22. Juli 2009

Ordensmann aus dem Klerikerstand entlassen

Mainz/Lebenhan – Der 71-jährige Ordensmann, der Mitte der 70er Jahre in einem kirchlichen Internat im unterfränkischen Lebenhan Schüler mehrfach sexuell missbraucht hatte, ist kein Priester mehr. Das gab die Ordensgemeinschaft der Missionare von der hl. Familie heute bekannt.

Papst Benedikt XVI. hat einem Mitglied der Ordensgemeinschaft der Missionare von der Heiligen Familie alle Rechte und Pflichten entzogen, die mit dem Klerikerstand verbunden sind. Damit ist der 71-Jährige kein Priester mehr, bleibt aber weiter Mitglied der Ordensgemeinschaft. Der Mann hatte in der Zeit von 1972 bis 1976 mehrere minderjährige Schutzbefohlene im ehemaligen Internat der Missionare von der Heiligen Familie in Lebenhan im Landkreis Rhön-Grabfeld sexuell missbraucht. Um die Entlassung als Priester hatte der geständige Täter den Papst selbst in einem Schreiben gebeten.

Zwischen dem Täter und der Ordensgemeinschaft wurde zusätzlich eine kirchenrechtliche Vereinbarung getroffen, die ihm u.a. verbietet, Kontakt mit Kindern und Jugendlichen zu unterhalten. Auch der Aufenthalt außerhalb des Klosters ist ihm nur noch mit Erlaubnis der Ordensleitung erlaubt. Die Einhaltung der Vereinbarung mit dem Mann werde im Auftrag der Provinzleitung von einer Person, die kein Ordensmitglied der Missionare von der Heiligen Familie ist, regelmäßig überprüft. Bei Nichteinhaltung der Vereinbarung drohe dem Ordensmann der Ausschluss aus der Ordensgemeinschaft.

Strafrechtlich ist der Mann nicht mehr zu belangen. Die Taten sind verjährt.

Das Internat in Bad-Neustadt-Lebenhan war 1978 wegen sinkender Schülerzahlen geschlossen worden. Das Kloster Lebenhan hatte der Orden im November 2008 aufgegeben und verkauft.

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