19. März 2010

Missbrauchsfälle am ehemaligen Kapuziner-Internat in Bocholt

Münster – Der Provinzleitung der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz liegen Hinweise auf Missbrauchsfälle am ehemaligen Kapuziner-Internat in Bocholt vor.

Dies teilt der Leiter der Ordensprovinz, Pater Christophorus Goedereis, über seine Pressestelle mit. Die Anschuldigungen beziehen sich auf Vorgänge, die ca. 40 Jahre zurück liegen. Zwei mutmaßliche Opfer haben sich mittlerweile gemeldet. Ob es noch weitere Opfer oder Vorfälle gegeben hat, ist der Ordensleitung nicht bekannt, da diese auch erst seit wenigen Tagen von den Anschuldigungen weiß.

Das Internat der Kapuziner war bis 1980 dem St. Josef Gymnasium angeschlossen. Dieses befand sich bis 1992 in Trägerschaft der Kapuziner, heutiger Schulträger ist das Bistum Münster. Man werde alle Hinweise ernst nehmen, so Direktor Hans-Dieter Kohnen, der seit Tagen mit Pater Christophorus im Kontakt ist.

Die Rheinisch-Westfälische Kapuzinerprovinz, die ganz Deutschland ohne Bayern umfasst, hat sich bereits im Jahr 2002 auf alle seither von der Deutschen Bischofskonferenz und von der Deutschen Ordensoberenkonferenz verabschiedeten Leitlinien „Zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger“ verpflichtet und Ansprechpartner ernannt. Auch ermutigen die Kapuziner Opfer von Ãœbergriffen und Missbrauch durch Ordensmitglieder, sich zu melden, damit möglichen Opfern geholfen werden kann.

Auch sei bei den aktuellen Vorwürfen die Staatsanwaltschaft informiert worden, so der Provinzial. Der Beschuldigte wurde vom Dienst suspendiert. Man könne allerdings vor Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen keine Details nennen, um die Untersuchung nicht zu behindern.

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