14. März 2011

Rund 2000 Ordensleute ausgebildet

Friedberg – Rund zweitausend Ordenspriester aus verschiedenen Ordensgemeinschaften haben in den vergangenen fünfzig Jahren im Pastoraltheologischen Institut (PthI) in Friedberg ihre pastoralpraktische Ausbildung absolviert.

Diese eindrucksvolle Zahl und fünf Jahrzehnte Kontinuität und Wandel standen auch am Jubiläums-Wochenende (11./12. März) im Raum, zu dem viele ehemalige Absolventen, Dozenten und Vertreter aus Kirche und Gesellschaft ins Provinzialat der Pallottiner kamen.

„Damit Gott spürbar wird“, stand als Motto über der 50-Jahr-Feier. Dabei gab der frühere Mainzer Pastoraltheologe und Kapuzinerpater, Stefan Knobloch, im Festvortrag zum Thema „mystagogische Pastoral“ Denkanstöße, wie es der Seelsorge gelingen kann, dem gegenwärtigen Prozess, der viele Menschen heute von der Kirche entfremdet und aus ihr heraus treibt, authentisch zu begegnen. Entscheidend sei für ihn, dass sie sich in der heutigen Gesellschaft nicht „von neuen Benennungen und ungewohnten Sprachcodes“ abschrecken lasse, die selbst die innere Struktur des Christlichen in sich tragen, so Knobloch.

Mit der angesprochenen Spannung zwischen religiöser Sprache und Wirklichkeit sahen sich seinerzeit auch schon die Gründerväter des Instituts konfrontiert. Als sich in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Alfons Fehringer, ein junger Pallottinerpater, in Paris zum Studium aufhielt und dort auch als Seelsorger wirkte, fühlte er sich für diesen Dienst in einer säkularen Welt nur wenig vorbereitet. Er spürte zwar einerseits die Sehnsucht, Menschen auf Gott hinzuweisen, zugleich aber auch eine große Unsicherheit, wie dies unter den Bedingungen einer Großstadtklinik, eines Arbeitermilieus oder bei der studierenden Jugend gelingen kann. Gemeinsam mit dem Pastoraltheologen, Josef Milla, wurde er vor Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils vom Provinzial beauftragt, eine Einrichtung für die pastoralpraktische Ausbildung junger Ordensleute zu schaffen. Doch erst nach zwei Jahrzehnten Praxiserfahrung erteilte die Deutsche Bischofskonferenz, vertreten durch den Augsburger Bischof Josef Stimpfle, dem Abschluss des fünfjährigen Studienganges die Anerkennung als ,,Zweite Dienstprüfung“ (Pfarrexamen).

Ob Benediktiner aus Deutschland, Salesianer und Steyler Missionare aus Asien, Salvatorianer und Mariannhiller aus Afrika: Das Institut steht seit seiner Gründung für alle Ordensgemeinschaften offen.

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