1. April 2009

Don Bosco: Ein Heiliger für unsere Zeit

Heute vor 75 Jahren, am 1. April 1934, wurde der Priester, Jugendapostel und Sozialpionier Don Johannes Bosco in Rom heilig gesprochen.

Die feierliche Verlesung des Heiligsprechungsdekretes

Die feierliche Verlesung des Heiligsprechungsdekretes: »Donnerndes Händeklatschen durchbraust ob dieser Frohbotschaft die weiten Hallen des Petersdoms.«

Giovanni Bosco wird am 16. August 1815 in der Nähe von Turin als Kind einer armen Familie geboren. Er ist erst zwei Jahre alt, als sein Vater stirbt. Bereits in jungen Jahren arbeitet er, um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern. Das Gottvertrauen, das im Rahmen der religiösen Erziehung durch die Mutter Margareta wachsen konnte, bestimmt Johannes’ weiteres Leben. Zugleich prägt ihn die Erfahrung der Armut; seine spätere „Option für die ärmere Jugend“ hat darin eine ihrer wichtigsten Wurzeln.

Trotz finanzieller Schwierigkeiten absolviert er sein Studium und empfängt 1841 die Priesterweihe. Don Bosco begegnet in der Großstadt Turin jungen Menschen, die voller Hoffnung vom Land in die Stadt geströmt sind, dann aber arbeitslos und sozial entwurzelt ihr Leben meistern müssen. Don Bosco nimmt sie in seinem „Oratorium“, einem offenen Jugendzentrum, auf. In der Folgezeit orientiert er sich immer mehr an dem Genfer Bischof Franz von Sales (1567-1622), den er wegen seiner Menschenfreundlichkeit verehrt. Für die Erziehung seiner Jugendlichen betrachtet Don Bosco vier Elemente als wesentlich: Familie, Freizeit, Schule und Kirche. Ein wichtiges Merkmal seiner präventiven Pädagogik ist die „Assistenz“, die liebend-interessierte Anwesenheit des Erziehers unter den jungen Menschen. Sein Ausspruch »Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen« spiegelt die für ihn und seine erzieherische Tätigkeit kennzeichnende Grundhaltung der Freude und der Lebensbejahung wider.

Don Bosco wird zu einem modernen Heiligen, denn er erkannte die „Zeichen der Zeit“. Zum einen sah er die große Not der Turiner Jugendlichen, die sich in der Gefahr befanden, auf die schiefe Bahn zu gelangen. Zum anderen setzte er zeitgemäße Mittel ein, um seine Sendung zu erfüllen: Er schaffte für seine Werkstätten die modernsten Maschinen an und bediente sich der Massenmedien.

Don Bosco bildet Mitarbeiter aus und gründet 1859 eine religiöse Gemeinschaft, die er Gesellschaft des hl. Franz von Sales nennt. Am 31. Januar 1888 stirbt Johannes Bosco in Turin.

Mit der Heiligsprechung am 1. April 1934 bestätigte die Kirche das Leben und Wirken Don Boscos als vorbildlich und nachahmenswert, als einen Weg, der zu Gott führt. Don Bosco wurde dadurch mit seiner Lebensform, mit seinem pädagogisch-pastoralen Handeln von oberster kirchlicher Stelle anerkannt.

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