27. Mai 2013

Provinzkapitel der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern

Benediktbeuern – Was bedeutet ein Leben und Arbeiten im Geiste Don Boscos heute und in den nächsten Jahren? Das vom 20. bis 24. Mai 2013 im oberbayerischen Kloster Benediktbeuern tagende Provinzkapitel der Salesianer Don Boscos hat sich mit dieser und weiteren Fragestellungen beschäftigt.

61 Delegierte des Provinzkapitels

61 Delegierte des Provinzkapitels der Salesianer Don Boscos

Zu Beginn der fünftägigen Ordensversammlung informierte Provinzial P. Josef Grünner die 61 Delegierten aus rund 30 Ordensniederlassungen in Deutschland und der Schweiz in seinem ausführlichen Bericht über die Lage der Ordensprovinz.

Die Salesianer Don Boscos sehen sich in der Nachfolge ihres Ordensgründers, der ein Diener der Jugend war. „Wir sind aufgefordert, heute auch in diesem Sinne junge Menschen ganzheitlich zu begleiten und auf diese Weise Gott zu dienen“, so P. Josef Grünner. Doch nicht nur nach vorne schauen war angesagt. „Um Zukunft gestalten zu können, ist es wichtig, sich auch mit dem Vergangenen zu beschäftigen, unsere fast hundertjährige Geschichte in Deutschland zu würdigen und darin auch das dunkle Kapitel des Missbrauchs anzunehmen, um mit Präventionsmaßnahmen die Rechte und den Schutz der jungen Menschen zu garantieren“, erklärte der Provinzial.

Als ein Schwerpunkt in der Arbeit mit jungen Menschen hat sich in den vergangenen Jahren die Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) entwickelt. Junge Menschen mit Migrationshintergrund sollen in Zukunft noch weiter in den Blick genommen werden. In sieben Einrichtungen in Deutschland wurden UMF-Wohngruppen eingerichtet; die Einrichtung Don Bosco Helenenberg trägt in Trier die Clearingstelle für das Land Rheinland-Pfalz.

Auf die Arbeit mit minderjährigen Straffälligen wurde in den vergangenen Jahren ein verstärkter Akzent gelegt. „Mir scheint gerade diese Zielgruppe ganz im Sinne Don Boscos, der seine Arbeit in Turin bekanntlich damit begann, in Jugendgefängnisse zu gehen und junge Menschen aus ihrer Perspektivlosigkeit herauszuholen“, erinnerte P. Josef Grünner an die Anfänge der Arbeit des großen Jugendapostels.

Auch die Niederlassung in Benediktbeuern bildete einen Schwerpunkt beim Provinzkapitel. Das Kapitel bekräftigte, dass das Kloster Benediktbeuern ein geistliches Zentrum und ein salesianischer Ort für Bildung, Begegnung und Kultur bleiben soll. Die Sanierung und dauerhafte Erhaltung der Gebäude stellen aber eine besondere Herausforderung dar und bedürfen der Unterstützung. Das Provinzkapitel beauftragte den Provinzial mit seinem Rat innerhalb der nächsten drei Jahre ein Konzept zu erstellen.

Aktuell gehören insgesamt 296 Mitbrüder zur Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos. In rund 30 Einrichtungen setzen sie sich zusammen mit rund 1.600 angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter anderem in Bildungs- und Jugendhilfeeinrichtungen, Tagesstätten oder Pfarreien für junge Menschen ein. Der Orden der Salesianer Don Boscos wurde 1859 vom italienischen Priester und Sozialapostel Johannes Bosco in Turin (Italien) gegründet und zählt heute weltweit rund 16.000 Mitglieder in über 130 Ländern. In Deutschland wirken die Salesianer Don Boscos seit 1916. In Würzburg wurde damals die erste Niederlassung gegründet.

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