9. Januar 2010

Abtei Hamborn: Spatenstich zum Erweiterungsbau

Duisburg-Hamborn – Während Klöster heute meist aufgehoben werden, setzten die Prämonstratenser auf Erweiterung. Am 4. Januar 2010 wurde in der Prämonstratenserabtei Hamborn bei Duisburg der Spatenstich für den Neubau einer Klostererweiterung gefeiert.

Der romanische Kreuzgang der Abtei Hamborn

Gemeinsam mit Abt Albert Dölken setzten der stellvertretende Bezirksamtsleiter, der Architekt und Vertreter der Kirchengemeinde den Spaten im Klostergarten an. In ihrem Jubiläumsjahr 2009/2010 zum 875. Todesjahr des Heiligen Norbert von Xanten, dem Gründer des Prämonstratenserordens und Erzbischofs von Magdeburg, und im 50. Jahr der Wiederbesiedelung der Abtei setzen die Hamborner Chorherren ihre Erfolgsgeschichte fort.

Das Kloster wird erweitert in einer Zeit, in der überall Kirchen geschlossen werden, und die Diskussion über das Wegbrechen der Kirchenbesucher die Gemeinden und die Bistümer in eine tiefe Krise zu stürzen scheint. Die Prämonstratenser-Abtei Hamborn im Norden Duisburgs ist eine Ausnahme, obwohl es in einem Stadtteil mit hoher Arbeitslosigkeit, hohem Ausländeranteil und am Rand der Industrieanlagen liegt. „Wir sind dankbar über den Nachwuchs“, so Abt Albert. In diesem Jubiläumsjahr zählt das Kloster eine Einkleidung, eine zeitliche und zwei ewige Professen. Hinzu kamen eine Diakonatsweihe und zwei Priesterweihen. Dementsprechend ist in der Abtei kein Zimmer mehr frei. Es gehören 25 Chorherren zur Abtei, davon leben etwa 17 ständig in dem kleinen Kloster.

„Der Neubau ist seit einigen Jahren dringend notwendig“, erklärt der Abt das Bauvorhaben. Die dreijährige Planungsphase ist somit zu Ende und wird konkret. Der Anbau soll nicht nur für die beengte Wohnsituation Abhilfe schaffen, sondern auch den veränderten Lebensbedingungen angepasst werden. Es muss an die alten und zum Teil kranken Mitbrüder gedacht werden. Deshalb wird der Neubau barrierefrei sein, das heißt es wird einen Aufzug geben und die Zimmer im Obergeschoss werden großzügig ausgebaut sein. Insgesamt entstehen zehn neue Wohnräume, ein Gemeinschaftsraum, ein Pflegeraum, ein Rekreationsbereich, drei Büroräume, Archiv-Räume und eine Kapelle. Die Erweiterung umfasst 1813 Quadratmeter Baugrundfläche. Voraussichtlich wird der 2,9 Mio. Euro teure Bau im Dezember 2010 fertig gestellt sein.

Die Prämonstratenser sitzen nicht auf den gepackten Koffern, sondern wollen für die Zukunft bauen. Mit den Gästen aus der Kirchengemeinde und Politik, sowie mit den Freunden und Förderer der Abtei wurde diese erste Bauphase mit Klosterbrot, Pilgerwurst, Steinfelder Klosterbier und Klosterkäse aus Postel/ Belgien begonnen.

Lesermeinungen

Was sagen Sie dazu?