15. Mai 2013

Kloster Himmerod: Es geht weiter aufwärts

Himmerod/Großlittgen – „Es geht weiter aufwärts. Himmerod ist wirtschaftlich und spirituell auf einem guten Weg.“ Das war das Fazit, das Administrator P. Cyrill Greiter OCist und der Vorsitzende des Fördervereins Dr. Thomas Simon am Dienstag, 14. Mai 2013, bei einem Pressegespräch in Himmerod zogen.

P. Cyrill Greiter und Dr. Thomas Simon

Sehen Himmerod auf einem guten Weg: P. Cyrill Greiter und Dr. Thomas Simon vor der Abteikirche

„Wo früher Defizite gemacht wurden, kommen jetzt Einnahmen herein“, skizzierte Simon kurz die aktuelle wirtschaftliche Lage des Klosters Himmerod im Salmtal, dessen Wirtschaftsbetriebe im Jahr 2011 Insolvenz angemeldet hatten. Die Forellenzucht und die Gaststätten seien verpachtet, die Übernachtungen in Gästehaus und Kloster konnten im vergangenen Jahr um zehn Prozent gesteigert werden, ebenso die allgemeine Nachfrage in der geistlichen Begleitung. Es sei aber immer noch Potential nach oben, das zum Wohle des Klosters genutzt werden solle, so Simon.

Administrator P. Cyrill sieht seine Hauptaufgabe in der Stärkung der Gemeinschaft. „Diese Schachtel, die Gebäude, sind ja nur die Verpackung. Im Kern sind wir immer noch ein Kloster“, stellt der sportliche Ordensmann mit Tiroler Akzent klar. Wie die Ausrichtung des Konvents konkret aussehen soll, kann Greiter, der erst vor einer Woche die Amtsgeschäfte von Altabt Thomas Denter übernommen hat, jetzt noch nicht sagen. Das müsse im Einvernehmen mit allen Mitbrüdern entschieden werden. Dass die Gemeinschaft wieder lerne, als Gemeinschaft tragfähige Entscheidungen zu treffen, ist dem neuen Oberen ein wichtiges Anliegen. Die Klostergemeinschaft Himmerod auf einen guten Weg zu bringen, liegt ihm besonders am Herzen. „Die Zukunft Himmerods muss gesichert sein, vorher sehe ich meine Aufgabe nicht als beendet an“, betonte Greiter.

P. Cyrill Greiter (42) kommt aus dem Zisterzienserkloster Stams in Tirol und ist für zwei Jahre an Himmerod „ausgeliehen“. Er ist ausgebildeter technischer Glasbläser. Nach dem Abitur trat er in die Abtei Stams bei Innsbruck ein, wurde 1998 zum Priester geweiht und war dann mehrere Jahre in der Pfarrseelsorge tätig, zuletzt im Priorat Untermais bei Meran. Als er von der schlechten personellen Lage der Abtei Himmerod erfuhr, bot er spontan seine Unterstützung an. Er lebt seit September 2012 in Himmerod.

Lesermeinungen

13 Kommentare zu “Kloster Himmerod: Es geht weiter aufwärts”

  1. Br_Tuck
    18. Mai 2013 17:17

    Ich kann mich in Sachen Zukunft nur P. Karl Wallner aus Heiligenkreuz an- schließen, der einmal gefragt wurde, warum denn Heiligenkreuz voll bis unters Dach sei: „Wir stehen treu zum Papst, beten den Rosenkranz und halten An- betung“. Diese 3 simplen „Wahrheiten“ mögen ein gutes Fundament auch für den Wiederaufstieg Himmerods zur alten Größe sein.

  2. exOSB
    21. Mai 2013 16:31

    Ich möchte dem P. Cyrill zunächst die guten Gaben des Hl. Geistes wünschen, und dann eine glückliche Hand und ein paar jüngere Mitbrüder an seiner Seite.

  3. hermann-thomas
    25. Mai 2013 17:28

    Liebe Kommentatoren, man kann alles schlecht reden, oder keine Ahnung von der personellen Situation vor Ort haben. Was nutzen einem zwanzig junge Mönche, die nach kurzer Zeit weg sind, weil sich sich verliebt haben? Es kommt auf das geistige Leben an und das kann ich auch mit fünf vierzig und Fünfzigjährigen hinbekommen. Himmerod hat aber mehr Mönche! Und es hat einen Förderverein mit fast achthundertfünfig Leuten und junge Leute die sich einsetzen. Eines der größten Probleme das Himmerod hat, sind die die Dummschwätzer, die die immer alles besser wissen, die üblen Lästerer und die die die sich einmischen und nichts können die fast alles zerstört haben von denen wir heute nichts mehr sehen.

