26. Februar 2010
Kloster Ettal setzt unabhängigen Sonderermittler ein
Ettal – Das Benediktinerkloster Ettal hat Rechtsanwalt Thomas Pfister als unabhängigen externen Sonderermittler zur Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen und Vorgängen möglichen Missbrauchs eingesetzt.
Pfister soll untersuchen, wie mit Missbrauchsvorwürfen umgegangen wurde und welche Konsequenzen gezogen wurden. Er übernimmt die Sachstandsermittlung des Klosters und hat vollen Zugang zu allen Unterlagen. Er wird Gespräche führen mit den Patres, Lehrern, Erziehern und Schülern.
Ein erster Bericht ist für den 5. März 2010 angekündigt.
Mit der Einsetzung eines Sonderermittlers folgt das Kloster dem Rat des Generalvikars des Erzbischofs von München und Freising, Prälat Peter Beer. Die Benediktinerabtei sicherte dem Generalvikar volle Kooperation zu und begrüßte, dass die Amtshilfe seitens der Erzdiözese in vollem Umfang weiter bestehe.
Lesermeinungen
10 Kommentare zu “Kloster Ettal setzt unabhängigen Sonderermittler ein”
Was sagen Sie dazu?
Wie wichtig Schadensbegrenzung nun ist, zeigt eine aktuelle Umfrage. In online-Ausgaben von WELT, ZEIT und FAZ wird berichtet.
Hier der link zum Artikel in WELT-online:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article6584268/Deutsche-halten-katholische-Kirche-fuer-unehrlich.html
Wo finde ich diesen Rechtsanwalt Thomas Pfister ?
Tante Google fragen …
in Zeitungsartikeln ist die Rede davon, dass die Kanzlei in München sei – bei Nennung des Namens und der erwähnten Stadt erfährt man dann schon Anschrift u. Tel.-Nr. (ob aktuell müsste man ausprobieren)
Danke, hab es gefunden.
Ettal hat die Kontaktdaten bei den Pressemitteilungen „versteckt“.
ja, im verstecken sind sie geübt…..
die online-Ausgaben dt. Zeitungen (u.a. ZEITonline, sueddeutsche.de) berichten heute von einer Razzia im Kloster Ettal
Lt. der Augsburger Allg. will der Sonderermittler Thomas Pfister am 5. März der Öffentlichkeit einen vorläufigen Bericht vorlegen.
Ettal ist leider kein Einzelfall. Ich war in den 70ern im Jugendwerk Birkeneck (Hallbergmoos bei München). Dort waren schwere Übergriffe an der Tagesordnung. Ich denke auch jetzt nach fast 40 Jahren immer noch oft an diese schreckliche Zeit, die auch mein Leben veränderte.
Mit Grauen denke ich auch noch an unseren Herrn Dekan und seinen Kollegen, den Dorfparrer, die uns in de Schule schlugen und traten, bis wir in die Hose machten. Damals war ich grade 8 Jahre alt.
In den 80ern lebte ich in einer römischen Pfarrei mit engem Kontakt zum Vatikan.
Im Internat der Kongregation wurde geprügelt und ab un zu auch ein Priester auf Mission in die 3.Welt geschickt, weil er den Schülern sexuell zu nahe kam oder eine Minderjährige geschwängert hatte. Meist wurde dies aber mit Geld unter dem Mantel des Schweigens versteckt.
In einem Rehabiltationscamp für Drogenaussteiger und Behinderte wurden letztere von Priestern und Bewohnern geschlagen, wenn sie nicht nach der Pfeife tanzten.
Die Kirche hat viele dunkle Seiten, einige davon sind jetzt sichtbar geworden.
Anonymus hat Recht. In meiner katholischen Pfarrei (NRW) glaubte mir der Pfarrer nicht, als ich ihn über den Jugendkaplan informierte, der den Jungen meiner Gruppe in die Hose griff. Ein Jahr später vergriff er sich an einem kleinen Mädchen, wurde dabei erwischt und zu „Studien“ nach B. zur Uni geschickt, wo er dann mit einer Frau zusammenlebte. „Mann, Frau oder Schlüsselloch“. wie es in Robert Neumann herrlicher Parodie heisst. Die brutalen Prügel, die ich und andere von Geistlichen erlitten, hielten wir damals aus – übrigens wurde nicht alle geprügelt, sondern exklusiv nur die „Lieblinge“, ähnlich wie bei den Nonnen, die nur ihre Fans kniffen.