14. Februar 2009

Don-Bosco-Mission: »Pius-Bruderschaft betreibt Etikettenschwindel«

Bonn – In einer Stellungnahme hat die Don-Bosco-Mission darauf hingewiesen, dass der Don-Bosco-Schulverein, der in einigen Bundesländern Schulen unterhält, keinerlei Verbindung mit dem Orden der Salesianer Don Boscos hat.

Es sei sehr bedauerlich, dass die Pius-Bruderschaft, die hinter dem Schulverein stehe, den Namen des Ordensgründers und Pädagogen Giovanni Bosco nutze, um ihre erzkonservativen Ziele zu verfolgen. Da Don Bosco als Label nicht geschützt sei, könne sich jeder ungefragt mit dem Namen des populären Heiligen schmücken. Insofern betreibe die Pius-Bruderschaft Etikettenschwindel.

Der Leiter der Bonner Don-Bosco-Mission, Jean-Paul Muller SDB, betonte in einem Brief an die Freunde und Förderer des Werkes, dass das von der Pius-Bruderschaft propagierte Menschenbild in keiner Weise der Haltung und den Erziehungsmethoden Don Boscos entspreche. Dieser habe mit Fröhlichkeit, Optimismus und Vernunft die Freiheit und die Entwicklungspotentiale junger Menschen gefördert. Es sei unlauter und unredlich den Namen Don Boscos zu nutzen, um ein rückwärts gerichtetes, menschenfeindliches Gottesbild zu propagieren. Muller erinnerte daran, dass der Realschule Herz Jesu in Saarbrücken, die von dem Schulverein betrieben wird, aufgrund von Prügelvorwürfen ein Schließungsverfahren drohe.

Muller kritisierte außerdem das Krisenmanagement aus Rom. »Würde die Kirche, zusammen mit den Medien, ebenso viel Kraft, Energie und Personal für den Dialog mit den anderen christlichen Kirchen einsetzen, als für das Gespräch mit der Pius-Bruderschaft, dann käme die Ökumene wesentlich besser voran.« so Muller.

Lesermeinungen

Ein Kommentar zu “Don-Bosco-Mission: »Pius-Bruderschaft betreibt Etikettenschwindel«”

  1. Elli
    14. Februar 2009 23:25

    Danke für den Hinweis auf diesen Etikettenschwindel.

    Im Ruhrgebiet hat Don Bosco einen guten Ruf. Siehe Essen-Borbeck (Don Bosco-Gymnasium, Padders).

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