  4. Br_Tuck
    27. Mai 2013 17:42

    Lieber Hermann-Thomas, wer von den Kommentatoren hat hier bisher die Sache schlecht geredet?

  5. bert (lambert) schürmann
    20. Juni 2013 10:53

    bernhard von clairvaux der 1135 diesen ort der gründung des klosters der heiligen bestimmte, bestimmt auch die ausrichtung des konvents mit der aussage : der wesentliche sinn des mönchslebens besteht darin im hier und heute der kirche und der welt christus durch das eigene leben gegenwärtig werden zu lassen.

  6. Mitunter
    22. Juni 2013 01:27

    @hermann-thomas
    Eines der größten Probleme für Himmerod (wie für so viele andere Klöster) ist das Ausbleiben von Nachwuchs. Was ja auch ganz und gar nicht verwunderlich ist, bei dem „Vatikanum 2“-Geist der in vielen dieser Klöster herrscht.

  7. peter paul raifer
    23. Dezember 2013 09:15

    alles gute,behaltet die meraner familie samt lissi in erinnerung wir bleiben in Ihrem Gebet, peter paul ,maria franzisca lissi

  8. Heinz-Peter Glaswalter
    1. Februar 2014 18:52

    Man hört gar nichts. Sollte im letzten Oktober nicht über die Zukunft Himmerods entschieden werden? Bleibt der neue Administrator? Gibt es sonstige, hoffentlich positive, Nachrichten?

  9. gge
    1. März 2014 10:05
  10. Bert (Lambert) Schürmann
    9. März 2014 23:26

    Neuer Administrator ist Dr. Johannes Müller OCist.

  11. Klaus Fischer
    8. April 2014 17:42

    Ich war vor kurzem in Himmerod und mir ist nicht ersichtlich was aufwärts geht. Finanziell geht es wohl aber der Weggang von Pater Cyrill hat einen herben Rückschlag verpasst, dies gilt sowohl personell als auch der seelsorgerische Aspekt. Seine Beliebtheit war wohl nicht so beliebt…..
    Wie mir Mönche berichteten, wird über Himmeord im September entschieden, somit heißt es erneut zittern.

  12. Bert (Lambert) Schürmann
    2. Oktober 2014 15:46

    Am 1 Okt. wurde P. Dr. Johannes G. Müller zum 56. Abt der Abtei Himmerod gewählt. Abtsbenediktion 30.11.14.

  13. Rudolf Steinmetz
    7. Oktober 2014 06:48

    Eifel-Klöster wie Maria Laach und Himmerod sind noch (oder schon nicht mehr?) der wirksamste Schutz gegen den Ausbruch der brodelnden Lava im Untergrund. Jedoch ein Blick in das Chorgebet in Himmerod oder in dessen Klosterladen wie auch in sein Veranstaltungsprogramm zeigen, das die Abtei – trotz des hohen Engagements der ansässigen Bevölkerung – auf verlorenem Posten steht. Knapp ein dutzend Mönche, die sich seit Jahren mit dem Prozeß des Niedergangs abgefunden haben, können weder ein Riesenkloster wie Himmerod rentabel betreiben noch ein Kraftfeld der Veränderung erzeugen, es sei denn der Abt wäre ein Heiliger. Um Erbauungsliteratur, Orgelkonzerte oder Meditationskurse zu verkaufen brauche ich keine Mönche. Damit es in Himmerod – wie in allen anderen Orden und Klöstern – wieder aufwärts geht, bedürfte es einer geistigen Revolution.
    Zwei Hinweise mögen genügen. In seiner Predigt über den Heiligen Franziskus (dem es ja nie im Traum eingefallen wäre, sich zum Priester weihen zu lassen!) umreisst Hochschulpfarrer Johannes Kreier die Konturen einer solchen Rückbesinnung, siehe „Ohne Verrücktheit geht geistliches Leben nicht“: http://www.youtube.com/watch?v=52U4-JrD6jo&list=UULK39z7SNnqkWvnjxBSrq8w
    Aber das reicht noch nicht. Es braucht auch einen kontinuierlichen Prozeß der spirituellen Alchemie, wie ihn Jacob Needelman (http://www.jacobneedleman.com/biography-of-jacob-needleman/) umreisst, siehe: http://www.youtube.com/watch?v=O59ReSFpovk
    Und für Beides braucht es ein spezielles Wissen und Training, eben jene Kernkompetenzen der Askese, die das Chorgestühl in Himmerod wieder füllen würden und welches auch die Menschen in der Region so dringend bräuchten. Wir leben in der Endzeit und erwarten die Wiederkunft von Jesus Christus dem Messias. Er wird uns allein an daran messen, ob wir unser Ego unter Kontrolle gebracht, und dem himmlischen Vater durch strikte Beachtung des einen Gebotes gedient haben: Liebe deinen Nächsten mehr (!) als dich selbst.

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