5. Januar 2012

Steyler Anbetungsschwestern feiern 150. Geburtstag ihrer Mitgründerin

Steyl – Am 7. Januar feiern die Steyler Anbetungsschwestern den 150. Geburtstag ihrer Mitgründerin Mutter Maria Michaele Tönnies.

Maria Michaele Tönnies

Maria Michaele Tönnies SSpS

Zu den bescheidenen Feierlichkeiten wird die neue, aus Brasilien stammende Generaloberin Elizabeth Klein zum niederländischen Gründungsort Steyl kommen. Nach dem Festhochamt um 9.30 Uhr werden Schwestern wie Gäste das Grab von Mutter Maria Michaele besuchen.

Adolfine Tönnies wurde als viertes Kind der Eheleute Johann und Mathilde Tönnies am 7.1.1862 mitten im Ruhrgebiet geboren, in Horst-Emscher, seit 1928 ein Stadtteil von Gelsenkirchen. Nach Volksschule und Lehrerinnenseminar wurde sie mit 24 Jahren Lehrerin an einer sog. Missionsschule in der norddeutschen Diaspora, in Rendsburg, nahe der Ostsee. Dort wirkte sie zehn Jahre lang und war äußerst beliebt. Schule, Kirche und Pfarrhaus, worin auch ihre Wohnung lag, waren miteinander verbunden, so dass sie dort fast klösterlich lebte. Es kam in ihr der Wunsch auf, Ordensschwester zu werden.

Ein Bruder ihrer Mutter, Hermann Wegener, wirkte bereits als Priester in dem 1875 durch Arnold Janssen im niederländischen Steyl gegründeten ersten deutschen Missionshaus. Ihm schrieb sie von ihrem Wunsch. Da in Steyl bereits eine kleine Gruppe junger Frauen lebte, die den Wunsch hatten, Missionsschwestern zu werden, lud sie ihr Onkel ein, sich dieser Gruppe anzuschließen. Dies tat sie im Jahre 1891. P. Hermann Fischer, der 1938 eine Biographie über Adolfine Tönnies schrieb, führt darin aus: „Der Weg nach Steyl führte Adolfine in eine recht unsichere Zukunft. Sie fand in Steyl keine fertige Ordensgemeinschaft von Schwestern. Nur der Plan und die ersten Bausteine waren vorhanden und eine Gruppe von 16 ideal gesinnten jungen Frauen, die sich Arnold Janssen zur Verfügung gestellt hatten zur Gründung einer Kongregation von Missionsschwestern… Das Werk, dem sie sich anschließen wollte, bestand größtenteils aus Fragezeichen.“ Trotzdem ging sie das Wagnis ein und gehörte zur ersten Schwesterngruppe, die am 17. Januar 1892 eingekleidet wurde. Die Gemeinschaft erhielt den offiziellen Namen ‚Dienerinnen des Hl. Geistes‘. Fünf Jahre wirkte Schwester Michaele, so ihr neuer Klostername, beim Aufbau der jungen Gemeinschaft mit. Am 8. Dezember 1896 gehörte sie zu einer Gruppe von sechs Schwestern, mit denen der Ordensgründer Arnold Janssen die Abteilung der Anbetungsschwestern gründete, welche später den Namen erhielten ‚Dienerinnen des Hl. Geistes von der Ewigen Anbetung‘. Ihre Hauptaufgabe besteht bis heute im Gebet für die großen Anliegen der Welt. Im Jahre 1897 wurde Maria Michaele Tönnies deren Vorsteherin und nahm diese Verantwortung bis zu ihrem Tod im Jahre 1934 wahr.

Steyler Anbetungsschwestern

Steyler Anbetungsschwestern (Foto: SSpSAP)

Sie gab dieser kontemplativen Gemeinschaft Form und Gesicht. Sie gründete neue Häuser in den USA, auf den Philippinen, in Deutschland, den Niederlanden und in China. Sie blieb zeitlebens eine bescheidene Frau. „Ihr Herz war voll Güte, Teilnahme und Hilfsbereitschaft“, heißt es bei P. Fischer. „Trotz der vielfältigen und schwierigen Aufgaben ihres Amtes behielt sie doch stets das geistige und leibliche Wohl einer jeden Schwester im Auge.“

Am 7. Januar werden die ca. 360 Schwestern des Ordens – sie werden wegen ihres rosafarbenen Gewandes im Volksmund auch „die rosa Schwestern“ genannt – in den weltweit 22 Niederlassungen in Dankbarkeit ihrer Mutter und Mitgründerin Maria Michaele Tönnies gedenken.

Wer mehr über die Anbetungsschwestern erfahren möchte: www.dreifaltigkeitskloster.de

Tamara Häußler-Eisenmann

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