9. Juni 2010
Schwere Vorwürfe gegen Zisterzienseräbtissin
Sostrup – Die dänische Polizei ermittelt gegen die Leiterin des Zisterzienserinnen-Klosters Sostrup.
Die gebürtige Niederländerin, die auch dem Zisterzienserinnenkloster in Düsseldorf vorsteht, soll eine demente Mitschwester bei Kälte ausgesperrt haben, die später tot aufgefunden wurde, und weitere Ordensschwestern gequält haben. Die Äbtissin hält sich derzeit im Kloster Callao, Peru, auf. Sie wird am Montag zurückerwartet.
Auch soll eine mögliche Verstrickung des Bischofs von Kopenhagen, Czeslaw Kozon, in die Angelegenheit untersucht werden. Kozon teilte daraufhin in einer Pressemitteilung mit, dass er die Polizeiuntersuchung begrüße, selbst aber keinen Rechtsbruch begangen habe.
Lesermeinungen
24 Kommentare zu “Schwere Vorwürfe gegen Zisterzienseräbtissin”
Was sagen Sie dazu?
einfach unglaublich…gerade sostrup, das aushängeschild der zisterzienserinnen in den letzten jahren… ich bin gespannt, wie mutter theresa zu den vorwürfen stellung nimmt!
Heute auf SpOn ein Beitrag mit dem Titel „Mutter Theresas eiskaltes Regiment“.
radio vatikan und der ortsbischof äussern sich zu der causa. der zisterzienserorden dagegen schweigt beharrlich. ich habe gestern abend eine mail an den generalprokurator der zisterzienser in rom geschickt und zur antwort erhalten, dass man nicht beabsichtige, diese angelegenheit öffentlich zu regeln. wir machen die schotten halt dicht und gut ists…
Noch ist ja nicht gesagt, ob an den Vorwürfen tatsächlich etwas dran ist. Noch ist es nicht mehr als eine schwerwiegende Anschuldigung.
Gibt es neue Informationen über diese Äbtissin?
sie ist mittlerweile aus peru zurück und soll nächste woche polizeilich vernommen werden.
Also zurück. „…Leaving Darkest Peru to travel to…“ siehe Paddington Bear …
Dann kann sie ja mal ihre Sicht der Dinge schildern.
Puncto Kirche kann ich mir inzw. alles vorstellen (kann immer so oder so sein – und so und so liegen da weit auseinander).
@elli und housestudentin:
Wie es bereits gge vor einigen Tagen formulierte: Noch sind es reine Anschul-
digungen. Und gilt in einem Rechtsstaat ein Angeklagter nicht solange als un-
schuldig, bis seine Schuld zweifelsfrei erwiesen ist …?
@tuck. das hast du schön formuliert.: „…nicht solange als unschuldig, bis seine schuld erwiesen ist..“ was das wohl heissen soll? man, tuck, du bist schon ein ganz gewiefter…compliment! im übrigen: glaubst du den zisterzienserinnen nicht, die an den bischof geschrieben haben? warum?
@Br._Tuck
Wo Grundvertrauen erschüttert ist, da reagieren Menschen eben mit permanentem Misstrauen. Dass das Grundvertrauen (Institution Kirche) erschüttert wurde, hat viel mit Personen in Leitungsfunktionen zu tun.
@housestudentin und elli:
Liebe Housestudentin: Tja, ob nun „gewieft“ oder auch nicht: bleiben wir mal auf
dem Boden der Tatsachen. Sicher, die Anschuldigungen stehen im Raum (mit
oder ohne den von Dir zitierten Brief (nachprüfbaren Quellennachweis bitte…),
der mir persönlich bisher unbekannt ist). Doch auch hier gilt: In dubio pro reo.
Oder (ver)urteilst Du schlicht aufgrund von Anschuldigungen, die (evtl. noch)
nicht erwiesen sind bzw. aufgrund dessen, was Du persönlich vielleicht gerne
hättest? Zusätzliche Gegenfrage an Dich bzgl. der Anfrage, ob ich den Schwes-tern, die den von Dir werwähnten Brief geschrieben haben sollen nicht glaube.
