24. März 2010

Missbrauchsvorwurf auch in Maria Veen

Reken-Maria-Veen/Würzburg – Auch die Mariannhiller Missionare sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, dass im ehemaligen Internat in Reken-Maria Veen Schüler missbraucht worden sein sollen. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hatte auf seiner Internetseite einen anonymen Hinweis veröffentlicht, wie der Orden in einer Presseerklärung mitteilte.

„Wir gehen jedem Vorwurf mit großem Nachdruck und ohne Ansehen der Person nach und versuchen die Sachverhalte – auch wenn sie weit zurückliegen – aufzuklären“, heißt es in der Stellungnahme des Provinzials der Missionskongregation, Pater Hubert Wendl CMM, der von 1995 bis 2001 selbst Schulseelsorger in Maria Veen gewesen war. Bis zur Information durch den WDR sei der Provinzleitung nichts über die Vorwürfe im ehemaligen ordenseigenen Internat in Maria Veen bekannt gewesen.

Der Orden bittet daher um Mithilfe aller, „die um konkrete Sachverhalte wissen und sachdienliche Hinweise geben können“. Vertraulichkeit und den Schutz der Persönlichkeitsrechte sichert der Orden zu. „Eine anonyme Beschuldigung reicht für die Aufklärung des Geschehens und dessen wirkliche Aufarbeitung sowie für notwendige Schritte gegenüber dem Täter natürlich nicht aus, weil ihr Wahrheitsgehalt zweifelhaft bleibt“, erklärte Pater Wendl.

„Besonders wichtig ist es uns, den möglichen Opfern, wo immer dies möglich ist, beizustehen, um ihnen bei der Aufarbeitung ihrer Leiden zu helfen. “ Den Missionaren von Mariannhill gehe es um Gerechtigkeit gegenüber jenen, denen Unrecht und Leid widerfahren sei, weil ihr Vertrauen missbraucht und ihre Würde verletzt wurde.

Ansprechpartner:

Für die Opfer steht als externer Ansprechpartner der Psychologe Herr Josef Theo Kellerhaus zur Verfügung (E-Mail: kellerhaus.theo@skf-wue.de, Telefon 0931 / 4190454). Seitens der Ordensgemeinschaft nimmt Provinzial Pater Hubert Wendl (E-Mail: provinzial@mariannhill.de, Tel. 0931 / 7969999) diesbezügliche Mitteilungen entgegen.

Lesermeinungen

Ein Kommentar zu “Missbrauchsvorwurf auch in Maria Veen”

  1. Georg Schröer
    21. Juli 2013 07:29

    Es handelt sich wohl um den Zeitraum Ende der 60er und Anfang 70er Jahre. Just die Zeit in der ich das zweifelhafte Vergnügen hatte, dieses Internat besuchen zu müssen. Möchte mich konkret dazu nicht äußern. Aber wer mit 10 Jahren in einem Schlafsaal mit 8 personen schläft, täglich 2,5 Stunden Studium, sprich Lernen muss, der hat schon manches erlebt ! Vor Heimweh vergangen, bei Gesprächen abedns oder nachts im Schlafsaal musste man den Rest der Nacht auf dem Flur neben den Mülltonnen verbringen – STEHEND. Habe Keine Worte mehr . Schade ist, das soetwas einen für sein ganzes Leben prägt, und das ist nicht von Vorteil.

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