26. Mai 2010

Deutsche Kapuzinerprovinzen vereint

Reute/Frankfurt/München – Am 25. Mai 2010 hat der Generalminister des Kapuzinerordens, Br. Mauro Jöhri (Rom) im oberschwäbischen Kloster Reute bei Ravensburg die „Deutsche Kapuzinerprovinz“ errichtet und Br. Christophorus Goedereis (45) zu deren erstem Provinzialminister ernannt.

Provinzleitung 2010

Die Provinzleitung der neu errichteten Deutschen Kapuzinerprovinz mit Generalminister: Br. Bernd Kober (Salzburg) und Br. Werner Labus (Münster/W.), Generalminister Br. Mauro Jöhri (Rom), der neu ernannte Provinzial Br. Christophorus Goedereis (Frankfurt/M.-München), Br. Marinus Parzinger (München) und Br. Thomas Dienberg (Münster/W.) (v.l.n.r.) Foto: Karl Grüner

Damit endet die abwechslungsreiche Geschichte der Bayerischen und der Rheinisch-Westfälischen Ordensprovinzen. Zu dem Festakt sind über 100 Brüder aus den beiden bisherigen deutschen Ordensprovinzen, aber auch Gäste aus anderen europäischen Ländern sowie aus Indien, Indonesien, Mexiko und Chile in Kloster Reute.

Die knapp 170 Brüder der neuen Ordensprovinz – acht davon stammen aus den Ordensprovinzen St. Joseph und Pavanatma in Kerala/Indien – leben in 18 Niederlassungen. Dazu gehören markante Orte wie Altötting, Deutschlands größter Wallfahrtsort, aber auch das Citykloster in Frankfurt/M. In Münster/W. ist der Sitz der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Kapuziner, und in Würzburg betreuen Brüder des Ordens die beliebte Wallfahrtskirche „Käppele.“

Die 170 Ordensmänner hoffen, dass die Vereinigung zu einer Provinz auch nach innen wirkt. In einem längeren Vorbereitungsprozess hatten sie diskutiert, wie sie heute ihre Ideale leben können. Allein schon die Entwicklung der Mitgliederzahlen zwingt sie zudem, Orte und Aufgaben, die Zukunft haben sollen, frühzeitig zu benennen. Umgekehrt müssen sie dazu auch festlegen, welche Niederlassungen eher aufgelöst werden können als andere, ohne dabei die Bedürfnisse der zunehmenden Zahl alter und kranker Mitbrüder aus den Augen zu verlieren. Die Organisation der neuen Provinz mit Sitz in München zielt mit einer starken Nachwuchswerbung sowie der Ausbildung der jungen Mitbrüder auf die Zukunftsfähigkeit dieses alten Ordens. So freuen sich die deutschen Kapuziner, dass vier junge Männer aus dem deutschsprachigen Raum im Herbst das Postulat beginnen, drei im Noviziat und vier in Ausbildung und Studium sind.

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