeugt – wieder betende Kirche werden. MIssion ist heute, wenn – wie es in vielen Gemeinden ja schon der Fall ist – nicht nur regelmäßig die Turnmatten im Pfarrsaal ausgerollt werden, sondern Mann und Frau, Jung und Alt einfach beten dürfen. Es gibt immer noch die Menschen, die sich im Glauben freuen. Und, wenn die Verantwortlichen in der Pastoral sich trauen, auch die Alltäglichkeiten in Pfarrgemeinderatssitzungen mit Gott zu beginnen und zu beenden… Die Menschen glauben heute nichts mehr, das könnte man auch umkehren: sie glauben alles. Das ist unsere Chance – sie werden auch uns wieder mehr glauben. Dazu müssen diejenigen, die ihren Glauben lieben, auch die Möglichkeit haben, sich Wissen über ihren Glauben anzueignen. Ich muss leben, dass ich fragwürdig bin, – das ist richtig, aber wenn die Fragen kommen, dann muss ich sie auch beantworten können.
    Ein anderer Gedanke: Ich wünsche Ihnen, Sie sollten sich freuen, einfach da zu sein, weil sie ihrer Entscheidung und Berufung treu bleiben.
    Ich bin Mutter und sehe das Ganze aus der Sicht der Ehe: die Ehe mit meinem Mann, die ich vor Gott lebe, hat einen tiefen Sinn in sich vor Gott und ist ein Denkmal in der heutigen Zeit, unabhängig davon, ob aus unsrer Tochter der Mensch wird, den ich mir von Gott erbete. Genauso sehe das mit dem Ordensleben. Die Treue zur eigenen Entscheidung für Gott zählt und, so bin ich sicher, sie wird unter Gottes Segen stehen. Es sollte da keinen Zweckzwang geben.
    Noch ein weiterer Gedanke: auf Sie, die in diesem Artikel erwähnt werden, mag dies gar nicht zutreffen, aber ich erlebe es Tag für Tag: Ordenschristen leben aus einer alten bewährten Tradition. Die Umstände unserer Sozialisation und unserer Mobiltät bringen es mit sich, dass immer mehr Menschen, die außerhalb der Klöster leben, in Ihrer Lebensausrichtung am Evangelium als Ordensleute etwas Wertvolles für ihr Leben in der Welt erahnen. Diese Suchenden und Anklopfenden Menschen werden oft aber noch in Gebetspraktiken und Formen des Glaubenslebens gewiesen, die sie selbst als Ordensleute oft nicht als ihren Weg betrachten. Viele von Ihnen leben aus dem Stundengebet, das doch geradezu die Wurzel des Christentums bildete.
    Meiner Meinung nach sollten Ordensleute mehr das teilen, austeilen, mitteilen, was sie selber sind und leben. Ich bin sicher, und habe die Erfahrung im Bekanntenkreis schon gemacht, das, was sie aussäen, kommt wieder zurück. Es ist die Liebe, die in einer jeweiligen Tradition wächst.
    Ein KInd lernt nicht beten, wenn ich nicht mit ihm bete. Ein Mensch betet noch lange nicht selbst, wenn sie ihn nicht einladen, mitzubeten.
    Wir, die wir auffallen, weil wir in die Kirche gehen, werden vielleicht immer weniger im Moment. Wenn wir aber zusammenhalten und wissen, dass wir überhaupt nur die sind, die wir sind, weil wir durch den einen Weinstock, Christus, gehalten und genährt werden, machen wir uns gegenseitig stark und es gibt keine Not, weil es Christus gibt.
    Und, wenn jeder sein Bestes gibt und wenn Gott will…

    Gottes Segen! und
    PAX
    Gabriele Franziska Heitfeld-Panther
    Zisterzienser-Säkularoblatin (Kloster Langwaden) und Katechistin

  2. Elli
    1. März 2010 21:42

    Sie erwähnen das Kloster Langwaden, Frau Heitfeld-Panther. Ich hatte bisher nie davon gehört, sah mir inzwischen die net-Seite an. Interessant!

