27. März 2009

Kollegiatstift Eisgarn: Grünes Licht für einen Neustart

Eisgarn – Bischof Klaus Küng einen Neustart der Kollegiatkirche Eisgarn genehmigt. Das teilte die Pressestelle der Diözese St. Pölten mit.

Voraussetzung dafür war, dass Prälat Ulrich Küchl als Propst zurücktritt und bis auf weiteres Eisgarn verlässt. Er bleibt de iure Kanonikus des Chorherrenstifts (Säkularkanoniker) – auch wenn er sich nicht mehr dort aufhalten wird – und hat die Stellung eines emeritierten Propstes. Als Priester der Diözese St. Pölten tritt er in den Ruhestand.

Die Kanoniker des Kollegiatstiftes Eisgarn werden nach dem 1. April dieses Jahres einen neuen Propst wählen, der der Bestätigung des Diözesanbischofs bedarf. Die Statuten der Kollegiatkirche werden entsprechend der bereits unterzeichneten Vereinbarung einige Veränderungen erfahren, vor allem wird die Kollegiatkirche so wie alle Pfarren und diözesanen Einrichtungen Rechnung legen und vor den Kontrollinstanzen der Diözese rechenschaftspflichtig sein.

Bischof Küng hat der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass dieser Versuch einer Neubelebung des Stiftes Eisgarn für die seelsorglichen Bedürfnisse der Region wertvoll sein werde. Er hält auch eine Wiederaufnahme der kulturellen Tätigkeiten, die in den letzten Jahren in den Stiftsgebäuden veranstaltet wurden, für durchaus wünschenswert, sofern sie mit den Zielsetzungen der Kollegiatkirche im Einklang stünden. Falls aber die in den Statuten der Kollegiatkirche vorgesehenen Zielsetzungen nicht erreicht werden könnten, werde es zu einer Umwandlung der Kollegiatkirche in eine Realpropstei (wie vor dem Jahr 2000) kommen.

Propst Ulrich Küchl (65), von 1976 bis 2008 Pfarrer von Eisgarn und Eggern und seit 2001 Leiter des Priesterseminars der Diözese St. Pölten, war 2004 im Zusammenhang mit dem Skandal um homosexuelle Beziehungen im Priesterseminar in die Schlagzeilen geraten. Es kam zu einer päpstlichen Visitation des Priesterseminars und der Diözese St. Pölten, die schließlich zum Rücktritt Küchls, seines Stellvertreters Rotheund des Bischofs Kurt Krenn führte.

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