1. Februar 2012

Bundesverdienstkreuz für Steyler Pater

Für seinen jahrelangen, unermüdlichen und oft gefährlichen Einsatz für verarmte und benachteiligte Familien, Kinder und Jugendliche auf den Philippinen ist der Steyler Pater Heinz Kulüke mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden.

Pater Kulüke bei der Ordensverleihung

Pater Kulüke bei der Ordensverleihung (Foto: SVD)

„Alleine ist so etwas nicht möglich“, erklärte Pater Heinz Kulüke bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes durch Dr. Joachim Heidorn, dem deutschen Botschafter auf den Philippinen. „Auszeichnungen wie das Bundesverdienstkreuz, obwohl an Einzelne verliehen, sind eine gute Gelegenheit, die Arbeit von Teams und internationale Zusammenarbeit anzuerkennen. Unser Dank gilt den Menschen hier auf den Philippinen und im Ausland. Gerade deutsche Organisatoren haben die Arbeit von JPIC-IDC durch ihre sehr großzügige Unterstützung ermöglicht“, sagte der 55-jährige Steyler Missionar.

In erster Linie geht es darum, Familien und ihren Kindern zu helfen, die in absoluter Armut leben – auf Mülldeponien, in Stadtslums, auf den Gehwegen der Stadt, in verarmten Fischer- und Kleinbauerndörfern. Ebenso wird jungen Mädchen geholfen, die durch das Rotlichtmilieu Opfer eines florierenden Menschenhandels geworden sind. Zu den Programmen gehören der Aufbau von Kindergärten, Schulen, medizinischen Versorgungszentren und Aufklärungsprogramme für die Rechte von Kindern und Frauen.

„Die Anerkennung der getanen Arbeit ist gleichzeitig eine große Herausforderung, auch in Zukunft etwas für Menschen in Not zu tun. Es wird weiterhin wichtig sein, gemeinsam mit den Betroffen nach neuen Wegen der Hilfe zur Selbsthilfe zu suchen und nachhaltige Projekte zu implementieren. Schließlich geht es darum, dazu beizutragen, das Leben der Menschen am Rande der Gesellschaft menschenwürdiger zu machen. Die uns anvertrauten Menschen sind dafür dankbar“, sagte Pater Kulüke in seiner Dankesrede.

Erst Elektriker, dann Priester

Pater Heinz Kulüke wurde 1956 in Spelle geboren. Zunächst machte er den Realschulabschluss und ließ sich zum Elektriker ausbilden. Später holte er sein Abitur nach und begann 1980 ein Philosophie- und Theologiestudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in St. Augustin; 1986 wurde er zum Priester geweiht. Danach arbeitete er bis 1989 in der Pfarrei Agusan del Sur in Mindanao auf den Philippinen. An den Universitäten in Washington und Rom vertiefte er seine philosophischen Studien und kehrte als Philosophieprofessor auf die Philippinen zurück. Seit 2005 leitet er die Steyler Ordensprovinz auf den Philippinen.

Die Hilfsorganisation JPIC-IDC („Justice, Peace, Integrity of Creation – Integrated Development Center“- Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung – Zentrum für integrierte Entwicklung) ist die größte Nichtregierungsorganisation, die Pater Kulüke gemeinsam mit einem philippinischen Mitbruder ins Leben rief. Sie beschäftigt heute 70 Mitarbeiter, die jährlich zwischen 25 und 35 Projekte in Cebu und auf der Insel Mindanao betreuen.

Autor: Steffi Mager

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