11. November 2013
Nach dem Taifun: Steyler Missionare haben weiterhin keinen Kontakt ins Katastrophengebiet
Philippinen/St. Augustin – Nach dem verheerenden Taifun „Haiyan“ haben die Steyler Missionare immer noch keinen Kontakt zu ihren Mitbrüdern in der besonders betroffenen Provinz Leyte aufbauen können, in der sie eine Schule und ein Krankenhaus führen.
Die Lage in Leyte sei nach wie vor unklar, berichten die Patres Eugene Docoy und Ulrich Schlecht. Einige Steyler Missionare unterhalten in Tacloban City – der Stadt, die der Taifun am härtesten getroffen hat – die Schule ‚Liceo del Verbo Divino‘ und ein Krankenhaus. Darüber hinaus haben viele aus Leyte und Samar stammende Mitbrüder bislang kein Lebenszeichen von ihren Familien erhalten. Es sei immer noch unmöglich, das wirkliche Ausmaß der Zerstörung durch den Taifun zu überblicken. „Wir kommen telefonisch nicht in die betroffenen Gebiete durch, weil die Telefonleitungen gekappt sind“, so Pater Eugene.
Auch der deutsche Missionar Pater Ulrich Schlecht, der auf dem Campus der San-Carlos-Universität auf der Insel Cebu lebt und arbeitet, blickt mir großer Sorge ins Katastrophengebiet. „Wir machen uns große Sorgen um unsere Mitbrüder“, berichtet er nach Deutschland. „Allerdings haben wir auch Hoffnung, denn unsere Steyler Schule ist solide gebaut. Hoffen wir, dass sie dem Wind widerstanden hat.“ Das Krankenhaus der Steyler habe er in einem Fernsehbericht erkannt, so Pater Schlecht. „Es wurde als einziges Krankenhaus in Tacloban vorgestellt, das noch in Betrieb ist. Ich hoffe, unsere Kräfte vor Ort erhalten bald neue Medizinvorräte, weil diese wohl erschöpft sind. Auch können keine neuen Patienten mehr aufgenommen werden, weil alle Betten belegt sind. Selbst die Korridore sind voller Menschen.“
Erst vor einigen Wochen hatte ein schweres Erdbeben die philippinische Insel Bohol heimgesucht und unter anderem ein Steyler Krankenhaus nahe der Holy Name University zerstört.
Schwerster Tropensturm aller Zeiten
Der Taifun „Haiyan“ gehörte zu den gewaltigsten, die seit Beginn der Wetteraufzeichnungen jemals auf Land getroffen sind. In jenem Teil des Landes, wo der Wirbelsturm mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 350 Kilometern pro Stunde besonders schwere Verwüstungen anrichtete, leben rund vier Millionen Menschen. Besonders schlimm erwischte es die Küstenstadt Tacloban City auf der Insel Leyte, rund 580 Kilometer südöstlich von Manila. Der Flughafen der Stadt ist Behördenangaben zufolge komplett zerstört.
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