Erstens weiß ich nichts von einem solchem Brief, kann also deshalb nicht da-
rüber urteilen. Und wie steht´s diesbezüglich mit Dir? Vor einiger Zeit hast Du
in einem Deiner Beiträge (sinngemäß) erwähnt, Benediktinern eigentlich nichts
mehr zu glauben. Warum glaubst Du in diesem Falle plötzlich so bereitwillig
den (reform)benediktinischen Schwestern des betroffenen Konvents?
@Elli: Ein erschüttertesGrundvertrauen kann sicher zu permanentem Miss-
trauen führen, da hast Du sicher recht. Mir ergeht es da nicht anders mit den
„Brüdern und Schwestern“ von der „kirchenkritischen“ und ach so liberalen Frak-
tion, wie oft hat mich deren (scheinheiliges) Verhalten enttäuscht, da die von ih-
nen probagierte Offenheit und Liberalität offensichtlich nur für die eigene Denk-
richtung galt, jedoch nicht für die der anderen (die man dann mit allem erdenk-
lichem Hass verfolgte.). Und zudem: Ein (wenn auch vielleicht berechtigtes)
Misstrauen sollte trotzdem noch nicht identisch mit etwas namens „Generalver-
dacht“ sein.
In diesem Sinne herzliche Grüße an Euch beide, Euer Tuck
@tuck. du kennst dich nicht aus, willst aber mitreden. recherchier doch mal einfach im net und mach dich schlau, dann können wir weiterreden…ich mach mir nicht die mühe,quellen anzugeben, such sie dir halt einfach….
@housestudentin: Warum sollte ICH mir die Mühe machen, nach Quellen zu
Behauptungen zu suchen, die DU aufstellst? Wer hat denn im Falle der Behaup-
tung die „Beweislast“? Womit wir wieder beim Ausgangsthema wären…
Wenn Du Fakten hast, die Deine Thesen stützen, dann nenne sie mir Dummer-
chen ganz einfach – ansonsten muss ich annehmen, dass Du keine hast und
nur „heiße Luft“ verbreitest …
@tuck. welche „behauptungen“ meinerseits meinst du? was soll ich denn „beweisen“? ich hatte auf dieser seite lediglich behauptet, dass die äbtissin aus peru zurückgekommen sei und dass sich der zisterzienserorden nicht zu der causa äussere, mehr nicht….beides ist unstrittig. so what, tucki?
weil tuck auch an den briefen der schwestern zweifelt und (mal wieder) keine ahnung hat, aber gleichwohl kräftig mitdiskutiert, hier noch zwei links:
http://www.kristeligt-dagblad.dk/sostrup
(zum thema „briefe an den bischof“; wer der dänischen sprache nicht mächtig ist, kann sich der google-übersetzung bedienen)
http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=399702
(radio vatikan zitiert „kristeligt-dagblad“)
@housestudentin: na, endlich kommen wir der Sache näher. Zu Deinem ersten
Einwurf: Wie erwähnt, ist m. E, bei jedem/jeder zunächst einmal eine Unschulds-
vermutung vorauszusetzen, bis konkrete Hinweise für eine strafbare Tat vorliegen
doch ist nach meiner Erkenntnis dies bisher noch nicht der Fall (entschuldige da
meine Beschränktheit – und auch meine, da ich meinen Lebensunterhalt durch
Arbeit verdiene, beschränkte Zeit da akribisch jedem möglichen Internethinweis
nachzugehen…).
Zu Deinem 2. Kommentar möchte ich mich recht herzlich für die entsprechenden
Hinweise bedanken (ernst gemeint!), ich werde diese umgehend lesen, um mir
nun ein entspreches Bild machen zu können. Denn auch Brüderchen Tuck ist
für jeden, auch meine Meinung korrigierenden, Hinweis dankbar. Ich denke, wir
sind erwachsene Menschen – und können daher auch entsprechend miteinan-
der umgehen. Wäre mal eine entsprechendes Angebot von meiner Seite. Was
meinst Du?
