22. Februar 2010
Missbrauchsvorwürfe jetzt auch gegen Salesianer Don Boscos
Berlin – Nachdem der Spiegel am Wochenende über einen Vorwurf des sexuellen Missbrauchs im Don-Bosco-Heim in Berlin-Wannsee im Zeitraum von 1960 bis 1975 berichtet hatte, hat nun auch die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ihr Bedauern ausgedrückt und Recherchen aufgenommen, heißt es in einer Presseerklärung der deutschen Provinz.
Bis vergangene Woche sei den Verantwortlichen des Ordens nicht bekannt gewesen, dass Vorwürfe von sexuellem Missbrauch im Raum stünden. Ehemalige Bewohner des Heims in Berlin-Wannsee hätten sich bisher nicht an die Ordensleitung gewandt.
Der Provinzial der deutschen Salesianerprovinz, P. Josef Günner SDB, entschuldigte sich »für alle Erniedrigung und alles Leid«, das in einer der Einrichtungen des Ordens jungen Menschen zugefügt wurde. »Die Ordensgemeinschaft bedauert jegliches Fehlverhalten, das uns anvertrauten jungen Menschen geschadet hat, zutiefst. Besonders betroffen sind wir, wenn ein solches Fehlverhalten von einem unserer Ordensmitglieder ausgegangen ist. Dies steht in einem krassen Widerspruch zu unserem Auftrag.«
Einige der Beschuldigten seien verstorben, manche gehörten nicht mehr der Ordensgemeinschaft an. Es lägen aber auch Vorwürfe gegenüber lebenden Mitbrüdern vor, heißt es in der Erklärung weiter.
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