20. Januar 2013

Erzbischof Zollitsch weihte Vinzenz-Pallotti-Kirche

Friedberg – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hat am Sonntag, 20. Januar 2013, die neugestaltete Kirche des Provinzialats der Pallottiner in Friedberg geweiht.

Prozession zum Altar (Foto: Pallottiner)

Prozession zum Altar (Foto: Pallottiner)

Das 1955 errichtete Gotteshaus wurde im letzten Jahr von dem österreichischen Künstler Leo Zogmayer neugestaltet. Es trägt – nicht nur in den Fensterscheiben – die Handschrift Pallottis, wie auch Erzbischof Zollitsch feststellte. Diese Signatur des Heiligen könne Impuls sein, „mit der Dynamik der Liebe und mit unserer eigenen Handschrift überall für den Glauben einzutreten und Christus zu bezeugen“, wünschte er sich.

Zu Beginn klopfte der Erzbischof mit seinem Bischofsstab an das Kirchenportal, bekreuzigte die Schwelle und besprengte die gesamte Kirche mit geweihtem Wasser. Eine liturgische Feier, die auch für den Erzbischof nicht alltäglich war. Besonders die sinnfällige Altarweihe, das zentrale Element der Feier, hinterließ bei den Anwesenden bleibenden Eindruck. Der Altartisch wurde mit flüssigem Chrisamöl gesalbt und fünf Weihrauchschalen darauf entzündet.

Zollitsch forderte während der Weihe die Pallottiner dazu auf, das Miteinander von Priestern, Ordensleuten und Laien zu stärken und zu suchen. Aufgrund des ihr eigenen Charismas sei die Gemeinschaft dazu besonders geeignet. Manches über die Zusammenarbeit von Laien und Priestern – so Erzbischof Zollitsch – stehe heute zu häufig „lediglich auf bedrucktem Papier“.

Die Feier musikalisch zum Strahlen brachte die Augsburger Gruppe „Rebzweige“, die die eigens zu diesem Anlass geschriebene Pallotti-Messe „weil Er uns ruft“ aus der Feder des NGL-Komponisten Pater Norbert M. Becker uraufführte.

Mit der Weihe der Pallotti-Kirche beginnt für die pallottinische Familie in Deutschland und Österreich (Pallottiner, Pallottinerinnen und alle Mitglieder der Vereinigung des Katholischen Apostolats, kurz Unio) das Jubiläumsjahr (www.heute-heilig.de), in dem sie zwölf Monate lang der Heiligsprechung Pallottis während des II. Vatikanischen Konzils in der Peterskirche in Rom gedenken.

Lesermeinungen

9 Kommentare zu “Erzbischof Zollitsch weihte Vinzenz-Pallotti-Kirche”

  1. Cistotante
    21. Januar 2013 10:19

    Trostlos. Vollkommen bar aller Augenweide.

  2. P.Bernhard
    21. Januar 2013 20:49

    Sie lassen es nicht bleiben! Mit sturer Verbissenheit zaubern die Modernisten einen Versammlungsraum für ihre Mahlfeiern nach dem anderen. Mehrzweckräume, die mühelos, je nach Bedarf, mit ein paar Handgriffen für alle möglichen Veranstaltungen umfunktioniert werden können. Sie scheuen sich nicht, das Ganze mit dem ehrwürdigen Namen Kirche zu bezeichnen, Das alte scholastische Axiom: AGERE SEQUITUR ESSE / DAS HANDELN FOLGT DEM SEIN, enthüllt aber, was hinter dem Ganzen steckt: NICHTS!

  3. Alfons Wohlgemuth
    22. Januar 2013 11:48

    Ich finde den Kirchenraum architektonisch sehr gelungen und symphatisch, weil er Offenheit und Gemeinschaft als Sinnbild der Kirche zum Ausdruck bringt, so dass alle zum Mitfeiern des Gottesdienstes eingeladen sind. Auch ist es gut, dass der Kirchenraum funktional ausgerichtet ist und sich auf das Wesentliche konzentriert, nämlich die Gemeinschaft der Gläubigen auf Christus, in deren Mitte ER erfahrbar ist. Zu den o.g. Kritikern, die dem präkonzliaren Geist anzugehören scheinen, ist zu erwidern, dass die alten Sakralbauten heutzutage nur noch musealen und kunsthistorischen Wert haben, da sie die Lebenswirklichkeit der heutigen Menschen nur noch bedingt anzusprechen vermögen.

