19. März 2012

1000 Jahre Benediktiner in Augsburg

1000 Jahre Benediktiner in Augsburg

1000 Jahre Benediktiner in Augsburg

Augsburg – Im Jahr 2012 können die Benediktiner in der Stadt Augsburg auf eine tausendjährige, fast durchgehende Präsenz zurückblicken und begehen das Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen.

Im Jahr 2012 blicken die Benediktiner in Augsburg auf eine tausendjährige, fast durchgehende Präsenz in der Stadt zurück. Nach der Tradition wurde den die Mönchen im Jahr 1012 vom Augsburger Bischof Brun (1006–1029) aus der Abtei Tegernsee nach Augsburg gerufen, um hier an den Gräbern der Stadtpatrone und Bistumsheiligen entsprechend der benediktinischen Spiritualität für das Wohl der Stadt zu beten und zu arbeiten. Schon mehrfach wurde in den vergangenen Jahrhunderten bei St. Ulrich und Afra das Jubiläum dieser Gründung begangen, das jeweils auch für die ganze Stadt Augsburg und das Umland ein großes Ereignis war.

Benediktinische Präsenz in Augsburg

800 Jahre lebten die Benediktiner im Kloster St. Ulrich und Afra. Seit der Säkularisation 1803 und den Zerstörungen der Klosteranlage im 20. Jahrhundert bezeugen an diesem Ort die katholische Basilika St. Ulrich und Afra und die evangelische Kirche St. Ulrich die lange Geschichte. 1835 siedelte der bayerische König Ludwig I. die neu errichtete Benediktinerabtei im Norden der Altstadt bei der Kirche St. Stephan an. Seither leben und wirken die Benediktiner an diesem Ort. Ihre Hauptaufgabe sind das tägliche Gotteslob und das Fürbittgebet. Ihren Lebensunterhalt erwirtschaften sie durch handwerkliche Arbeit, in der Erwachsenenbildung im Gästehaus St. Benedikt und in der Seelsorge für die Stadt und das Umland. Am bekanntesten ist ihre Erziehungsarbeit am staatlichen Gymnasium bei St. Stephan und im Tagesinternat St. Joseph.

Veranstaltungen im Jubliäumsjahr

  • Die Benediktinerabtei St. Stephan und das Kath. Stadtpfarramt St. Ulrich und Afra machen mit der Ausstellung „Höre – Der Benediktsregel in Augsburg begegnen“ an zehn Stationen in der Augsburger Innenstadt die Öffentlichkeit auf die Benediktusregel aufmerksam, die ein europäisches Netzwerk an Klöstern begründete. Sie erschloss europäischen Führungskräften ein Welt-, Menschen- und Gottesbild, das zu verantwortlichem Handeln aus der humanitas benedictina inspirierte. Als spirituelles Dokument der noch ungeteilten Kirche gibt sie „in der Weite des Herzens“(vgl. RB Prol) wertvolle Anregungen zur Ökumene und nicht zuletzt in ihrer Ausrichtung auf ein Zusammenleben, das die Vielfalt der Menschen als Bereicherung achtet, Anstöße zu Frieden und Versöhnung.
  • Zahlreiche Angebote unter dem Titel „Benediktinisches Lehrhaus“ wollen Theologie und Spiritualität der Benediktusregel mit heutigen Lebenserfahrungen in Verbindung bringen.
  • Am 3. Dezember 2011 wurde im Rahmen der Jahresversammlung des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte eine Festschrift zum Jubiläum als Jahrbuch des Vereins veröffentlicht. Sie ist über die Geschäftsstelle des „Verein für Augsburger Bistumsgeschichte e.V.“, Fronhof 4, 86152 Augsburg, Tel. 0821/3166-477 oder 478 erhältlich.
  • Eine Vortragsreihe des Diözeanmuseums St. Afra präsentiert monatlich aus historischer Perspektive die breite Wirkungsgeschichte der Benediktiner von St. Ulrich und Afra.
  • Vom 11.-13. April 2012 findet die Ostertagung der „Salzburger Äbtekonferenz“ statt. Die Konferenz (SÄK) ist der Zusammenschluss aller deutschsprachigen Benediktinerabteien. Die Äbte halten am 11. April einen Studientag unter dem Thema: „Bruch und Aufbruch. Benediktiner in der Stadt der Confessio Augustana“ ab. Am Donnerstag, 12. April, feiern die Benediktiner um 18.00 Uhr ein ökumenisches Abendlob in der Basilika St. Ulrich und Afra. Anschließend präsentiert der EOS-Verlag St. Ottilien um 19.30 Uhr im Haus St. Ulrich den neuen Kommentar zum Leben des Hl. Benedikt. Die Autorin, Schwester Dr. Michaela Puzicha OSB vom Institut für benediktinische Studien in Salzburg wird anwesend sein. Das Stundengebet und die Eucharistie feiern die Benediktineräbte öffentlich in der Basilika St. Ulrich und Afra.
  • Die „Lange Kulturnacht“ der Stadt Augsburg am Samstag, 16. Juni, wird unter dem Thema „Klöster und Kirchen. Eine Inszenierung der Innenstadt“ stehen.
  • In der Ulrichswoche 2012 machen verschiedene Gottesdienste und Angebote auf das Jubiläum aufmerksam. Pilgergruppen können die Ausstellung besuchen und in der Abtei St. Stephan benediktinischem Leben begegnen. Die Benediktiner von St. Stephan feiern mit dem Gymnasium bei St. Stephan ihren festlichen Wallfahrtsgottesdienst in der Ulrichswoche am Sonntag, 8. Juli 2012 um 18.30 Uhr. Chor und Orchester des Gymnasiums werden die musikalische Gestaltung übernehmen.
  • Vom 30. Juni bis zum 11. Juli präsentiert die Textilkünstlerin Andrea Dresely die Ausstellung „paradiesseits auf spurensuche“ im Klostergarten der Abtei St. Stephan.

Weitere Informationen gibt es auf der Website der Abtei St. Stephan.

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