16. März 2010

St. Ottilien: Der Beauftragte des Klosters legt weitere Ergebnisse vor

Sankt Ottilien – Der Beauftragte der Erzabtei St. Ottilien für die Aufklärung sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen, P. Matthias Wetzel, hat gemeinsam mit dem Beraterteam einen weiteren Zwischenbericht zu Ergebnissen der bisherigen Recherchen in Missbrauchsfällen vorgelegt.

Dabei beschränke sich der Begriff „sexueller Missbrauch“, wie die Erzabtei in einer Presseerklärung mitteilte, nicht auf Fälle, bei denen Minderjährige vergewaltigt wurden. Die Arbeitsdefinition, die das Beraterteam zu Grund legt, beschreibt jeden „Machtmissbrauch mit einer sexuellen Komponente“ als sexuellen Missbrauch. Bislang sei dem Team kein Fall bekannt, bei dem es zu sexuellem Verkehr gekommen wäre.

Ältere Missbrauchsfälle

In der konkreten Aufklärungsarbeit in St. Ottilien kann ein Fall als abgeschlossen gelten. Es handelt sich dabei um Pater Egino der 1986 im Alter von 77 Jahren gestorben ist. Er hatte als Missionar in Ostafrika und später in Europa Knaben missbraucht und war dafür von einem Gericht zu neun Monaten Haft verurteilt worden, die in drei Jahre Bewährung umgewandelt wurden. Ein Betroffener hat sich direkt mit St. Ottilien in Beziehung gesetzt.

Ein zweiter, weitgehend aufgeklärter, Fall betrifft Br. Erembert († 1984), der 1965 über zwei Monate hinweg ein Kind missbraucht hat, das mit seiner Familie wegen einer Notlage in einem abhängigen Haus des Klosters untergebracht war. Das damalige Opfer hat sich gemeldet. Ihm wurde therapeutische Hilfe angeboten, die angenommen wurde.

Noch nicht abschließend geklärt ist der Fall eines ehemaligen Mitbruders, der 1968 während des Schuljahrs aus dem Seminar entfernt wurde, das Kloster kurz danach verlassen hat und eine akademische Laufbahn einschlug. Hier ist deutlich erkennbar, dass die damaligen Oberen sofort eingriffen, als durch die beherzte Meldung einer Schülermutter bekannt wurde, dass es im Schlafsaal immer wieder zu Übergriffen gekommen war. Zwei Opfer haben sich gemeldet. Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass es weitere gegeben hat. Die Staatsanwaltschaft ist über den Fall informiert und ermittelt.

Missbrauchsverdacht in neuerer Zeit

Ein Fall betrifft den Mitbruder, auf den das Kloster durch ein anonymes Schreiben an die Abendzeitung hingewiesen wurde und in dem der Vorwurf erhoben wurde, es seien Nacktphotos von Schülern gemacht worden. Obwohl die vorgeworfenen Straftaten bereits verjährt sind, hat die Kripo Augsburg die komplette Photosammlung des Beschuldigten überprüft. Aus Sicht der Kriminalpolizei enthält die Photosammlung keine Bilder, die in irgendeiner Weise – auch nicht aus heutiger Sicht – als anstößig einzustufen sind. Andere Schilderungen von Zeugen und Betroffenen machen aber deutlich, dass es während seiner erzieherischen Tätigkeit bis 1991 Fälle des Jähzorns und der Gewalt gegeben hat, die häufig im Zusammenhang mit dem Baden und Duschen aufgetreten sind, so dass für das Beraterteam ein sexueller Zusammenhang immerhin plausibel erscheint. Der Mitbruder, der zunächst von seiner Tätigkeit als Schwesternseelsorger entbunden wurde, ist nach Absprache mit der Kriminalpolizei inzwischen in diese Aufgabe zurückgekehrt, nimmt aber keine weitergehenden Seelsorgeaufgaben mehr war. Er unterzieht sich einer Therapie. Opfer im engeren Sinne sind nicht bekannt geworden.

