6. März 2014
Wege aus der Ordenskrise? Michael Hochschild – Elastische Tradition. Eine Buchbesprechung
In dem im Oktober 2013 erschienenen Buch – „Elastische Tradition – Biometrie des Klosters von heute“ zeigt Dr. Michael Hochschild Möglichkeiten und Chancen auf, wie auch heute noch Ordensleben gelingen und Zukunft haben kann. Dabei sieht er die Krise als Riesenchance an, wenn sie erkannt, gedeutet und so zu einem neuen Handeln im klösterlichen Kontext führt. Hochschild, der in Paris lehrt, hat mit einem Team acht deutschsprachige Benediktinerklöster besucht und gemeinsam mit den Mönchen, den Mitarbeitern und den Sympathisanten eine soziologische Bestandaufnahme gemacht. Dieses Projekt geht 2014 weiter und dies heißt, das es neue Ergebnisse geben wird, die einladen, nach neuen Weg zu suchen.
Was auffällt ist, das die Dynamik einer Gemeinschaft nicht der Anzahl der Mitbrüder abhängt. Es geht um Beziehungen, um Kommunikation und das Wissen, um den anderen. Dabei bescheinigt er den Klöstern ein hohes Maß an Durchhalte- und Zukunftswillen. Entscheidend scheint zu sein, wie ein Kloster sich von innen erneuern und dies nach außen transportieren kann. Obwohl es sich um eine Untersuchung im Kontext der Benediktiner handelt, ist dieses Buch ein „Muss“ für alle Ordensfrauen und Männer.
Es ist verblüffend zu welchen Einsichten und Aussichten Hochschild kommt.
Mehrmals erwähnt er, dass oft die Klostergemeinschaft das eigene Innenleben geringer schätzt, als die Gruppe der Mitarbeiter und Sympathisanten von außen wahrnimmt. Oft scheint der Einzelne eine kleine Ich-Ag zu sein. Dabei wird verhindert, dass es zu einem echten „Wir-Gefühl“ kommt, was ja heute besonders die neuen geistlichen Gemeinschaften als Ihren Weg sehen. Entscheidend ist für Hochschild im Kontext der Ãœberlebensfrage der Klöster, inwieweit es gelingt, in einem Netzwerk spirituelle Resourcen von der Peripherie zum Zentrum und umgekehrt zirkulieren zu lassen. Erstaunlich ist für Hochschild, welche Arbeits- und auch Gebetsleistung die Mönche erbringen, trotz kleiner werdenden Zahlen.
Im Kloster leben und wohnen, bedeutet heute, das mehr Differenziertheit zugelassen und es nicht Fakt ist, wir die Guten und die Böse Welt, sondern dass das Außen das Innen gut bestärken kann und umgekehrt.
Auf zwei Knackpunkte weißt Hochschild hin, die eine positive Zukunftsperspektive für ein Kloster existentiell verhindern könnten, wenn nicht dort ein neues und anderes Verständnis hinzukommt.
Da scheint zunächst ein männliches Verhalten durchgängig zu sein, was auch durch die Genderforschung bestätigt wird, dass sich der Mann oft seine Identität durch eine negative Abgrenzung dem anderen gegenüber „er-arbeitet“ oder besser gesagt, erkämpft. Dieses Verhalten steht jedoch einem kommunikativ und beziehungsorientierten Leben genau entgegen.
Noch häufiger weist Hochschild darauf hin, dass die Wertschätzung der Lectio Divina von den Mönchen auf der Bewertungsskala als gering eingestuft wird. Hier macht er ein großes Fragezeichen, ob nicht gerade die Lectior Divina das Innen stärken könnte, um nach außen besser wirken zu können. Er bezweifelt, wenn das Innen sich nicht dem Wesentlichen verpflichtet weiß, inwieweit das Außen dann noch davon profitieren kann. Vielleicht eine gewisse Zeit, doch auf lange Sicht wird das zu einem Überlebensproblem.