Dir noch einen schönen Abend, trotz der frustrierenden Pleite der dt. National-
mannschaft bei der WM, Br. Tuck
@housestudentin: Ich habe die beiden von Dir angegebenen Artikel gelesen, um
mir ein Urteil in der Sache bilden zu können. Um ehrlich zu sein, weiß ich im
Moment noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Sollten sich die erhobe-
nen Vorwürfe gegen die Äbtissin als richtig herausstellen, wäre dies in der Tat
ein ungeheuerlicher und beschämender Vorfall.
Was mich momentan jedoch noch etwas skeptisch macht, ist die Tatsache, dass sich die Vorwürfe zum einen anscheinend lediglich auf die Aussagen „ehe
maliger“ Schwestern stützen, was man so oder so sehen kann, und zum ande-
ren von Seiten speziell des Konvents bzw. der Äbtissin bisher noch keine Äu-
ßerung dazu vorliegt. Auch das kann man so oder so sehen. Von einem Brief
„der Schwestern“, den Du dieser Tage einmal erwähnt hast, konnte ich in den
von Dir erwähnten Quellen aber nichts entdecken. Entschuldige dies…
Abschließend nochmals: Sollten sich die Vorwürfe jedoch erhärten, wäre dies
wirklich deprimierend. Auch für mich.
@tuck. warum sollten die aussagen ehemaliger schwestern anders gewichtet werden als die heutiger konventualinnen? es war doch so: bereits 2001 wandten sich mehrere nicht näher bezeichnete leute aus dem umfeld des klosters sostrup an den bischof um sich über die zustände zu beschweren. der bischof, obwohl eigentlich nicht zuständig, bat den hl.stuhl und das generalat der zisterzienser um eine apostolische visitation. doch es passierte nichts. stattdessen erkor man mutter theresa auch noch zur äbtissin präses der böhmischen kongregation, nachdem abt bernhard thebes sich zurückgezogen hatte. damit war und ist mutter theresa auch ihre eigene vorgesetzte.
du wirst sicher auch schon mitbekommen haben, dass mutter theresa aus einer der reichsten familien europas stammt, nämlich aus der eigentümerfamilie von c&a. den neubau des sostruper klosters hat die familie zur hälfte finanziert.
Von der polizeilichen vernehmung am montag erwarte ich mir nicht viel, schliesslich dürfte dieser fall nach dänischem recht verjährt sein…schon interessanter dürfte die apostolische visitation sein, die das innenleben dieser gemeinschaft sorgfältig ausleuchten wird
@housestudentin: Eine unterschiedliche Gewichtung der Aussagen war von mir
nicht beabsichtigt. Und abgesehen von der bereits erwähnten „Unschuldsver-
mutung“ denke auch ich, dass aufgrund der Schwere der Vorwürfe eine Visitation
in diesem Falle dringend notwendig ist.
Wie die KNA heute unter Berufung auf das Kristeligt Dagblad meldet, haben die dänischen Behörden die Ermittlungen gegen Äbtissin Theresa Brenninckmeijer eingestellt. Es gebe für weitere Ermittlungen keine ausreichende Handhabe.
Das Bistum Kopenhagen hat in Rom um eine Apostolische Visitation des Zisterzienserinnenklosters Sostrup gebeten, schreibt ebenfalls das Kristeligt Dagblad.
wer sich aus erster hand über diesen fall informieren will, schaut einfach auf die website des bistums kopenhagen, da wird alles zeitnah und offen berichtet…während die zisterzienser beharrlich das monastische schweigen üben.
Was ist jetzt weiter geschehen in diesem Fall, man hört und sieht nichts mehr? Wer weiss was dazu?
Soweit ich weiß, ist das Maria-Hjerte-Kloster in Sostrup aufgelöst worden.
In der Tat wurde das Zisterzienserkloster in Sostrup aufgelöst. Dort herrschte offensichtlich alles andere als ein christlicher Geist!