25. Juni 2010
Benediktinerabtei Michaelsberg schließt zwei Betriebe
Siegburg – Die Benediktinerabtei Michaelsberg in Siegburg ist in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und schließt das Restaurant und die Buchhandlung.
Darüber informierten die Mönche die Mitarbeiter gestern in einer Betriebsversammlung. Betroffen sind das Hotel-Restaurant „Abtei-Stuben“ und die klösterliche Buch- und Kunsthandlung. Die Mitarbeiter werden entlassen. Gleichzeitig kommt es im Jugendgästehaus St. Maurus zu strukturellen Veränderungen. Die Produktion des Siegburger Abtei-Liqueurs dagegen wird beibehalten und ausgebaut.
Die Schließung der betroffenen Betriebe sei ein erster Schritt, die wirtschaftliche Zukunft der Abtei in Siegburg sicherzustellen, heißt es in der Pressemitteilung der Abtei. Die Wirtschaftsbetriebe seien aufgebaut worden, um den Erhalt des Klosters zu sichern. Das wirtschaftliche Umfeld, in das die Abtei eingebunden sei, habe sich aber im Laufe der Zeit verändert. Leider seien verschiedene Entwicklungen zu spät erkannt worden und müssten jetzt korrigiert werden.
Die Abtei Michaelsberg befindet sich seit Beginn der kanonischen Visitation in einem doppelten Orientierungsprozess. Die Mönche arbeiten zum einen intensiv an einem Wirtschaftskonzept, für das das Erzbistum Köln Berater zur Verfügung gestellt hat. Gleichzeitig wollen sie sich als Mönchsgemeinschaft in einem Gesprächsprozess das benediktinische Profil des Klosters neu bewusst machen. Oberstes Ziel des Prozesses sei die Erhaltung der Abtei Michaelsberg – als Heimat einer Mönchsgemeinschaft, als geistliches Zentrum im Erzbistum Köln sowie als Wahrzeichen der Stadt Siegburg und des Rhein-Sieg-Kreises.
Der bisherige Abt des Michaelsbergs, Raphael Bahrs OSB, war zu Beginn des Prozesses zurückgetreten, weil er sich den Anforderungen nicht gewachsen fühlte. Das Kloster wird seitdem von Altabt Albert Altenähr aus Kornelimünster geleitet.
Lesermeinungen
2 Kommentare zu “Benediktinerabtei Michaelsberg schließt zwei Betriebe”
Was sagen Sie dazu?
Es ist wie im wahren Leben!
Die Führungsebene triffteklatante Fehlentscheidungen und macht folgenreiche Fehler, und die Leidtragenden sind die Untergebenen, Mitarbeiter und Mitbrüder.
P. Albert aus Aachen-Kornelimünster hatte sich seinen klösterlichen Ruhestand wohl auch anders vorgestellt als das, was er jetzt verantwortlich in Siegburg zu begleiten hat.
Vielleicht täte eine Orientierung an traditionellen monastischen Werten gut. Eine Hinwendung dazu, gepaart mit Liturgie und Choral (Fontgombault), würde doch gut auf den Michaelsberg und seine Geschichte passen.