Das Buch geht sehr sachlich auf die Themen ein und erklärt die wissenschaftliche Methode. Den einzelnen Klostergemeinschaften werden die Forschungsergebnisse detailiert mitgeteilt, damit eine Neu- oder auch Umbewertung im eigenen Klosterleben stattfinden kann. Für den Leser geht es mehr um ein allgemeines Wissen, was jedoch eine Menge von Fragen aufwirft und im gleichen Zusammenhang auch entlastend der Moment kommt, ach ja, jetzt verstehe ich die Zusammenhänge und Ursachen besser, auch für meine Gemeinschaft, die Wachstum fördern oder verhindern wollen. Ein, das haben wir “ immer“ so gemacht, ist für Hochschild der Beweis, dass das Kloster keine Zukunft haben wird. Nur der Konvent, der sich verändern möchte, hat Zukunft.
Hochschild macht Lust auf mehr Wissen über das Ordensleben und ermutigt kompetent nach Gründen zu fragen, warum etwas geht und warum eben etwas im Ordensleben nicht mehr geht. Dabei ist sich der Autor bewußt, dass alles auch ein Wollen Gottes impliziert.
Michael Hochschild: Elastische Tradition – Biometrie des Klosters von heute. Eos Verlag St. Ottilien, 2013, 238 Seiten, ISBN 978-3-8306-7632-4
Ludger Müller SVD
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Lesermeinungen
20 Kommentare zu “Wege aus der Ordenskrise? Michael Hochschild – Elastische Tradition. Eine Buchbesprechung”
Was sagen Sie dazu?
Wie kürzlich verschiedenen Kirchenzeitungen zu entnehmen war, scheint Michael Hochschild mit Vorsicht zu genießen sein. Dass er in Paris lehrt (laut früheren Angaben an der Hochschule Science-Po), stieß dort auf Verwunderung. Sein Name war an der Uni niemand bekannt….
http://www.kiz-koeln.de/home/artikel/2014/1408/artikel-3/#c2852
Wäre der Autor dieses Buches durch und durch Mönch, dann hätte er diesen Quatsch nie geschrieben. Die Überlebensfrage der Klöster an einem „Netzwerk spiritueller Ressourcen“ festzumachen ist lächerlich. Denn die Ordensdisziplin ist keine Frage horizontaler Netzwerke, sondern die einer vertikalen Hierarchie. Und der Austausch spiritueller Ressourcen ist Aufgabe des Abtes bzw. des Novizenmeisters.
Und dann diese üble, männer- und familienfeindliche Genderforschung ins Feld zu führen ist das Allerletzte. Und was die lectio divina betrifft, so leidet sie unter einem flachen Theologie-Verständnis, das sich in historischen Vermutungen und Reduktionen erschöpft. (der »historische Jesus« etc. siehe: Mit Joseph Ratzinger erwacht der christliche Logos zu neuem Leben, Interview mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: http://www.osservatoreromano.va/portal/dt?JSPTabContainer.setSelected=JSPTabContainer%2FDetail&last=false=&path=news/cultura/2012/inserto-donne/403-settembre-2012-Intervista-a-Hanna-Barbara-Gerl.html&title=Mit%20Joseph%20Ratzinger%20erwacht%20der%20christliche%20Logos%20zu%20neuem%20Leben&locale=de)
Insgesamt leiden sämtliche christlichen Orden unter einem historischen Ballast, der schnellstmöglich zu tilgen wäre. Allesamt haben sie ihre Wurzeln aus dem Blick verloren, nämlich die Wüstenväter, die ein häretischer Reflex waren auf die Ver-Kirchlichung der Lehre von Jesus Christus dem Messias, insbesondere nach der konstanischen Wende. Daraus folgte die Kirchenspaltung und dann die Aufspaltung der mönchischen Disziplin: im Osten Hesychasmus, im Westen Rosenkranz. Schliesslich die Vertreibung bzw. Zerstörung der altorientalischen sowie iro-schottischen Klöster. Dabei kam es zu einer gefährlichen Zäsur: die OSB-Konvente demokratisierten die Wahl des Abtes, was spirituell eine energetische Abwärtsspirale auslösen mußte.