  3. 1. März 2010 22:49

    Interessant? Nun, stimmt, für Zisterzienser sicherlich eher ein exotisches Örtchen.
    Mich fasziniert dort die Fähigkeit der Mönche, das weiter zu geben, was sie selber leben. Das hat für mich etwas mit Ehrlichkeit, Authentizität und Glaubwürdigkeit zu tun. Ich finde es immer etwas seltsam, wenn ich oder andere Menschen Mönche nach dem fragen, woraus sie leben, und sie dann meinen, für mich oder für diese anderen Menschen irgendwelche sprirituellen Hilfen entwerfen zu müssen.

    Dabei kennen doch die meisten von Ihnen das so wunderschöne Gebet der Kirche, mit den Psalmen und Hymnen, die über die Jahrtausende nicht an Kraft verloren haben.

    Ich träume immer noch einen Traum: Reich Gottes unter den Menschen lebendig, Menschen, die aus dem Gebet leben, dort wo Gott sie hingestellt hat,
    lebendiger All-Tag aus Christus heraus, aus dem Gebet, aus diesem Verwurzeltsein in Christus.

    Ich weiß, so was wahrzumachen ist ein großer Anspruch an Ordensleute, weil viele von Ihnen vielleicht das Gebet als Privileg für sich sehen, durch das sie ihre Identität bestimmen.

    Ihre Identität geht aber, so denke ich, nicht verloren, wenn Sie teilen und ausstrahlen. Sie wecken Leben, und, so glaube ich ganz fest, irgendwann kommen die Früchte wieder bei Ihnen an.

    Sie werden gebraucht!

    Es gilt nicht Laien anstelle von Ordensleuten, aber Laien in tiefere Spiritualität geführt durch Ordensleute. So können Sie auch wieder diejenigen aus unserer Gesellschaft anbinden, die die Anbindung an und für tieferes religiöses Leben verloren haben.

    Das hat Langwaden über nun fast 40 JAhre geleistet.

    Und, Gott sei gedankt! Seid einigen Jahren wächst außerdem der Konvent.

    Das eine zu tun, schließt offensichtlch das andere nicht aus.

  4. housestudentin2
    1. März 2010 23:27

    @Gabriele Franziska Heitfeld-Panther. mir sind deine worte einfach ein aweng zu umständlich. ich verstehe deine umfangreichen ausführungen nicht, obwohl ich lange jahre als zisterzienser gelebt habe. was willst du wirklich sagen? kannst du das mal auf den punkt bringen? was willst du? und: was will langwaden? wie will man als laie das klösterliche leben imitieren und warum? warum trittst du nicht in ein kloster ein, wenn dir diese lebensweise so erstrebenswert erscheint?

  5. Elli
    2. März 2010 09:31

    @housestudentin2
    „warum trittst du nicht in ein kloster ein, wenn dir diese lebensweise so erstrebenswert erscheint?“
    Die Antwort ergibt sich doch aus dem ersten Kommentar (Ehefrau, Mutter).

  6. 2. März 2010 12:02

    Housetudentin, ich wüsste nicht, dass wir uns kennen. Also bleiben wir lieber beim Sie. Dass Ihnen Vieles zu kompliziert ist, das habe ich schon bei anderen Diskussionen gemerkt. Und, Sie begeben sich dann auf ein Niveau , dass man nur als „incognito“ beschreiten kann. Sie haben wirklich nichts verstanden.
    Vielleicht eine Anmerkung, aus der Sie sich meine Antwort zu Ihren Fragen ableiten können:
    Klöster, die nach innen hin abgeschlossen und geschützt sind, ein intaktes Konventleben führen und geregelte Gebetszeiten (an denen auch die Konventmitglieder) teilnehmen können) einhalten, diese Klöster können auch nach außen hin offen sein.
    Dann habe ich da noch einen Tip für Sie http://www.cistercianfamily.org
    Dann brauche ich nicht wiederholen, was hunderte Laienzisterzienser in Zusammenarbeit mit ihren Äbten und dem Generalabt vor mir schon formuliert
    haben.

