23. September 2012
Notker Wolf als Abtprimas wiedergewählt
Rom – Notker Wolf OSB ist am Freitag, 21. September 2012, in Rom von 235 Benediktineräbten für weitere vier Jahre zum Abtprimas der Benediktiner gewählt worden. Er ist seit dem Jahr 2000 im Amt.
Dass ein 72jähriger noch einmal ein solches Amt übertragen bekommt, sei nicht selbstverständlich, teilt die Erzabtei St. Ottilien mit, der Notker Wolf vor seiner Wahl zum Abtprimas als Erzabt vorgestanden hatte. Es verrate die Wertschätzung, die er sich in den vergangenen zwölf Jahren im Orden erworben habe, durch seinen herzlichen und unkomplizierten Umgang, und durch die Beherztheit und den großen persönlichen Einsatz, mit dem er schwierige Situationen in den vergangenen Jahren mutig angegangen sei. Dazu gehört die innere und äußere Sanierung des zentralen Benediktinerkollegs Sant’Anselmo auf dem römischen Aventin und die Neupositionierung der Hochschule am gleichen Ort.
Traditionell leitet der Erzabt von Montecassino diese Wahl, aus „Ehrfurcht vor dem heiligen Benedikt“, wie es in der Wahlordnung heißt. Da er erkrankt ist, vertrat ihn der Abt von Subiaco, Mauro Meacci. In einer kurzen Wahlansprache nannte er einige Voraussetzungen für dieses Amt: Es muß jemand sein, den eine solide Spiritualität und Beachtung der Ordensregel auszeichnen. Es muß jemand sein, der in unmittelbaren Kontakt treten kann mit vielen verschiedenen Ansprechpartnern: den römischen Dikasterien, der Kommunität von Sant’Anselmo, und natürlich den Klöstern, die seine Besuche erwarten. Deswegen werden von ihm auch Sprachkenntnisse und die Bereitschaft zu Reisen erwartet. Schließlich muß es jemand sein, der fähig ist, komplizierte Gebilde wie Sant’Anselmo und die benediktinische Konföderation zu leiten.
Die 235 Äbte und Prioren tagen noch bis 29. September in Rom zum Äbtekongress (eine Art Generalkapitel). Als Gäste nehmen auch auch rund 25 höhere Oberinnen der Benediktinerinnen und einige Mönche aus anderen christlichen Kirchen teil. Auf der Tagesordnung steht unter anderem auch eine Audienz bei Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo.
Lesermeinungen
3 Kommentare zu “Notker Wolf als Abtprimas wiedergewählt”
Was sagen Sie dazu?
Es ist erfreulich zu sehen, dass im Benediktinerorden auch noch im hohen Alter von 72 Jahren Mönche eine verantwortungsvolle Aufgabe anvertraut bekommen, da doch leider in der deutschen Wirtschaft Leute ab 35 Jahre aufwärts schon als „alt“ gelten und mit 50 Jahre nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar sind. Vielleicht sollte der ehrenwerte Herr Abtprimas Notker Wolf OSB dies auch mal seinen Managerfreunden ans Herz legen.
Ich sehe ihn mehr als Rocker.
A. Leist – Die Freude wird nicht lange dauern, denn ich denke, auch ein Abtprimas wird wohl mit 75 Jahren seine Demission anbieten müssen. Denn seit Paul VI. ist ein Bischof mit 75 und ein Kardinal mit 80 Jahren geistig derartig hinfällig, daß er seinem Amt nicht mehr genügen kann. Was regen Sie sich über Weltleute auf, sie haben sich nur Maxime der kath. Kirche zu eigen gemacht. Die röm. Kirche war eine der ersten „Sozialagenturen“, für die Senioren unbrauchbar sind.