3. Februar 2009

Vatikansprecher: Haltung des Papstes zum Holocaust ist eindeutig

Vatikan (zenit.org) – Pater Federico Lombardi SJ, Leiter des Presseamtes des Heiligen Stuhls, hat angesichts mehrerer Anfragen, unter anderem auch von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, heute Abend bekräftigt, dass sich Papst Benedikt XVI. mehrmals unmissverständlich zum Holocausts geäußert hat.

„Die Verurteilung von Äußerungen, die den Holocaust leugnen, hätte klarer nicht sein können“, betont der Jesuitenpater mit Blick auf jene Erklärung, die Benedikt XVI. am 28. Januar am Ende der letzten Generalaudienz abgegeben hatte.

Zenit veröffentlichte die Erklärung von P. Lombardi in eigener Übersetzung.

Erklärung des Direktors des Presseamtes

»In Bezug auf die neuen Aufforderungen zur Klarstellung der Position des Papstes und der katholischen Kirche zum Thema des Holocausts erinnert der Direktor des Presseamtes daran, dass die Haltung des Papstes zum Thema des Holocausts klar und deutlich zum Ausdruck gebracht wurde: in der Kölner Synagoge am 19. August 2005, im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau am 28. Mai 2006, in der darauf folgenden Generalaudienz vom 31. Mai 2006 und außerdem neulich am Ende der Generalaudienz vom 28. Januar mit unmissverständlichen Worten, von denen wir nur die folgenden in Erinnerung rufen wollen:

›Während ich erneut aus ganzem Herzen meine volle und unbestreitbare Solidarität für unsere Brüder, die Empfänger des Ersten Bundes, bekunde, wünsche ich, dass das Gedächtnis der Shoah die Menschheit dazu veranlassen möge, über die unvorhersehbare Macht des Bösen, wenn es das Herz des Menschen erobert, nachzudenken. Die Shoah sei für alle eine Mahnung gegen das Vergessen, gegen die Verneinung oder die Verharmlosung…‹

Die Verurteilung von Äußerungen, die den Holocaust leugnen, hätte klarer nicht sein können, und aus dem Zusammenhang wird ersichtlich, dass sie sich auch auf die Haltung von Bischof Williamson und alle anderen analogen Haltungen bezogen hat. Bei derselben Gelegenheit hat der Papst außerdem selbst den Sinn der Aufhebung der Exkommunikation klar erläutert, die nichts mit einer Legitimierung von Haltungen zu tun hat, die den Holocaust verneinen, was er zudem gerade klar verurteilt hatte.«

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