  7. Bruder_Tuck
    2. März 2010 14:41

    @Frau Heitfeld-Panther:
    Sie sprechen mir aus der Seele. Ihre Feststellung bzgl „incognito“ kann ich
    nur unterschreiben (was allerdings auch auf andere Diskussionsteilnehmer
    durchaus zutrifft). Aus diesem Grund habe ich mich auch aus der Diskussion
    um Mariawald zurückgezogen, da es auch dort einigen Teilnehmern anschei-
    nend nur darum ging, recht zu behalten und phrasenhaft leere Parolen zu
    verbreiten. Und ewig grüßt das Murmeltier…

  8. housestudentin2
    2. März 2010 15:10

    @panther: ich verstehe nach wie vor nichts. ich bleibe selbstverständlich beim du, wir sind hier nicht bei hofe. wie willst du denn die regula benedicti in deinem alltag verwirklichen, das begreife ich nicht! tell me!

  9. Bruder_Tuck
    2. März 2010 15:41

    @housestudentin:
    Gegenfrage: Wie willst Du (ohne Deine Pseudoexpertise) christlich leben
    ohne Christus zu sein?
    Vielen Dank im voraus für Deine fachkundigen Erläuterungen!

  10. 2. März 2010 16:20

    @housestudentin. Sie können gerne bein Du bleiben. Wer mein Du ist, das möchte ich entscheiden. Damit möchte ich die Diskussion mit Ihnen beenden.
    Gott segne Sie!

  11. housestudentin2
    2. März 2010 16:49

    @franzi heitfeld: danke für den segen, liebe gabriele!

  12. housestudentin2
    2. März 2010 16:54

    @bruder_tuck! christus interessiert mich nicht die bohne…ich interessiere mich vielmehr für leute, die vorgeben, in der nachfolge christi zu stehen….

  13. Elli
    2. März 2010 17:51

    @Gabriele Franziska Heitfeld-Panther
    Was ist denn an einem „du“ so schlimm. Im net begegnet mir diese Anredeform an allen Ecken und Enden. Erst pikiert tun, dann segnen. Auf mich wirkt das theatralisch.

  14. housestudentin2
    2. März 2010 18:51

    @elli: danke für deine schützenhilfe. die frau „ehrwürdige“ oblatin ist wohl nicht an einer ernsthaften auseinandersetzung interessiert, wie mir scheint…sie hängt wohl lieber ihren idealen vom monastischen leben nach…

  15. Elli
    2. März 2010 18:59

    @housestudentin2
    „…sie hängt wohl lieber ihren idealen vom monastischen leben nach…“ Das darf man und das geht sicherlich auch ohne Theatralik. Alles Gekünstelte taugt nichts. Meine Lebenserfahrung.

  16. fertig
    2. März 2010 19:18

    @ Gabriele…: Würden Sie es mir evtl. erklären ? Ich habe es auch nicht verstanden. Das wäre sehr freundlich von Ihnen.

  17. fertig
    3. März 2010 19:27

    @ Gabriele…: Schade, keine Antwort. Und das, obwohl ich Sie doch so sehr gesiezt habe….

  18. housestudentin2
    3. März 2010 20:11

    @fertig! hi! die frau katechistin hat wohl kapiert, dass wir ihre unterweisungen hier nicht einfach beifallklaschend zur kenntnis nehmen. fragen hätte ich da schon noch: warum z..b. ist sie als frau oblatin in einem männerkloster?

  19. fertig
    3. März 2010 20:30

    ….hat sie bestimmt erst jetzt gemerkt….

  20. fertig
    3. März 2010 20:44

    …habe eben die beiträge der fr. g.f h.-p. nochmals gelesen. ganz schön von sich überzeugt; diese sorte „berufener“ meinte ich übrigens in meiner vorletzten mail….

  21. housestudentin2
    3. März 2010 20:49

    ja mit solchen persönlichkeiten ist das ordenswesen auch nicht zu retten. da gehören schon bodenständige leute her…da sind wir uns einig, liebe fertig!

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