30. Januar 2010

Semesterbeginn: Abtei Mariawald hat wieder ein Hausstudium

Heimbach/Mariawald – Die Trappistenabtei Mariawald in Heimbach nimmt die Priesterausbildung in die eigene Hand. Namhafte Professoren helfen beim Aufbau eines Hausstudiums. Auch auswärtige Studenten sind willkommen.

Kloster Mariawald (Foto: Daniel Tibi, 2006)

Wie der Abt von Mariawald, Dom Josef Vollberg OCSO, mitteilt, hat sich die Abtei Mariawald entschlossen ein Hausstudium durchzuführen, um Priestermönche heranzubilden. Grund für das Hausstudium ist, daß die Mönche in der klösterlichen Gemeinschaft verbleiben und in der ganz hervorragend ausgestatteten Bibliothek des Klosters ihre Studien in angemessener Ruhe betreiben können. Mit der Organisation und Leitung der Studien wurde Dr. Dr. F. Erich Zehles beauftragt. Semesterbeginn ist am Fest Mariä Lichtmeß 2010 (2. Februar). Die Festvorlesung zur Eröffnung hält Prof. Dr. Klaus Berger vor dem Konvent und geladenen Gästen. Er wird in Mariawald Exegese lehren. Auch der bekannte Philosoph Prof. Dr. Robert Spaemann hat eine Lehrtätigkeit zugesagt.

Die Studienordnung richte sich nach den Weisungen und Anregungen, die von den Päpsten seit Leo XIII. bis Johannes Paul II. gegeben worden sind. Maßgebend seien die entsprechenden Canones des allgemeinen Kirchenrechts und die Konstitutionen, die Ratio institutionis, die Bestimmungen der Generalkapitel und die Traditionen des Ordens, heißt es in der Mitteilung.

Das Studium soll zehn Semester umfassen, die Prüfungszeiten sind darin enthalten. In Seminaren, Vorlesungen, Tutorien und Repetitorien soll eine solide philosophische, theologische, historische und sprachliche Ausbildung zur hl. Priesterweihe führen.

Auch Mönche anderer Klöster bzw. Kleriker von Instituten geweihten Lebens können am Hausstudium in der Abtei Mariawald teilnehmen.

Die Abtei Mariawald (Zisterzienser der strengeren Observanz vulgo Trappisten) war im November 2008 mit päpstlichem Privileg zu den alten Gebräuchen des Trappistenordens von 1964 zurückgekehrt und verzeichnet seither Zulauf von Postulanten, die inzwischen zum Teil auch Novizen sind.

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Lesermeinungen

27 Kommentare zu “Semesterbeginn: Abtei Mariawald hat wieder ein Hausstudium”

  1. housestudentin2
    31. Januar 2010 14:29

    Das geht ja jetzt alles ratz fatz in diesem Reformkloster. Das Sommersemester beginnt schon am 2. Februar. Da kann man das Wintersemester gleich im Juni anschliessen; Semesterferien sind bei einem Hausstudium ja wohl nicht vorgesehen. Nachdem die Klostermauer ja fast schon wieder fertig saniert ist, steht das nächste Bauprojekt an: Hochschulneubau für die scharenweise anrückenden Studenten aus den vielen deutschen „Konventen der Tradition“. In Reichenstein werden die Pius-Benediktiner ja auch ein Hausstudium betreiben. Da könnte man dann kooperieren in einer Eifler Hochschulrektorenkonferenz. Und was ist mit den Zisterzienserinnen? Dürfen die da nicht studieren? Schade…

  2. 1. Februar 2010 16:17

    Liebe Hausstudentin.
    Stimmt … es geht ratz fatz. Sie werden doch nicht etwa neidisch sein auf die Erfolge der Abtei?

  3. housestudentin2
    1. Februar 2010 19:16

    lieber noname! wenn schon: dann „housestudentin2“, das hat mit „house-music“ zu tun…!!!! worauf sollte man da denn ernsthaft neidisch sein? auf die fast schon geglückte sanierung einer klostermauer für eine handvoll mönche? den unentwegten spendenaufrufen der mariawalder auf ihrer website zufolge sind die doch bettelarm. „wir“ nicht? so what?