Letztlich führte dann das römisch-kirchlich intendierte „digitale Denken“, d.h. die Intoleranz u.a. gegenüber Gnostikern und antiken Philosophen (529 ließ Kaiser Justinian I. die platonische Akademie in Athen schließen) zu einer Verdunstung der spirituellen Psychologie. Beispiel: wer zölibatär lebt, sollte Bedingungen erfüllen, sonst verbrennt er sich die Finger – u.a. Praxis & Wissen der sexuellen Alchemie (Triebabtötung funktioniert nicht).
Und so ergab sich eine fatale Kontinuität von der Pax Romana über die Pax Catholica bis hin zu Pax Americana.
Entscheidend ist – heute mehr denn je – dass die geistige Vitalität jeder Religion von der inneren (esoterischen) Erneuerung durch die Orden unmittelbar abhängt. Zwei Päpste nannten sich nach Ordensgründern: wer von ihnen weist den rechten Weg?
Zur Geschichte des „digitalen Denkens“ sei zur Lektüre empfohlen: Thomas Bauer, Die Kultur der Ambiguität: http://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2011/mai/PM_Eine_andere_Geschichte_des_Islams.html
Interessant – das Menschen, die wohl keinen „ordenlichen“ Lehrstuhl haben nicht autorisiert sind, etwas über das Klosterleben zu sagen.
Das Buch von Dr. Michael Hochschild ist eine gute Möglichkeit einfach mal anders über das Klosterleben und Klöster nachzudenken.
Schade … das das gute Anliegen nicht gesehen wird.
Selbst habe ich das Buch mit Genuss gelesen.
P. Dr. Ludger Müller SVD
Verehrter Pater Ludger,
in welchem Punkt Ihres mönchischen Daseins hat Sie dieses Buch weitergebracht? Vielleicht hatte ich beim Lesen die falsche Brille auf.
Ihre Antwort würde mich sehr interessieren,
freundliche Grüsse aus München
Rudolf Steinmetz
Sehr geehrter Herr Steinmetz, danke für Ihre Anfrage. Herr Dr. Hochschild und das geht wie ein roter Faden durch das Buch, weißt auf die Wichtigkeit der Lectio Divina hin. An dieser Frage wird sich Ordensleben entscheiden, die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift. Als Mitglieder einer Ordensgemeinschaft – Gesellschaft des Göttlichen Wortes … ist mir das eine gute Stütze.
Zudem auch die Erfahrung in einer Männergemeinschaft, das Identität erst über eine negative Abgrenzung stattfindet.
Es ist hilfreich, einfach weiterzudenken und mitzudenken. Bin persönlich froh, wenn eine Idee in einem Buch mir weiterhelfen kann meinen Weg als Ordensmann und Missionar zu gehen.
Einen guten Sonntag wünscht P. Ludger Müller SVD
Sehr geehrter Herr Steinmetz, was ich zu Hochschild noch erwähnen möchte, ist, dass er die Situation der Gemeinden und Pfarreien eher negativ einschätzt. Was ich als Gemeindepfarrer so nicht nachvollziehen kann. Trotzdem hilft das Buch zum nachdenken. Gruss P. Ludger Müller SVD
Natürlich darf er etwas zum Thema Kloster schreiben. Dennoch halte ich es für problematisch, wenn ein Wissenschaftler sich seit Jahren einen Titel anmaßt, der er nicht hat, wenn er seiner Forschungen damit „aufpeppt“, dass er behauptet, Professor an einer renommierten Hochschule zu sein, an der ihn freilich keiner kennt. Ich denke, Wahrhaftigkeit ist ein wichtiges Gut in der Wissenschaft.
Der vorliegende Band enthält eine sowohl für die Wissenschaft als auch die Kirche eminent innovative und wichtige Studie. Dass nun noch vor – bestenfalls neben – der sachlichen Diskussion über Inhalte die wissenschaftliche und persönliche Integrität von Prof. Hochschild diffamiert wird (s.o. link), ist höchst bedauerlich.
Das mag sein. Das hat sich Herr Hochschild aber, vorausgesetzt, die Vorwürfe treffen zu, selbst zuzuschreiben.
Weshalb sollen die diffamierenden Äusserungen von Herrn Laska glaubwürdiger sein als die mit höchstem Arbeitseinsatz und Engagement betriebenen Klosterstudien von Prof. Hochschild? Keinem intelligenten und kritisch denkenden Menschen kann so etwas einleuchten. Mir scheint, wir haben es hier mit einem Mobbing-Phänomen zu tun.