Neben diesen Fällen wurden andere Vorwürfe erhoben, die wegen Geringfügigkeit oder mangelnder Konkretheit nicht weiter verfolgt werden. Hinweise auf körperliche Misshandlung ohne sexuellen Missbrauch werden vom Beraterteam ebenfalls entgegengenommen und separat geprüft, wenn sie in die neuere Zeit fallen.

Aufklärung als Hilfe für die Opfer

Der Beauftragte der Erzabtei St. Ottilien machte deutlich, dass ihm und seinem Beraterteam daran liege, etwa vorhandene Vorwürfe aufzuklären. Schon in den vergangenen 2 1/2 Wochen sei deutlich geworden, dass manche Betroffene Erleichterung und vielleicht sogar Heilung erfahren könnten, wenn ihr Fall endlich zur Sprache käme, oft nach Jahrzehnten der Verdrängung und des angstvollen Verschweigens. Diesen Menschen gelte das Bemühen um Aufklärung.

Lesermeinungen

5 Kommentare zu “St. Ottilien: Der Beauftragte des Klosters legt weitere Ergebnisse vor”

  1. monika franke
    22. März 2010 16:42

    meine güte herr wolf was sie versucht haben mit den alg 2 ern ist ne katastrophe…………
    sie sollten dazu lieber gar nix sagen.
    sind se froh das sie ihr auskommen haben,und lachen sie weiter so nett:-(
    GUT DAS DIE ANDEREN BEIM STAMMTISCH WENIGSTENS FESTGESTELLT HABEN DAS ES DIE ARBEITSPLÄTZE NICHT GIBT:
    denn sie wollen doch auch nicht alle als die übergreifer gelten in ihrer zunft……….
    prosit

  2. fertig
    22. März 2010 21:06

    ich hab´den notker auch gesehen im tv, wo er wieder seine lichtdurchdringung zu sämtlichen themen der menschheitsgeschichte unter beweis gestellt hat, daher jetzt mal dies:
    ich schick´ dem notker jetzt eine rolle tesafilm, damit er sich seinen mund damit zukleben kann. weiter bekommt er von mir einen besen, mit dem er hoffentlich bald anfängt, seinen benediktinischen saustall sauber zu fegen, was vermutlich den rest seines lebens in anspruch nehmen wird, bei dem ganzen schmutz da. wähernd er dann so am fegen ist, dehnt er das nächtliche stillschweigen auf den rest des tages aus, weil, wie im kloster zu lernen ist, wer redet, der hört nicht mehr und der hört auch eben dann nicht mehr, was gott sagt. und wenn dem notker dann das, was mir sooft des nächtens eingeflüstert wird, auch zuteil wird und sei es nur ein wenig davon, dann weiß er künftig, was er zu tun hat. nur dann, dann hat es, gottlob, ein ende mit bornierten auftritten und der vielfliegerei, dann heisst es: zurück zu den wurzeln, von denen viele im kloster scheinbar noch nie gehört haben.

  3. kritikaster
    26. März 2010 21:44

    Was soll das jetzt?

    Was haben diese beiden Kommentare mit den uralten Vorgängen in St. Ottilien zu tun?
    Darf hier eigentlich jeder verbal inkontinente seinen Sabbel loswerden? Eigentlich bin ich für den freien Diskurs, aber manchmal werde ich in die Intoleranz getrieben. Und das geschieht immer dann, wenn Leute Kommentare abgeben, die sich dadurch nur blamieren. Ich kann mich gar nicht genug fremdschämen für derart offensichltiche vollkommene Unbelecktheit an Wissen wie sie sich hier manifestiert.

  4. housestudentin2
    26. März 2010 21:54

    rate mal, wer sich hier blamiert, du schlaumeier…schähm du dich mal weiter!

  5. fertig
    27. März 2010 16:36

    @ kritikaster: boah ey, soviel doofe, krasses geistiges prekariat ey, endlich kommst du, boah, in berlin neukölln is es besser wie als hier. man ey, ma muss sich ja schämen, total derb was hier für ne unterschicht schreiben tut. bin verschärft froh dass endlich ma einer voll schlau is, so wie du. muss jezzt krass in die vesper, bis denne…..

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