  4. Bruder_Tuck
    2. Februar 2010 11:30

    Liebe „housestudentin2“,

    (Haus-Studentin hätte ich auch verstanden…) kann es sein, dass Sie
    (falls Sie nicht gerade gegen Klostermauern „housen“) bisweilen etwas
    zur Albernheit neigen?

    Wie die Abtei Mariawald ihre Studien regelt, dürfte ja wohl zunächst Sache
    von Kloster Mariawald sein. Oder?

    Viele Grüße, Br. Tuck

  5. housestudentin2
    2. Februar 2010 14:42

    naja, solange diese reformabtei mit an sich belanglosen meldungen (es tritt ja wohl nur ein einziger erstprofesse das sog. hausstudium an) an die öffentlichkeit geht, muss sie sich auch kritik gefallen lassen…ausserdem beeinträchtigen diese permanenten öffentlichen spendenaufrufe das ansehen des benediktinischen mönchtums insgesamt. andere klöster verdienen sich ihren lebensunterhalt gemäss der regula benedicti selbst! lg

  6. Olaf Sommer
    2. Februar 2010 21:30

    Finde ich klasse – ich wollte immer schon in Klausur gehen und mich mit spirituellen Themen befassen. Ich dachte vor 3 Jahren daran, ein Theologiestudium aufzunehmen. Weiter so! Olaf Sommer

  7. housestudentin2
    2. Februar 2010 23:58

    lieber olaf! du wollest schon immer in klausur gehen? na dann machs halt und bewirb dich in mariawald. dort wirst du bestimmt mit kusshand genommen! und darfst selbstredend auch gerne nach vorgabe des usus von monte cistello den ring des abtes küssen… trau dich!

  8. Bruder_Tuck
    3. Februar 2010 09:34

    Liebe Housestudentin2,

    ich gewinne allmählich den Eindruck, dass es Dir weniger um die Sache geht –
    sondern nur darum, gegen Kloster Mariawald zu polemisieren.
    Offentsichtlich hast Du Probleme damit, dass Mariawald seinen eigenen Weg
    geht – ob das nun jedem/jeder passt oder nicht.

    Viele Grüße, Bruder Tuck

  9. housestudentin2
    3. Februar 2010 10:09

    lieber bruder_tuck! im gegensatz zu manch anderen liefere ich – neben gelegentlicher polemik – in jedem meiner postings sachliche beiträge zum sog. reformkloster. von dir, bruder_tuck, kam bisher nur meinung zu meiner person!und wie gesagt: wenn ein kontemplatives kloster so penetrant in die öffentlichkeit drängt, muss es sich kritik nun mal gefallen lassen. und noch was: wenn mariawald tatsächlich seinen eigenen weg gehen wollte, sollte man sich konsequenterweise gleich aus dem zisterzienserorden verabschieden… mit der carta caritatis ist so ein vorgehen nicht vereinbar!

  10. Bruder_Tuck
    3. Februar 2010 10:57

    Liebe Housestudentin2,

    sicher kann jeder seine Meinung, auch Kritik, äußern. Nur sehe ich in den von
    Dir vorgebrachten Argumenten kein wirkliches Problem (auch wenn sich die
    Zahl der Spendenaufrufe von Mariawald in den letzten 12 Monaten auf schlappe
    2 beziffert). Mag ja sein, dass momentan nur 1 Mönch das Studium beginnen
    wird. Wenn Du sicher weißt, dass es bei diesem einen Mönch bleiben wird,
    hast Du einen entscheidenten Informationsvorsprung vor anderen.
    Was den eigenen Weg Mariawalds bzw. Verabschiedung aus dem Orden anbe-
    langt: Warum sind denn 5 (!) französische Benediktinerklöster des tridentini-
    schen Ritus noch immer Mitglied der Benediktinischen Förderation?