Entweder hat Herr Hochschild diesen Lehrstuhl oder er hat ihn nicht. Wenn er ihn nicht hat, es aber behauptet, diskreditiert er sich selbst und leider auch seine Arbeit. Ein Mobbing-Phänomen sehe ich hier nicht. Über seine Klosterstudien an sich ist damit noch kein Wort gesagt. Bitte verquirlen Sie das nicht.
Finde die Meinungsbeiträge von Frau Pfr. Dr. Barbara Müller qualifiziert und es ist schade, dass es Herrn Laska wohl ein Anliegen ist, erstmal wirklich nur die „Lehrstuhlfrage“ zu klären. Für mich persönlich ist dies zweitrangig, weil der Inhalt des Buches interessant ist. Doch es gibt verschiedene Zugänge sich Inhalten zu nähern. Wähle den Weg von Frau Pfr. Dr. Barbara Müller.
Ich sehe die von Dr. Hochschild angesprochenen Punkte ein wenig differenziert. Zum einen gebe ich ihm durchaus recht in der Feststellung, dass sich viele Konvente eher aus Einzelkämpfern zusammensetzen und das „Wir“ bzw. die Gemeinschaft dabei in den Hintergrund gerät. Da herrscht vielerorten sicher Nachholbedarf. Auch auf der Ebene der „Lectio divina“, sprich: dem geistlichen Leben, herrscht bei vielen Kommunitäten eine „ausbaufähige“ Situation. Soweit meine persönliche Erfahrung.
Auch in der Frage, dass die stereotype Einstellung, dass etwas da und dort immer schon so gewesen sei, nicht das Ei des Kolumbus sein kann, gebe ich ihm recht. Nur muss sich der betreffende Konvent auch die Frage stellen, wohin eine mögliche Veränderung hinführen soll. Eine Veränderung nur um der Veränderung willen kann letztlich nur in einer Sackgasse enden. Auch das haben schon so manche Beispiele in der Vergangenheit gezeigt. Eine wirkliche Veränderung kann letztlich nur im Geiste der jeweiligen Ordensgemeinschaft gelingen. Denn es stellt sich die Frage ob alles, was uns als „Fortschritt“ angepriesen wird, auch wirklich vorwärts bringt. Eine Verweltlichung des Ordenslebens kann nämlich nicht des Rätsels Lösung sein.
Ich habe Herrn Hochschild nie diffamiert. Ich habe – anlässlich seiner Studie – über ihn recherchiert und bin, ganz zufällig, auf die in meinem Artikel beschriebenen Widersprüche in seiner Biografie gestoßen. Und noch einmal: Ein Wissenschaftler, der es anscheinend nötig hat, seine Biografie aufzupeppen, hat für mich seine Integrität verloren. Damit diskreditiert er sich selbst und seine Forschungen. Das tue nicht ich! Ãœbrigens hat Herr Hochschild mittlerweile in einer Rundmail an seinen gesamten Mailverteiler auf das Führen sämtlicher Titel verzichtet…
Sehr geehrter Herr Laska, dann haben Sie ja Ihr Ziel erreicht.
