29. Januar 2015

Pallottiner verkaufen Klostergärten

Limburg – Nach über 120 Jahren haben die Pallottiner am 28. Januar 2015 die Limburger Liegenschaft „In den Klostergärten“ an die ortsansässige Noll Baugesellschaft mbH verkauft.

Pallottinergelände Limburg

v.l.: Provinzökonom der Pallottiner Pater Rainer Schneiders, Berater Martin Rudersdorf, Bereichsleiter „Liegenschaften/Immobilien“ der Pallottiner Udo Nadler und Geschäftsführer der Noll Baugesellschaft Klaus Rohletter auf dem Gelände „In den Klostergärten“

Das rund 35.000 Quadratmeter große Gelände soll künftig als Fläche für eine Mischbebauung zur Verfügung stehen, deren Nutzung gut mit dem angrenzenden Missionshaus vereinbar ist. Darauf einigten sich der Investor und die Gemeinschaft der Pallottiner bei ihren Verhandlungen. Das Kirchengelände von St. Marien sowie das Missionshaus und der Friedhof sind von dem Verkauf nicht betroffen.

„Uns war es wichtig, an einen Investor zu verkaufen, der den Grund in unserem Sinne verwendet“, sagt Pater Rainer Schneiders, Provinzökonom der Pallottiner. „So werden hier zum Beispiel weder Spielhallen noch Diskotheken eröffnet und ebenso sind Aktivitäten extremer politischer Ausrichtungen untersagt.“ Neben Pflegeeinrichtungen und einem Wohnpark soll sogenanntes „stilles Gewerbe“ auf dem Grundstück angesiedelt werden. Es ist geplant, das Gelände zukünftig über die Frankfurter Straße an den Verkehr anzubinden, auch um die Kirchplatzruhe nicht zu gefährden.

Seit 1894 befand sich das Grundstück im Limburger Osten im Eigentum der Pallottiner, die hier neben der Kirche St. Marien und dem Missionshaus zahlreiche Ausbildungsbetriebe (Landwirtschaft, Metzgerei, Schreinerei, Gärtnerei) sowie einen Verlag mit Druckerei betrieben hatten. Im 20. Jahrhundert wurden in Limburg Mitbrüder theologisch und handwerklich hauptsächlich für ihren Einsatz in der Mission (vornehmlich in Kamerun) ausgebildet. Nachdem 1945 die Theologische Hochschule nach Vallendar (Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz) und 1967 das Brüdernoviziat nach Untermerzbach (Bayern) verlegt worden waren und die Berufungen in den 80er und 90er Jahren zurückgingen, wurden nach und nach die Einrichtungen geschlossen. Schließlich trennte sich die Gemeinschaft 1992 auch von Verlag und Druckerei, deren Hallen seit Ende der 1990er Jahre leer standen. Die leerstehenden Gebäude und Hallen wurden abgerissen. Derzeit wird das Gelände planiert. Der Gewinn aus dem Verkauf des Grundstücks trägt zur Finanzierung des Umbaus des Missionshauses bei.

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