    Viele Grüße, Bruder Tuck

  11. housestudentin2
    3. Februar 2010 11:07

    lieber bruder_tuck! die benediktinische föderation kann man nun wirklich nicht mit einem zentralistisch geführten orden wie dem der zisterzienser strengerer observanz vergleichen. wenn man sich nicht mehr an die konstitutionen eines ordens hält und sich eigene spielregeln (eben dieser usus von monte cistello) schafft gehört man halt nicht mehr dazu…lg

  12. Bruder_Tuck
    3. Februar 2010 12:19

    Liebe Housestudentin2,

    anscheinend möchtest Du (warum auch immer, Deine Beweggründe würden
    mich da schon interessieren) die Abtei Mariawald unbedingt aus dem Trappis-
    tenorden raushaben.
    Zwar haben die Mönche selbst die diesbezügliche Initiative ergriffen, jedoch hat
    -wie Du sicher auch weißt- der Papst höchstpersönlich (bitte jetzt keine „Ver-
    schwörungstheorie“…) der Abtei dieses Privileg erteilt. Und auch die Ordens-
    leitung von OCist. s.o. kann anscheinend mit dieser Situation leben. Jedenfalls
    ist mir nichts bekannt, wonach Mariawald aus dem Orden ausgeschlossen
    werden sollte.

    Viele Grüße, Bruder Tuck

  13. housestudentin2
    3. Februar 2010 14:04

    lieber bruder_tuck! meines erachtens hat sich mariawald selbst ausgeschlossen. ein kloster, das nicht mehr nach den vereinbarten und von den äbten und äbtissinnen beschlossenen konstitutionen lebt (gerade das macht ja einen „orden“ aus) hat sich isoliert. wer bitte soll denn jetzt mariawald visitieren? und nach welchen konstitutionen? ist der frühere vaterabt von oelenberg noch zuständig? und: wer ist jetzt der vaterabt von maria frieden? die neue oberin hat ja jetzt dom armand veilleux eingesetzt, warum nicht abt josef? das sind alles fragen die man sich im orden stellt und die sich aus dieser sog. reform ergeben. dazu erfährt man auf dem webauftritt der abtei nichts…und auch vom hl.stuhl kommen in dieser causa keine erklärungen. da wird grosszügig ein privileg erteilt und der orden kann sich dann mit den folgen herumschlagen…im grunde müssten jetzt die konstitutionen des ordens grundlegend geändert werden, um das experiment mariawald ordensrechtlich abzusegnen. aber dafür wird sich im orden gottseidank keine mehrheit finden, allen päpstlichen privilegien zum trotz!l

  14. Ammisi
    3. Februar 2010 14:41

    @ housestudentin und bruder_tuck: Seht Ihr, genau deshalb treten die Menschen aus einem Kloster wieder aus oder wenn sie schlau sind, erst gar nicht ein. Belangloses Palaver über Dinge, die letztlich nur zeigen, dass es meist nur um eins geht, nämlich kleinstkarierte Rechthaberei. Wo ist Jesus bei all dem ?

  15. Bruder_Tuck
    3. Februar 2010 14:45

    Liebe Housestudentin2,

    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort bezüglich der ordensrechtlichen
    Folgen der Reform in Mariawald! Da ich als dem Laienstand zugehöriger
    Katholik kein Fachmann in Sachen Ordensrecht bin, war Deine Erklärung für
    mich aufschlussreich und auch nachvollziehbar.
    Sicher war es vielleicht unklug von Abt Josef, das Privileg an der Ordensleitung
    vorbei zu erbitten (Was andererseits auch ein wenig verständlich ist, da er es
    von der Ordensleitung wohl nie bekommen hätte). Die weitere Zuständigkeit
    des Vaterabtes von Ölenberg bzw. der rechtliche Status von Mariawald inner-
    halb des Trappistenordens wird dementsprechend möglichst bald zu klären
    sein. Doch bei beiderseitigem guten Willen bin ich zuversichtlich, dass eine für
    alle Seiten gangbare Lösung der Sache möglich ist. Doch, auch da gebe ich
    Dir im Prinzip recht, sollte Mariawald seine Reform in Zukunft etwas „transpa-
    renter“ gestalten.

    Viele Grüße von mir (wohin auch immer), Bruder Tuck

  16. Ammisi
    3. Februar 2010 14:50

    @ bruder _tuck: Wenn Sie Jesus treffen, vielleicht bei einer Schulung im Ordensrecht oder einer Abtwahl, grüssen Sie Ihn lieb von mir.

  17. housestudentin2
    3. Februar 2010 14:55

    liebe Ammisi! das frag ich mich auch: wo ist jesus? hast du eine antwort? ist jesus in mariawald? lg

  18. Bruder_Tuck
    3. Februar 2010 15:20

    @ammisi: Werd´ ich gerne machen. Mit oder ohne Küsschen?

