7. Februar 2011

Mariawald: Br. Famian verstorben

Heimbach/Mariawald – Bruder M. Famian von der Abtei Mariawald ist am 1. Februar 2011 im Alter von 73 Jahren gestorben.

Bruder Famian am Schreibtisch

Br. M. Famian OCSO versendet seit 20 Jahren Betrachtungsbriefe.

Bruder Famian (Hermann Gerwing) war am 6. Juli 1937 geboren, legte am 25. Mai 1958 die zeitliche Profess und am 27.10.1963 die feierliche Prozess ab. Er war 54 Jahre im Kloster Mariawald und wurde 73 Jahre alt. Zuletzt war er als Gastbruder für die Besucher zuständig und hat in dieser Eigenschaft auch Führungen durch das Kloster veranstaltet.

Bruder M. Famian begann vor rund dreißig Jahren, seine Gedanken als Novizenmeister und Gastbruder aufzuzeichnen, zunächst nur handschriftlich, für den Hausgebrauch. Etwas später versandte er monatliche Briefe mit Betrachtungsimpulsen an einen immer größer werdenden Kreis von Nahestehenden. Dazu benutzte er zunächst eine alte mechanische Schreibmaschine. Dann folgte eine elektrische und dann eine „intelligente“ Textmaschine. In den letzten Jahren versandte er seine Impulse per E-Mail. Mit Hilfe von Freunden und Förderern wurden die einzelnen Briefe 2008 zu sechs Bänden zusammengefasst, die an der Klosterpforte oder im Online-Shop der Abtei Mariawald erhältlich sind. Ebenfalls dort erhältlich sind seine Bücher, von denen besonders »Tugendlehre und Tugendbeispiele der Altväter« erwähnenswert ist.

Bruder Famian war von heiligmäßiger Lebensführung, wie es im Nachruf heißt. Seine Krankheit habe er sich nie anmerken lassen; er begegnete seinen Mitbrüdern stets mit heiterer und fröhlicher Gelassenheit. Noch am Morgen seines Todestages verkündete er freudig, er sei aus dem Krankenhaus zurück und jetzt gehe es mit ihm aufwärts. Es führte ihn aufwärts direkt in den Himmel.

Lesermeinungen

9 Kommentare zu “Mariawald: Br. Famian verstorben”

  1. Edgar Böhme
    7. Februar 2011 15:05

    Ich werde Br. Famian schmerzlich vermissen. Ich weiß noch, als er vor einigen Jahrn damit begann in seiner Zelle Jogaübungen zu absolvieren, die sogenannten „Sieben Tibeter“ um seinen kränklichen Rücken zu stärken. Dieser Mönch war auch ein großes Vorbild für viele Novizen. Er verkörperte die Bescheidenheit und Demut, die nur aus seinem tiefen Glauben abzuleiten war.
    Bei Sonnenschein saß er Sonntags Nachmitags häufig am hinteren Ende des Friedhofs unter einem Baum und las. Manchmal schlief er dann über seine Bücher ein, der er gönnte sich nur wenig Ruhe. Er stand als erster auf und ging als letzter ins Bett. Sein ganzes monastisches Leben kämfte er gegen die Müdigkeit, weil er so vielfältige Augaben hatte und diese auch nicht vernachlässigen wollte.
    ich möchte zum Schluss noch erwähnen, daß er eine goldene Kehle besass. Manmal ging er auf dem dachboden. Dort besaß er einen alten Kassettenrekorder mit der Stimmübungen machte und bei Führungen seinen gästen Probeaufnahmen vom „Ave Maria“ vorführte. Er freute sich dann immer, wenn seine Gäste diese Stimme bewunderten.
    Seine Demut und Becheidenheit ging so weit, daß er jede Frau und jeden Mann, egal welchen Charakters mit einer tiefen Verbeugung begrüßte. Für manche war es fast peinlich beschämend so viel geballte Demut zu begegnen.
    Als ich von seinem Tod erfuhr war es als hätte man mein Herz entzweit.
    Bruder Famianist nun dort angekommen wo er immer sein wollte, bei unserem Herrn und Gott.
    Ich werde Dich immer vermissen Bruder famian, immer!

    Edgar Böhme

  2. Matthias Barz
    7. Februar 2011 15:36

    Mit großer Betroffenheit habe ich vom Heimgang Bruder Famians gehört.
    Schon seit längerem bekam ich von ihm seine Betrachtungen, auch in theolo-
    gischen und monastischen Fragen war er mir oft ein sowohl kompetenter als
    auch liebenswürdiger Ratgeber. Ich werde seinen fachkundigen, doch beschei-
    denen Rat vermissen. Ich hoffe, Bruder Famian wird seinem Kloster Mariawald
    in Zukunft ein Fürsprecher im Himmel sein!

