13. Februar 2009

Gülle im Laacher See? Abt von Maria Laach weist Vorwürfe zurück

Maria Laach – In einer gestern abgegebenen Erklärung wies der Abt von Maria Laach, Benedikt Müntnich OSB, die Vorwürfe zurück, die in der am 9. und 10. Februar im WDR ausgestrahlten Fernsehsendung »Maria Laach – Schmutzige Geheimnisse hinter Klostermauern?« von Christoph Würzburger erhobenen worden waren.

Kloster Maria Laach (Foto: Goldi64, Lizenz: GnuFDL)

Kloster Maria Laach (Foto: Goldi64, Lizenz: GnuFDL)

Danach soll der Pächter des Klostergutes der Abtei Maria Laach, Michael Ullenbruch, über Jahre hinweg, angeblich mit Duldung des Abtes, Tausende Kubikmeter Gülle illegal in den im Naturschutzgebiet liegenden Laacher See eingeleitet haben. Das wollen Experten des Landesamtes für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht in Mainz bei Routineuntersuchungen festgestellt haben. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt seit über einem Jahr in dem Fall. Doch Klosterverwaltung und Aufsichtsbehörden streiten bis heute alle Vorwürfe ab.

Als »haltlos« wies der Laacher Abt Benedikt Müntnich die Anschuldigungen zurück. Sie beruhten offensichtlich auf persönlichen Rachegefühlen der im Film zu Wort gekommenen „Kronzeugen“ und seien von der Absicht getragen, den guten Ruf von Maria Laach und des landwirtschaftlichen Pachtbetriebes, der als Öko-Betrieb zertifiziert sei, zu beschädigen. Der Film sei in hohem Maße unseriös, tendenziös und suggestiv; es werde mit Halbwahrheiten und Unwahrheiten operiert, und religiöse Werte instrumentalisiert.

Eine Stellungnahme im Film hatte der Abt daher abgelehnt. »In einem solchen Film wollte ich nicht „mitspielen“« Zwar habe es im Frühjahr 2007, verursacht durch einen technischen Defekt (Setzriss in einer Betonkammer), einen in der Menge minimalen und zeitlich begrenzten Gülleeinfluss in den See gegeben, so der Abt weiter. Der Defekt sei aber sofort nach Bekanntwerden behoben worden und habe lt. Prüfbericht vom 17. Juli 2007 keinen Schaden angerichtet. Auch gebe es entgegen den Behauptungen des BUND im Öko-Betrieb des Pächters keinen Überbestand an Vieh, im Gegenteil sei die Anzahl der sog. Großvieheinheiten im Verhältnis zur landwirtschaftlichen Nutzfläche im Jahr 2008 so niedrig wie nie zuvor gewesen. Kloster und Pächter haben in den vergangenen Monaten zur Umsetzung neuester umweltbehördlicher Vorgaben und Standards Investitionen im Gesamtumfang von rd. 750.000 Euro durchgeführt, die vom TÜV abgenommen seien.

Die Benediktiner leben seit 900 Jahren in Maria Laach. Sie führen u.a. ein landwirtschaftliche Anwesen mit 170 ha Nutzfläche, die nach den Grundsätzen des kontrolliert ökologischen Landbaus bebaut werden. Die Gutswirtschaft hat ca. 300 Stück Rindvieh. Ein großer Teil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse wird verkauft.

Der Laacher See gehört zu den Besitztümern der an seinem Ufer gelegenen Abtei Maria Laach, ebenso wie die umliegenden Ländereien. Er wird wegen seiner besonderen landschaftlichen Schönheit und Eigenart als Naherholungsgebiet zum Schwimmen, Segeln, Wandern und Campen genutzt. 1935 zum Naturschutzgebiet erklärt, ist er Lebensraum seltener, in ihrem Bestand bedrohter Pflanzen- und Vogelarten.

Weblinks

Kloster Maria Laach
Rettungsplan Laacher See des BUND Rheinland-Pfalz

Lesermeinungen

3 Kommentare zu “Gülle im Laacher See? Abt von Maria Laach weist Vorwürfe zurück”

  1. abt bendikt kritisch
    16. Februar 2009 21:33

    ey . habt ihr euch den film angeschaut? wart ihr mal in dem see schwimmen? das wasser schmeckt total komisch seit ein paar jahren! und das macht alles sinn!

    Ich versteh nciht waurm ihr den Abt so verteitigt und alles so harmlos darstellt. diese menschen in dem film wurden entlassen weil sie DIE WAHRHEIT gesagt haben. auch unter geistlichen gibt es schwarze schafe und die kirche muss um in sinne gottes zuhandeln was dagegen tun!
    die Kirche selber wird hier nicht angegriffen sondern ein Mensch. Menschen sind fehlbar. und was dort passiert ist ein verbrechen und wird, wenn die kirche auf der erde nciht dazu fähig ist von gott später auf jeden fall bestraft. diese menschen zerstören gottes Schaffung!

  2. Hans Josef Pfahl
    20. April 2009 14:13

    Liebe Angelfreunde,
    habe diesen Filmbericht auch gesehen.Bin schon seit einigen Jahren von Mai bis Dezember auf Hechtjagt.Wir haben schon Anfang 2008 bei den Hechten ein Untergewicht von 3-4KG festgestellt..ZB. hatte ich einen Hecht von 1,13M.gefangen der auch normal ein Gewicht von so um die 10Kg hat.Er wog aber nur 6 KG und war sehr abgemagert.Aüsserlich keine Erkrankung festzustellen,Kommentar von H.Hehenkamp : ist doch normal, Frage mich da wo hat dieser Mann die Erfahrung her ??? Herr Krechel der Fischermeister hat schon 2007 uns ein Umkippen des Sees vorausgesagt wegen der Gülle.
    Da war uns jetzt klar das diese Fische nichts mehr zu Fressen haben.
    Herr Hehenkamp kauft schon seine Fellchen aus den Talsperren und vom Bodensee bei,das sagt ja schon alles.Aber wie sagt der Landevatter :DAS KLOSTER IST UNANTASTBAR(da beugt sich auch der Staatsanwalt)und verhängt eine Strafe von lächerlichen 10.000€ fürs Kloster „PINATZ“ sag ich da nur.
    Euer Angelfreund
    Detti

  3. Titus E.
    29. Juni 2009 22:44

    Tatsächlich? Nach der Ausstrahlung des WDR vom heutigen Tag, „Schmutzige Geheimnisse hinter Klostermauern?“ fragt sich das allerdings erneut. Es dürfte aber klar sein, dass das Kloster und seine Pächter nicht nur den See ruinieren, sondern mittelfristig die eigene Existenzgrundlage. Da die Orden und die Kirche kaum mehr über Möglichkeiten verfügen ihre Kloster am Leben zu erhalten, wenn diese das nicht selbst können, erledigt der Abt, vielleicht unter mildtätiger Mitwirkung des Landes Rheinland-Pfalz, das Thema Maria Laach gerade selber.
    Na dann!

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