@ Br_Tuck: Der Ruf nach „Veränderung“ oder „Erneuerung“ hat die Kirche auf den Hund gebracht. Es kann nur so sein, dass der exoterische Vollzug einer Religion (Ritus, Liturgie) durch den esoterischen erneuert wird, und das wäre die Disziplin und die spirituelle Forschungskraft der Mönchsorden. Einen kleinem Geschmack davon findet man in dem Video „Benedikt XVI. unter den Kartäusern“: http://de.gloria.tv/?media=459139
WAS BEI DEM ÖDEN „Reform-Geschwätz“ übersehen wird ist, dass die wahre Erneuerung kein leichter Weg des evolutionären Fortschritts ist, sondern ein steiniger, devolutionärer Weg zurück zu den Quellen. Wer davon einen Geschmack bekommen will, der lese nach bei den „Alten“, z.B. bei Schenute von Atripe, dem Lehrer des Heiligen Severin von Mautern, der ja auch die christliche Gemeinde in Salzburg begründete, die dann von dem Heiligen Ruppert betreut wurde, siehe Schenute Atripe, Die Entstehung des National-Ägyptischen Christentums von Johannes Leipoldt, Leipzig 1903 (als PDF im Netz); dort heisst es:
Er (Schenute) wundert sich darüber, daß die Patriarchen des Alten Bundes Feste feierten, aßen, tranken, sich verheirateten und Kinder zeugten, unermesslichen Besitz gewannen, und doch im Himmel die höchste Stelle einnehmen: selbst die Märtyrer der Kirche sollen in ihrem Schoße liegen. Aber Schenute glaubt des Rätsels Lösung gefunden zu haben: es geschah wegen ihres Glaubens, ihrer Liebe, ihrer Sündlosigkeit. Gott verlangt ja nur Eines: Du sollst mir gefallen und sündlos werden; dann will ich einen Bund mit dir aufrichten. Dem stellt Schenute nun das Leben der Mönche gegenüber: Wir aber, wir Unglücklichen machen uns arm, sind hungrig und durstig, ertragen viele Leiden, indem wir sagen: Wir tun es Gottes wegen‘ usw. Doch was hilft das alles? Die Sünden des dämonischen Feindes hörten nicht in uns auf. Können solche Gedanken in einem Mönche aufkommen, der für seine Selbstentsagung begeistert ist?
Ein „modernes“, lesenswertes Buch zu diesem Thema wäre: Frithjof Schuon, Esoterik als Grundsatz und als Weg, Übersetzt, mit Anmerkungen und einem Glossar versehen von Wolf Burbat, 2012, Verlag: Inertredition ISBN: 978-3-8472-4179-9
@Rudolf Steinmetz: Der Begriff „Reform“ kommt ja nicht umsonst vom lateinischen Wort „reformare“, also „zurückformen“ (auf den Ursprung). Der Knackpunkt heutiger Reformforderungen liegt hauptsächlich darin, dass eben nicht eine Reform (zurück) auf den Ursprung gemeint wird, sondern etwas völlig Neues (in der Regel in Anlehnung an den Zeitgeist). Und dies kann nicht des Rätsels Lösung sein.
@Br_Tuck: Der durch Georg Wilhelm Friedrich Hegel populär gewordene Begriff „Zeitgeist“ als den sich in der Geschichte entfaltenden objektiven Geist ist in Wirklichkeit der Seichtgeist. Der deutsche Idealismus war eine Geisteskrankheit, die unmittelbar in der protestantischen Rechtfertigungslehre wurzelt, und auch in der der römischen Kirche munter wuchert, sie hierzu Alma von Stockhausen, Das Kernproblem von Martin Luther: http://de.gloria.tv/?media=118306
Eine grundlegende Verteidigung der religiösen Tradition und Kritik des Märchens der Evolution liefert Martin Links, Alter Glaube und moderner Aberglaube, Kandern/Spohr 2005.
Bei St. Magnus, dem iro-schottischen Apostel des Allgäus, nachzulesen in der Dissertation des Baptisten-Pfarrers Stefan Vatter (Download als PDF hier: http://gbfe.org/download/akademische-arbeiten/) lassen sich zahlreiche Anregungen für ein lebendiges Klosterleben entnehmen: „Wo die iroschottischen Mönche sich niederließen, fingen sie an, eine kleine Missionszelle zu gründen, um die herum sie eine christliche Kultur von biblischer Unterweisung, Ausbildung, Ackerbau und Viehzucht etc. aufbauten Wo die Alemannen vor der römischen oder fränkischen Missionsmethodik einer Predigtverordnung von oben flohen, wurde hier mitten im Kontext des Lebens ganzheitliche Alltagshilfe geboten und praktiziert.Die Missionszellen der Iren waren so Keimzellen ganzheitlichen Lebens für ihr näheres Umfeld. In diesen Zellen lebte urchristliche Glut. Die Leitung einer Zelle lag in der Hand des ernannten Abtes, der ohne päpstlichen Einfluss oder externe Ordensbestimmungen das Leben und die Ausrichtung der jeweiligen Zelle formte und prägte“, Seite 38.