  19. Ammisi
    3. Februar 2010 15:49

    @ bruder_tuck: Ferrero Küsschen….sind auch hohle Nüsse drin.

  20. pralinchen
    4. Februar 2010 14:11

    Ja, das mögen die Katholen gern´ in Ihren Orden. Wenn die Jungs mit den Jungs. Das habe ich übrigens selbst in einem Orden erlebt, bevor ich mich aus dieser Heuchelei und Verlogenheit verabschiedet habe. Jesus war da ohnehin zu keiner Zeit jemals zu finden. Siehe Jesuiten……

  21. housestudentin2
    4. Februar 2010 15:51

    naja, bei so viel ferrero küsschen und süssen pralinchen wären wir ja schon fast wieder bei der haupteinnahme-quelle der abtei: dem online verkauf von süssen und anderen sog. klostererzeugnissen, die von angestellten mitarbeitern hergestellt werden. auch so eine ganz spezielle marketing-strategie! und: im aktuellen spendenaufruf der abtei geht es um almosen für die anschaffung von altardecken, kerzenständer, altarkreuzen. bisher gab es solches altargerät wohl nicht in diesem kloster… ?

  22. Bruder_Tuck
    5. Februar 2010 15:17

    JaJa, liebe Housestudentin, schon wieder Deine alte Leier…

  23. housestudentin2
    5. Februar 2010 15:45

    tja, lieber bruder_tuck, und von dir wieder mal keine gegenargumente, alles wie gehabt… hauptsache das „Butter-Spritzgebäck mit Haselnüssen, 200 Gr., Original Klostererzeugnis, in Handarbeit hergestellt, ohne Konservierungsstoffe“ schmeckt uns und der klosterlikör ist ja auch nicht ohne… ist ja auch egal, hauptsache die trappisten bleiben vegetarisch bei tisch und im online-shop. obwohl: so hin und wieder eine original eifeler wurstspezialität nach hausmacher art , wie die blutwurst, das wäre schon auch nicht zu verachten…nur so als anregung…lg

  24. housestudentin2
    28. September 2010 19:50

    wie es wohl unserem einsamen housestudenten in mariawald ergehen mag, daran denke ich oft. immerhin: offenbar bekommt er so ein oder zwei mal im jahr besuch von seinen zwei(!) universal-gelehrten professoren. und dann gibts da noch die grosszügig ausgestattete klosterbibliothek, die wissenschaftlichen anforderungen im vergleich zu anderen gemeinen klosterbibliotheken unzweifelhaft gerecht wird. ich wollte ihm ja gerne gesellschaft leisten, aber: für nonnen haben wir keinen platz, hiess es lapidar.
    über den konkreten verlauf und dem möglichen erfolg des housestudiums schweigt sich die website von mariawald gänzlich aus, schade eigentlich….

  25. bert schürmann
    4. Oktober 2010 15:49

    abt josef hat ja auch bwl studiert und somit sein kloster gut am markt positioniert. inetshop suppe aus der dose tag nachtcreme honig alles begleitet von ei paar seiten rafael barons. um alles abzurunden eine zahlkarte mit spendenaufruf. wo ist denn der cistercienser von der strengeren observanz geblieben?

  26. bert schürmann
    5. Oktober 2010 15:46

    zu ammisi. sexualität steckt in jedem von uns das verleugnet auch kein mönch nur der umgang damit ist es doch. ein konvent ist vielleicht auch ein spiegelbild der gesellschaft und vielleicht nutzt sich auch die frömmigkeit im laufe der zeit irgendwo ab. ich habe noch nie auch nur ansatzweise eine erfahrung in dieser richtung weder von laien noch von priester erlebt und ich zähle fast 60 jahre. ich glaube dieser missbrauch ist eher ein lehrerproblem undsomit der ganzen gesellschaft. keine institution hat hier für siviel transparenz gesorgt wie die katholiche kirche.

  27. Hans Lauff
    9. Februar 2011 17:52

    Hier sollten eigentlich nur sachdienliche Einträge stehen, die ein Administrator verwaltet, bevor sie veröffentlicht werden. Die Zeit ist zu kostbar, um sie mit Lesen alberner Einträge wie der erste Eintrag (housestudentin2, 31.1.2010 ff.) zu vergeuden. Qualitätssicherung ist unverzichtbar.

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