  3. schroeder
    15. Februar 2011 17:54

    wir sind tief traurig, dass br famian nicht mehr da ist, er war ein gütiger moench,mnch, seine monatlichen betrachtungen war ebenso willkommen wie seine briefe. Er hat viel gutes bewirkt und den glauben gestärkt.
    wir werden ihn vermissen

  4. Andreas
    14. März 2011 17:38

    Ich bin unendlich dankbar diesen Herzens guten Menschen in meinem Leben kennen gelernt zu haben..ja als barmherziger Mensch,als Mönch,als Freund,immer mit einem netten Lächeln in Freundlichkeit was ehrlich war.Bescheiden in Freude,fast Angsthaft fragend wenn er selbst mal einen Wunsch hatte..1963 war ich als Kleinkind das erste Mal in Mariawald,1963 wurde Br.Famian in die Feierliche Prozess geweiht.Ein Jahr was uns beide verbunden hat,worüber wir oft gesprochen haben..Uns hat der Weg nie getrennt trotz der Entfernung..Für Mariawald wird es sein,als ob ein großes Stück Mauer fehlt..was gefestigt immer mit dem Orden verbunden war im Glauben..Ich danke dir lieber Bruder Famian für alles was du für meine Eltern und mich getan hast in unserem Leben..
    In stiller Trauer
    Andreas

  5. wilfried
    24. März 2011 18:31

    bruder famian hat mich einige jahre briefkich begleitet uj´nd getroestet, er hat beigetragen zu meinem glauben. Wir haben gerungen um meinen glauben, er hat mir viel, sehr viel erklärt in grosser geduld und güte, er hat mich eingeschlossen in seine fürbitte
    noch kurz vor seinem tod schrieb er mir von seinen Op, es schien mir, bei allem glauben, dass er das auch nicht mehr so sah und es ihn bedrückte, wenngleich sein glaube tief und unerschüterlich war. Ich habe ihn wegen dieses glaubens bewundert, ich wünschte, ich hätte seinen glauben, denn ich suche Gott, bruder famian hat mir auf diesem wege geholfen mit grosser güte und gedult.
    Mariawald war fpr mich eine heimat geworden, die ich nun verloren habe, nicht nur den menschen bruder famian, nein, auch die heimstatt des klosters, denn nun kenne ich dort niemanden mehr und weiss ja, dass die moenche in der regel keinen briefwechsel führen.
    So wird es dunkel und einsam für mich, ich werde bruder famian stets verehren und sehr vergessen, denn ich bin nun alleine

  6. Dieter Döring
    25. April 2011 19:06

    Die Nachricht vom Tode des Bruder Famian hat mich tief erschüttert und traurig gemacht. Seit vielen Jahren, bin seit 1985 reglmäßig Gast im Kloster, habe ich als Gast Bruder Famian kontaktiert und mich gerne mit ihm unterhalten und auch um seinen geistigen Beistand gebeten. Immer wieder war ich von seiner Demut und seiner Liebenswürdigkeit berührt und fasziniert.
    Ich werde Bruder Famian nie vergessen.

    Dieter Döring
    Facharzt für Allgemeinmedizin
    Haus – Horl – Str. 73
    45357 Essen

  7. Georgius
    5. Oktober 2011 21:40

    Als ehemaliger Mitbruder von Mariawald mutet es doch sehr seltsam an, dass man zu meiner Zeit unserem Mitbruder Bernardin Schellenberger das Schreiben nicht verziehen hat. Ein Pater wies auch damals in seiner Predigt während des Koventamtes eindringlich darauf hin, dass Jesus keine Zeile geschrieben habe, sondern uns allein durch sein Leben belehrt hat. Ein schweigender Mönch, der schreibt, sei ein Widerspruch in sich selbst! Nun aber hat der selige Br. Famian OCSO schreiben und später auch veröffentichen dürfen, was anderen erst vom Abt verwehrt und später von Mitbrüdern geächtet wurde. Bruder Bernardin versuchte darum auch, eine verheissungsvollere Klostergemeinschaft in Süddeutschland aufzubauen, was aber scheiterte, weil Abt und Bischof die Unterstützung nach einem Jahr verweigerten. Auch konnte Br. Bernardin nicht zurück, weil das betriebene Mobbing im Kloster unerträglich geworden war. Auch ich habe aus diesem Grund das Kloster verlassen, weil man dort nur als „elender Kriecher“ überleben konnte. Nun aber Br. Famian als Heiligen hochzustilisieren, wäre wohl auch ihm wesensfremd gewesen und auch völlig verfehlt, weil er war immer ein eifriger Kriecher vor den Oberen, weil er kein Rückgrat hatte. Aus diesem Grund wohl auch seine schweren Rückenbeschwerden, weil er wirklich alles mit sich machen lies, was sich wohl psychosomatisch auf seinen Rücken zu einem chronischen Leiden auswirkte.

  8. Matutin
    7. Oktober 2011 11:05

    Hallo Georgius, magst mit mir mal Kontakt aufnehmen?

    matutin at webmail.de

  9. Hartmut Schnall-Br.Siluan
    24. Februar 2012 13:43

    Hallo Georgius, ich würde mich freuen von Dir zu hören

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