  4. Charlotte H.
    22. Januar 2013 14:44

    Wo sind in dieser Kirche eigentlich der Tabernakel bzw. das ewige Licht?? Ich kann sie irgendwie nicht finden?

  5. 22. Januar 2013 18:28

    @Alfons Wohlgemuth: Wie aus meinen vohergehenden Beiträgen zu St. Peter in Salzburg ersichtlich wird, möchte ich sicher nicht kitschig überladenen Kirchen das Wort reden, sondern bevorzuge (als Angehöriger des „präkonziliaren“ Geistes…) eher die nüchternen Stile der Gotik oder der Romanik. Auch diese Stile konzentrieren sich, falls dies Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte, auf das Wesentliche. nämlich Kreuz, Altar und Tabernakel mit ewigem Licht. Also das, was auch nach Ihrem Verständnis (?) für die Feier der Hl. Messe not- wendig ist. Haben also auch diese Kirchenbauten, in denen schließlich auch heute noch die Hl. Messe gefeiert wird, nur noch allenfalls musealen Wert?

    Nach welchen Kriterien beurteilen Sie eigentlich Kirchenräume? Funktionalität alleine ist noch kein Kriterium, schließlich soll der Kirchenraum ja auch zur Andacht einladen. Ein Kirchenraum mit dem Charme eines Schlachthofes kann dies jedenfalls nicht. Da gehe ich doch lieber in eine „museale“, vor dem Konzil gebaute Kirche, da fühle ich mich wenigstens wohl…

    PS: Man brauchte sicher nicht das Vat. II, um Kirche (und mit ihr kirchliche Architektur) neu zu erfinden. Auch wenn uns das manche Zeitgenossen weiszu- machen versuchen, oder?

  6. P.Bernhard
    23. Januar 2013 20:16

    Als kleinen Nachtrag zu meinem Beitrag möchte ich ein Wort von Ernst Jünger zitieren: AUF DEN LEEREN ALTÄREN HERRSCHEN DIE DÄMONEN:

  7. Cistotante
    24. Januar 2013 08:15

    Danke, P. Bernhard!

  8. Sandra
    25. Januar 2013 10:50

    Ich finde den Kirchenraum sehr gelungen, weil er lichtdurchflutet ist und damit sehr einladend wirkt. Die romanischen Kirchen sind mir einfach zu dunkel und auch in den gotischen Kirchenbauwerken komme ich mir immer sehr verloren vor. Barock ist zu übertrieben und dort kann man einfach nicht mehr beten, weil man durch die Kunstwerke total abgelenkt wird. Also ich wünsche mehr solcher Räume der Andacht wie die Vizenz Palotti Kirche, weil dort wird Kirche als Gemeinschaft erfahrbar, was mir als Christin wichtig ist.

  9. Br_Tuck
    25. Januar 2013 18:22

    @Sandra: Die Geschmäcker bzgl. Baustilen mögen verschieden sein. Doch möchte ich, wenn auch kurz, eine Anmerkung zu Ihrem Beitrag machen: Das wesentliche Merkmal der universalen kirchlichen Gemeinschaft ist die gemein- same Eucharistie, und nicht nur die Zusammenkunft des Gottesvolkes als solches. Letzteres würde Kirche lediglich auf eine soziologische Größe redu- zieren. Und um kirchliche Gemeinschaft erfahrbar zu machen, braucht es also nicht zwangsläufig und ausschließlich eines „modernen“ Kirchenbaues. Wer gemeinsam die Eucharistie feiert – egal in welchem Gebäude- , hat schon Gemeinschaft: mit Christus und seinen Brüdern und Schwestern. Ihnen viele Grüße und eine gute Zeit, Ihr Br. Tuck

Was sagen Sie dazu?