4. Juni 2008

Klosterkirche Marienheide geweiht

Wollstein-Waldkappel (wer/bpf) – Bischof Algermissen weihte Klosterkirche in Marienheide im nordhessischen Wollstein-Waldkappel.

Bethlehemschwestern im Kloster Marienheide mit Bischof AlgermissenGroße Freude herrschte am Samstag, dem Fest des Unbefleckten Herzens Mariens, im ehemals kleinsten Dorf Hessens, dem Rittergut Wollstein, unweit von Hessisch Lichtenau. Bischof Heinz Josef Algermissen war gekommen, um in dem dort gegründeten Kloster die aus einer ehemaligen Stallung neu entstandene Kirche und deren Altar zu weihen. Seit August 2000 haben die Schwestern der Ordensfamilie von Bethlehem, der Aufnahme Mariens in den Himmel und des heiligen Bruno sich in dieser Einsamkeit angesiedelt und ein Kloster begründet. Mit dem Bischof kamen über 300 Gäste. „Ihr Altar ist wie ein Thron, den Christus inmitten ihrer mönchischen Gemeinschaft errichtet. Auf ihm nimmt er während der heiligen Liturgie Platz, um seine Gaben an Sie auszuteilen“, sagte Bischof Algermissen in seiner Festpredigt. „Vom Altar aus erhalten wird die Speise, die uns Gemeinschaft mit Christus gibt und untereinander zum Leib Christi zusammenfügt. Vom Altar aus wird uns im wahrsten Sinn des Wortes die ‚Wegzehrung’ geschenkt“.

In einer eindrucksvollen Liturgie, die von mehr als einem Dutzend Priestern aus der Umgebung und aus anderen Bistümern begleitet wurde, folgte der Bischof der Bitte der Priorin Marie-Ange und ihrer neun Mitschwestern, die in den letzen vier Jahren entstandene Kirche zu weihen. Dies solle geschehen, damit die Schwestern als Mitglieder der monastischen Ordensfamilie von Bethlehem, ihrem Ruf folgend, „heilige Wache in der Erwartung der Rückkehr des Herrn“ halten könnten. Das Anliegen dieser Berufung unterstreichend, ermutigte Bischof Algermissen die Ordensgemeinschaft dankbar: „Liebe Schwestern, Sie sind in einer Welt der Gottvergessenheit und Gleichgültigkeit auf das eine Notwendige bezogen und halten adventliche Bereitschaft an diesem Altar und in ihrer Existenz Ausschau nach dem kommenden Christus. Danke für diese geistliche Wache zugunsten unseres Bistums“.

Besonders eindrucksvoll war der Ritus der Weihe des Altars, der ein Sinnbild Christi ist, von dem die Menschen Leben empfangen. Aus dieser Christussymbolik des Altares sind die Riten zu verstehen: Zunächst wurden die Reliquien der Heiligen Bonifatius, Elisabeth, Sturmius und Faustina in den Altar eingelassen, dann wurde der Stein in der Mitte und an den vier Ecken mit Chrisam gesalbt. Auch die Kirchenwände wurden an zwölf Stellen gesalbt, die mit je einem Kreuz bezeichnet sind. Nach der Salbung mit Chrisamöl wurde auf dem Altar eindrucksvoll Weihrauch verbrannt. Der Weihrauch, an fünf Stellen des Altares entzündet, erinnert an die Überlieferung aus dem Alten Testament, wo das Volk Israel Gottes Nähe in einer Wolken- und Feuersäule über der Bundeslade erfuhr. Der Bischof endete mit der Aufforderung: „Lassen Sie heute und in Zukunft diesen Raum und in seinem Zentrum Ihren Altar bedeutsam werden für Ihr persönliches Leben als Kraftquelle und für das Leben ihrer Ordensgemeinschaft als Herzpunkt Ihrer Existenz. Dieser Ort sei geheiligt für immer. Hier vereine sich die Stimme der Menschen mit den Chören des Himmels“.

Am Ende der feierlichen Liturgie verteilten die Schwestern nach altem ostkirchlichem Brauch Brot an die mitfeiernde Gemeinde, von denen der größte Teil in einem eigens aufgestellten Zelt der Feier beiwohnte und das Geschehen in der Kirche auf einer Großbildleinwand mit vollzog. Die Priorin Marie-Ange dankte namentlich allen Helfern und Handwerkern, die am Bau der Kirche mitgearbeitet haben. Besonderer Dank galt dem Architekten und Vorsitzenden des Förderkreises, Alfred von Soden. Ganz besonderen Dank formulierte Schwester Marie-Ange gegenüber dem Bistum Fulda, das tatkräftig durch seine Fachabteilungen und großzügige Mittelgaben den Bau ermöglicht und unterstützt hatte. So nahmen auch Diözesanbaumeister Dr. Burghard Preusler, Finanzdirektor Franz Reuting und der Justitiar, Dr. Albert Post, an dieser mittlerweile selten gewordenen Zeremonie teil. Das Fest fand seinen harmonischen Ausklang im gemütlichen Miteinander bei Kaffee und Kuchen und einer warmen Mahlzeit, die aufgrund der aufziehenden Kälte richtig guttat.

Msgr. Christof Steinert, Foto: Bischöfliche Pressestelle Fulda

Lesermeinungen

2 Kommentare zu “Klosterkirche Marienheide geweiht”

  1. sr.clara obermeyer
    12. Januar 2010 18:34

    Herzlichen Dank für das Telefongespräch.
    Im Gebet verbunden, Ihre Sr. Clara Obermeyer smmp
    http://www.smmp.de erzählt von unserer Ordensgemeinschaft

  2. sr. clara obermeyer
    6. Januar 2012 13:17

    Ich wünsche Ihnen liebe Schwestern in Waldkappel ein gesegnetes , gesundes , Glückliches und frohes Neues Jahr 2012,
    Ihre im Gebet verbundene Sr. Clara Obermeyer . Mit lieben Gruss aus Heiligenstadt.

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