2. Mai 2012
50 Jahre Wiederbesiedlung des Klosters Engelthal
Altenstadt – Der 50. Jahrestag der Wiederbesiedlung des Klosters Engelthal „ist ein Fest der Zuversicht, damit wir nicht kleingläubig werden“. Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, beim Festgottesdienst zum Jubiläum der Abtei Kloster Engelthal. Das Jubiläum sei „eine hohe Ermutigung, dass wir uns nicht entmutigen lassen von zurückgehenden Zahlen in der Kirche“.
Und weiter: „Hier ist ein Beispiel, dass wir nicht zu früh die Flinte ins Korn werfen dürfen.“ An dem Gottesdienst nahmen unter anderen auch der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, und Altabt Anno Schoenen OSB aus Maria Laach teil.
Es sei „ein starker Einschnitt“ gewesen, als das Zisterzienserinnenkloster in Engelthal im Zuge der Säkularisation aufgehoben wurde. „Wir dürfen voller Dankbarkeit darauf zurückblicken, dass das Kloster nach 150 Jahren eine Wiederbelebung erfahren durfte“, sagte Lehmann. Es gelte denen, „ein herzliches Vergelt’s Gott zu sagen, die das damals gewagt haben“. Der Kardinal würdigte die Regel des heiligen Benedikt, „die voll ist von Ratschlägen für unser tägliches Leben“. Und weiter: „Wir Gläubigen, die nicht hier wohnen, haben Orte nötig, wo die Nachfolge Jesu Christi und der evangelischen Räte leibhaftig gelebt wird. Die Orden haben immer gewusst, dass es wichtig ist, die Worte Jesu beim Wort zu nehmen und buchstäblich zu erfüllen.“ Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Kardinal Lehmann mit Verweis auf den Leitspruch der Abtei den Wunsch formuliert, dass Gott Engelthal „weiterhin seine Engel schenkt“ („Siehe, ich sende einen Engel vor dir her. Hör auf seine Stimme!“ – Ex 23,20f.)
Die Äbtissin des Klosters Engelthal, Schwester Elisabeth Kralemann OSB, erinnerte in ihrer Begrüßung daran, dass die Neugründung des Klosters „maßgeblich auf eine Initiative des Bistums Mainz“ zurückgehe. „Hier sollte mitten in der oberhessischen Diaspora ein Ort entstehen, an dem man dem geistlichen Leben dient.“ Bischof Albert Stohr habe noch wenige Wochen vor seinem Tod die Gründungsurkunde für das Kloster unterschrieben. Sie dankte besonders Kardinal Lehmann, der die Gemeinschaft mit Wohlwollen unterstützt und den Klosterneubau ermöglicht habe. Wörtlich sagte die Äbtissin: „So soll der heutige Tag vor allem ein Anlass zum Danken sein: Dank gegen Gott, der die Anfänge spürbar gesegnet hat und Dank an die Menschen, die uns begeleitet und auf vielfältige Weise unterstützt haben.“
Er freue sich sehr, dass sich die Gemeinschaft in Engelthal „so fruchtbar verwurzelt hat“, sagte der Präses der Beuroner Benediktinerkongregation, Abt Dr. Albert Schmidt OSB. Dem Bistum Mainz dankte er für die Förderung und Wertschätzung des Klosters. Weitere Grußworte sprachen Äbtissin Sophia Schwede OSB, von der Abtei zum heiligen Kreuz in Herstelle, von der die Neugründung vor 50 Jahren ausging, sowie der Bürgermeister von Altenstadt, Norbert Syguda.
Bistum Mainz
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